Tag 5 - Jablanac nach Split, Mo. 7. Okt. 2024

Route - Fahrzeit: ~ 3h
Jablanac - Prizna - Karlobag - Zadar - Šibenik - Split
Wir weden heute den ersten Teil unseres Roadtrips bereits abschliessen mit dem Tagesziel Split. Bevor wir uns aber auf den Weg machen, besuchen wir aber noch die Zavratnica-Buch, die in einem Nautschutzpark liegt.
Tag 4 - Trieste nach Jablanac, So. 6. Okt. 2024

Route
Trieste - Pesek (Grenze IT-SL) - Rupa (Grenze SL-HR) - Rijeka - Crikvenica - Jablanac
Unser Tagesziel ist das kleine Dorf Jablanac in Kroatien. Aber bevor es los geht durch Slowenien und schlussendlich Kroatien, schauen wir uns Trieste noch etwas genauer an.
Tag 3 - Bassano nach Trieste, Sa. 5. Okt. 2024

Route
Bassano del Grappa - Cittadella - Trevisio - Lignano Sabbiadoro - Trieste
Nach Bassano del Grappa machen wir uns auf den Weg nach Trieste. Ein paar Kilometer südlich von Bassano liegt eine kleine Altstadt namens Citadella und wir beschliessen diese noch kurz zu besuchen.
Tag 2 - Muralto nach Bassano, Fr. 4. Okt. 2024

Route
Muralto - Monteceneri - Chiasso (Grenze CH-IT) - Mailand - Bergamo - Verona - Vicenza - Bassano del Grappa
Am nächsten Morgen, nach einem gemütlichen ausgiebigen Frühstück (und einem Dataflex-Bug) geht es los in Richtung Italien. In Chiasso überqueren wir die Schweizerisch-Italienische Grenze und fahren weiter in Richtung Mailand und nach Bergamo.
Tag 1 - Start in Zürich, Do. 3. Okt. 2024

Route
Zürich - Sargans - Landquart - Chur - San Bernardino-Pass - Muralto
Wir packen unsere sieben Sachen in den BMW und fahren am frühen Abend mit unserem vollbeladenen Auto los.
2017
Goodbye Südafrika
Südafrika ist ein wunderschönes und kontrastreiches Land. Der Schwerpunkt bei unserem Sight-seeing lag definitiv in der Natur und den diversen Parks. Im Gegensatz zu Südamerika und Südostasien gibt es in Afrika praktisch keine alten Gebäude. Das Land wurde von den Europäern um 1820 kolonialisiert und die meisten Gebäude sind daher entsprechend jünger. Während zwar die Region schon seit mindestens 300’000 Jahren von Hominidae (“Menschenartigen”), sprich unseren Vorfahren oder verwandten Spezies bewohnt wurde, hatten diese scheinbar keine Gebäude errichtet die erhalten geblieben sind und keine Hochkulturen mit monumentalen Gebäude gebildet, wie man es von den Inkas oder den Khmer kennt.
Kalahari, Südafrika – 8.-15. Juni 2017
In den letzten paar verbleibenden Tagen möchten wir uns schlussendlich auch noch die Kalahari-Wüste ansehen. Mit diesem Ziel vor Augen verlassen wir Namibia und machen uns auf den Weg zum Kgalagadi Transfrontier Park
Um in den Kgalagadi Transfrontier Park zu kommen passieren wir in Rietfontein die Grenze nach Südafrika. Von dort aus gehts dann noch einige Kilometer in Richtung Eingang des Parks vorbei an kitschigen orangen Dünen und kleineren und grösseren Salzpfannen. Circa 30 Kilometer vor dem Park suchen wir uns eine Unterkunft. Unsere Wahl fällt auf die “Meercat Sanctuary”, eine kleine Lodge, welche nebenbei auch noch Erdmännchen hochpäppelt, wenn zum Beispiel die Elterntiere von Adlern gefressen werden. Die Unterkunft war nicht wahnsinnig toll, aber die günstigste in der Region und nahe am Park.
Roadtrip durch Namibia – 2.-8. Juni 2017
Nach dem wir uns den Richtersveldpark angeschaut haben machen wir uns also auf den Weg nach Namibia. Gleich neben der Rezeption befindet sich der südafrikanische Grenzposten. Nachdem wir die Grenzformalitäten mit den Südafrikanern erledigt haben, melden wir uns an der Rezeption des Parks ab, welche das Fährpersonal informiert. Wir überqueren den Grenzfluss mit einer kleinen Fähre und betreten also Namibia.
Nachdem wir die namibische Grenzkontrolle auf der anderen Seite passiert haben und die circa 20 Franken Autobahngebühren bezahlt haben, fahren wir ein grösseres Stück durch die Wüste „Namib“. Wir machen eine kurze Pause in „Aus“ um etwas zu trinken und uns die Beine zu vertreten. Die kleine Tankstelle verkauft auch SIM-Karten, welche aber mit der Schere auf iPhone-kompatible Grösse gebracht werden müssen.
Richtersveld, Südafrika – 29. Mai – 2. Juni 2017
Nach unserer sehr ungemütlichen und kurzen Nacht auf dem Zeltplatz in Springbok laden uns unsere neuseeländischen Freunde John und Chrissy zum Frühstück ein. Nach einer weiteren Runde angeregter Diskussion entscheiden wir uns dann doch weiterzufahren, vor allem weil der Wetterbericht eine weitere sehr kalte und stürmische Nacht voraussagt.
Wir fahren aber, vor allem wegen mangelnder Nachtruhe, nicht bis nach Namibia sondern nur bis in die Grenzstadt Violsdrift wo wir auf der südafrikanischen Seite dem Grenzfluss Oranje oder Orange River folgen bis wir zu unserer Unterkunft gelangen. In Kotzeshoop gönnen wir uns eine kleine Lodge mit Blick über den Oranje und geniessen das heisse Wüstenklima und das Oasengefühl das entlang des dünn bewachsenen Streifens auf beiden Seiten des Flusses aufkommt. Der Oranje ist nicht nur gut für wunderschöne Sonnenuntergänge sonder das viele Wasser des breiten Stroms mitten in der Wüste wird auch genutzt um auf beiden Seiten einen mehrere hundert Meter schmalen Streifen zu bewässern, auf dem Orangen und Trauben angebaut werden. Nach einem heissen Tag wird es in der Wüste Nachts aber sehr kalt und wir sind froh um unsere Lodge. Tags darauf beginnen wir uns Gedanken zu machen was wir alles auf unseren Wüstentrip mitnehmen sollen und stocken unsere Vorräte an Trinkwasser und Dosengemüse auf.
Northern Cape, Südafrika – 24.-29.Mai 2017
Auf dem Weg von Kapstadt nach Citrusdale kommen wir an Darling vorbei wo das Bier “Darling Brew” herkommt. Wir kennen aus Hluhluwe und von unserem Besuch in Stellenbosch bereits ein paar der Biere und beschliessen eine kurze Bierdegustation zu machen.
Bei der Degustation beschränken wir uns auf sechs verschiedene Biere von den insgesamt 14 Varianten. Die Biere haben üblicherweise ein Tier zum Vorbild, welches in Südafrika beheimatet ist. Das “Rogue Pony” ist dem Zebra gewidmet, der “God father” dem Gnu, und so weiter. Wir kannten bereits den “Bone Crusher”, sowie drei Varianten vom “Thunderbird”, welche alle mit anderen Hopfensorten gebraut wurden.
Beim degustieren haben wir also folgendes probiert:
– Silver Back: Dunkles Weizenbier, Rias Favorit, für ein schwarzes Bier eher fein mit überraschend wenig Malzaroma, dafür kommt das Weizenaroma gut zur Geltung
– Gypsy Mask: Ein Rotbier, Raphis Favorit, intensiver Geschmack, dennoch nicht bitter.
– Rogue Pony: Ein Pale Ale, jedoch nicht ganz so bitter wie man sich Indian Pale Ales (IPAs) sonst gewohnt ist. Ein guter Einstieg in die Welt der IPAs.
– Black Mist: Ein zweites schwarzes Bier. Black Mist hat nun definitiv einen Hauch von Malz im Geschmack, aber nicht so dominant wie zum Beispiel bei einem “Jurassian Imperial Stout”, um es mit einem Schweizer Bier zu vergleichen.
– Longclaw: “Saisonbier”, ziemlich hopfig, also eher bitter. Die “Zitrusnote”, welche in der Beschreibung angegeben wird, schmeckt man tatsächlich. Sowohl bei Ria als auch Raphi auf Platz zwei der Favoritenliste.
– Warlord: Ein Imperial IPA, sehr bitter, wie es sich für ein IPA gehört, starker Geschmack und mit 9 Volumenprozent auch das stärkste der Biere.
Cape Town, Südafrika – 18.-24. Mai 2017
In Stellenbosch nahmen wir das grosszügige Angebot von Gerhard und Lerienne war und übernachteten bei ihnen zu Hause. Wir hatten sie auf unserer Reise in Vietnam kennengelernt auf unserem Kajak-Trip. Als wir ihnen gesagt hatten, dass wir Südafrika ebenfalls besuchen werden haben sie uns spontan eingeladen.
Wir hatten ein paar spannende Diskussionen mit den beiden über Gott und die Welt, Calvinismus und Südafrika im Speziellen, aber auch über Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die beiden planten gerade ihre Velotour entlang der Donau durch Deutschland und Österreich. Wir tauschten Reisegeschichten, Tipps und Tricks aus und genossen Gerhards super Kaffee. Er ist scheinbar noch der grössere Kaffee-nerd als wir und so gab es regelmässig starke Espressos und Cappuccinos.
Western Cape, Südafrika – 16.-18.Mai 2017
Nach der Klein Karoo zog es uns wieder ans Meer. Wir hatten zuerst Mühe einen Zeltplatz zu finden, sahen dann aber das “De Hoop”-Reservat, in welches wir mit unserer Wildcard freien Eintritt haben.
Wie es sich für ein ordentliches Reservat gehört, hat es natürlich einen Zeltplatz und in diesem Fall einen wirklich hübschen. Bäume und Büschen boten Windschutz. Die Paviane waren zwar in der Nähe, kamen aber nicht ans Zelt heran. Es hatte Strom und Wasser, einen grossen Holztisch und eine schöne Feuerstelle. Was will man mehr? Wir verbrachten den Nachmittag mit einer kurzen Fahrt durch das Reservat und genossen die schöne Landschaft. Wir sahen ein paar Paviane, diverse Vögel und Antilopen. Wirklich spannend war dann aber der nächste Morgen. Wir fuhren ganz ans Meer und machten einen kurzen Spaziergang durch die Dünen und bestaunten das wilde Meer und die Klippschliefer, so eine Art südafrikanisches Murmeltier. Ein paar Recherchen ergaben aber, dass es zwar aussieht wie ein Murmeltier aber eigentlich enger mit einem Elefanten als mit unserem Murmeltier verwandt ist.
Klein Karoo, Südafrika – 13.-16. Mai 2017
Die Klein Karoo Wüste ist ein Streifen zwischen der eigentlichen Karoo Wüste und der Küste, der zwar bereits wüstenartig ist, aber dank dem Einfluss des Meeres immer noch etwas feuchter bleibt als die eigentliche Karoo Wüste.
Für unseren Ausflug in die Klein Karoo verlassen wir für einige Tage unseren Weg entlang der Küste und fahren in Richtung Landesinneres. Zuerst fahren wir von Mosselbaai nach Oudtshoorn bis zu den Cango Caves. Den ganzen Weg über können wir beobachten wie die üppige Vegetation der Gardenroute langsam weniger wird bis nur noch seltsam gefärbte Steine und bizarr verformte Sukkulenten übrig sind.
The Garden Route, Südafrika – 8.-13. Mai 2017
In grossen Schritten nähern wir uns also der Garden Route. Je näher wir kommen desto grüner wird alles. In Knysna hat man effektiv das Gefühl man sitzt in einem Garten. Da Knysna im Eden-Distrikt liegt, haben auch die Hostels und Campingplätze entsprechende Namen. Wir nächtigen im “Peace of Eden” und entscheiden uns für eine Lodge statt unser Zelt, da für ein paar Tage Kälte und Regen angesagt sind.
Wir lassen es uns gut gehen, frühstücken jeden Morgen auf der Veranda des Hauptgebäudes und geniessen vegane Crepes und Omelettes mit Kaffee und Soya- oder Mandelmilch. Allgemein fanden wir in Knysna eine speziell grosse Auswahl an Soyamilch und Bio-Gemüse im Supermarkt. Sogar die lokale Filiale einer grösseren Kaffeekette hatte Cappuccinos aus spezieller Barista-Mandelmilch im Sortiment. Ein kleines Hippie-Dorf könnte man meinen, mit richtig viel Charme und einer schönen Küste.
Addo Elephant Park, Südafrika – 5.-8. Mai 2017
Unser nächstes Ziel ist der nahe gelegene Addo Elephant Park. Als wir am Südportal angekommen sind, stellen wir fest, dass der Zeltplatz bereits ausgebucht ist und nur noch ein überteuertes Cottage verfügbar ist. Wir schauen uns also um und stellen fest, dass in der Nähe des Nordportals ein paar günstigere Bed & Breakfast günstigere Zimmer anbieten. Wir entschliessen uns also den Zeltplatz für eine Nacht später zu buchen und zuerst ausserhalb zu übernachten. Da wir eine Wildcard haben, können wir kostenlos in den Park und sparen uns somit ein paar Kilometer Weg um den Park herum. Das ist schlussendlich zwar nicht schneller, aber ganz klar schöner. Wir sehen zum ersten Mal einen Sekretär in freier Wildbahn und zahlreiche Warzenschweine.
Sunshine Coast, Südafrika – 27. April – 5. Mai 2017
Nach unserer abenteuerlichen Überquerung des Flusses Key, erreichen wir die Ortschaft Morgan Bay und die Sunshine Coast. Hier stellen wir unser Zelt auf dem Yellowwood Forest Campingplatz auf und befinden uns alsbald unter Hippies.
Yellowwood Forest ist ein wunderschöner Campingplatz in Morgan Bay, etwas ausserhalb der Ortschaft und etwas von der Küst entfernt. Jeder einzelne Campinplatz ist umgeben von Bäumen und Büschen, worüber wir sehr glücklich waren, da wir so vom kalten und scharfen Wind geschützt waren. Yellowwood Forest hat sich dem Recycling verschrieben und die Toilettenhäuschen sind alle selbst gebaut aus recycleten Materialien. Die einzelnen kleinen Aborte erinnern etwas Hobbithäuschen mit ihren halbhohen Flusskieselmauern und darüber Lehmwände mit eingemauerten Glasflaschen, überdacht von Stroh. Im Restaurant kann man auch Pizza aus dem Holzofen haben, aber nur vegetarisch. Die Geschichte dazu geht folgendermassen: So kamen zwei Schweden auf den Campingplatz und stellten ihr Tipi auf. Sie bauten einen Lehmofen um Pizza zu machen. Als ihr Tipi niederbrannte, zogen sie weiter. Den Ofen aber liessen sie da. Die Bedingung jedoch war, dass der Ofen kein Karma ansammelt. Es darf deshalb kein Fleisch im Ofen gebacken werden. Will jemand Fleisch auf seiner Pizza, wird das nachträglich hinzu gefügt.
Wild Coast, Südafrika – 19.-27. April 2017
Wie bereits der Ortsname Hluhluwe (gesprochen ‘Schloschlowi’) verrät, befinden wir uns jetzt im Kwazulu-Natal, dem Zulu-Land. Von Hluhluwe fahren wir der Küste entlang weiter nach Richards Bay.
Nach langer Suche werden wir hier endlich Fündig und kaufen eine kleine Campinglampe die alleine durch ein Solarpanel betrieben wird. Da wir auf dem Campingplatz weder Wlan noch Natelempfang haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant mit gratis Wlan. Wir trinken viele Kaffees in mehreren grossen Fastfoodketten bis wir im Mugg & Beans fündig werden. Da bleiben wir dann für den Rest des Tages und ergänzen den Kaffee mit Salat und später Kuchen.
Nachtrag: Wilderer im Hluhluwe-iMfolozi Park
Ein kleiner Nachtrag zum Hluhluwe Naturschutzreservat. Eine bis zwei Wochen nachdem wir die Nashörner besucht hatten war Vollmond. Es war nicht nur Vollmond, sondern Mondauf- und Untergang lagen genau so, dass es die ganze Nacht über halbwegs hell war.
Mehr Details dazu gibt es beim Zululand Observer und bei News24.
Für Wilderer sind dies die bestmöglichen Konditionen um die Nashörner zu schiessen. In den paar Tagen um den Vollmond wurden so alleine im Hluhluwe-Naturschutzreservat 9 Tiere erlegt. Üblicherweise werden beide Hörner abgehakt, wobei beim kleinen vor allem das Sekret innerhalb des Horns beliebt ist. Trotz Kontrollen gelingt es den Wilderer unbemerkt in den Park zu gelangen. Da sie bloss das Horn mitnehmen, können sie sich zu Fuss bewegen, sind relativ leise und unauffällig und für die Ranger entsprechend schwierig aufzuspüren.
Hluhluwe, Südafrika – 15.-19. April 2017
Nach so langer Zeit im Zelt wollten wir uns für Raphis Geburtstag eigentlich wieder einmal ein Hotelzimmer gönnen. Leider ist dieses Wochenende Ostern und Hotelzimmer sind entweder ausverkauft oder nur noch für viel Geld zu haben. Wir fahren also 150 km weiter in Richtung Meer wo wir in Hluhluwe (ausgesprochen “Schloschlowi”, ein Wort aus der Zulusprache) in der “Wildbees Ecolodge” ein hübsches Plätzchen für unser Zelt finden. Den Geburtstag feiern wir dann mit dem 3-Gang Menu im Restaurant der Lodge.
Swaziland – 10.-14. April 2017
Von Barberton aus fahren wir über eine kleine gewunden Strasse hoch in die Berge zum swazi Grenzposten Josefdal. Die Strecke durchquert ein geologisch hochinteressantes Gebiet, den Barberton Greenstonebelt, und ist als Gesteinslehrpfad eingerichtet mit Erklärungstafeln bei allen wichtigen Aufschlüssen.
In Josefdal angekommen überqueren wir problemlos die Grenze nach Swaziland und führen unseren Weg fort in Richtung Piggs Peak.
Die Strasse hier ist sehr schlecht und wir sind froh, dass wir gutes Wetter haben. Wir fahren weiter nach Maguga, wo der Komati-Fluss gestaut wird und einen riesigen See bildet. Hier finden wir einen gemütlichen Campingplatz direkt am See. Ein Schild warnt uns allerdings vor Krokodilen und Nilpferden, die Nachts über den Platz spazieren. Wir sehen zwar keine Krokodile oder Nilpferde, dafür übernachtet eine Herde Impalas direkt neben unserem Zelt.
Lowvelds, Südafrika – 1.-10. April 2017
Nach dem wir von Graskop auf 1500 Höhenmeter über die Randstufe herunter fahren in Richtung Hazyview finden wir uns auf über 1000 Höhenmeter tiefer nach einer kurzen Autofahrt von nur einer halben Stunde. In einem gemütlichen Hostel in Hazyview gibt es auch Platz um unser Zelt aufzustellen und wir entspannen den Rest des Tages.
Am anderen Morgen stehen wir noch vor Tagesanbruch um halb fünf auf. Unser kleines Zelt ist schnell eingepackt und wir machens uns auf den Weg in Richtung einer der Eingänge zum Kruger Nationalpark, dass nur wenige Minuten entfernt liegt. Wir verbringen drei ganze Tage im Park – länger als geplant. Mehr zum Park und vor allem Bilder findet ihr im vorherigen Blogbeitrag. Wir verlassen den Park über die Crocodile-Bridge in der Nähe von Komatiport und fahren noch am selben Abend zurück nach Nelspruit.
Kruger National Park, Südafrika – 2.-5. April 2017
Der Kruger National Park oder etwas kürzer auch Krugerpark genannt, ist eines unserer Highlights in Südafrika und verdient einen eigenen Artikel. Unter anderem auch aufgrund der über 800 Bilder welche wir auf unserer (Foto-)Safari geschossen haben.
Der Kruger National Park ist einer der grössten Parks in Afrika und der grösste in Südafrika und umfasst eine Fläche von ca 19’000 km². Der Krugerpark gehört zum (geplanten?) Great Limpopo Transfrontier Park, welcher sich über Zimbabwe und Mozambique erstreckt und insgesamt ca 35’000 km² umfasst. Mittlerweilen wurden die Grenzzäune entfernt und es ist möglich Touren von Südafrika nach Mozambique zu machen, geländetaugliche Allradfahrzeuge, entsprechende Ausrüstung und Guides vorausgesetzt. Wir haben uns für die einfache Variante entschieden und haben den Park beim Phabeni Gate (in der Nähe von Hazyview) betreten und sind, meist auf Schotterpisten, abseits der geteerten Strassen, nach Satara hoch gefahren. Wir erreichten Satara beim Eindunkeln, pünktlich bevor die Tore geschlossen wurden und entschieden uns noch eine zusätzliche Nacht zu buchen. Satara war leider bereits ausgebucht, so mussten wir unseren Trip zum Olifantencamp wieder streichen. Anstatt eine zweite Nacht in Satara zu verbringen, entschieden wir uns für eine Nacht im Berg-en-Dal-Camp, ganz im Süden, in der Nähe eines der südlichen Gates. Am Anfang ein bisschen enttäuscht, dass wir weniger vom Norden sehen als gedacht, wurden wir dann aber früh morgens mit ein paar Nashörner, einer Hyäne und ein paar badenden Wasserbüffel entschädigt. Am Ende des letzten Tages verliessen wir dann den Park durch das Crocodile Bridge Gate.
Highvelds, Südafrika – 29. März - 1. April 2017
Auf dem Weg in die Highvelds machen wir in Nelspruit, bzw. kurz davor noch einen Zwischenstop und übernachten in einer Lodge. Genauer gesagt, schlagen wir unser Zelt auf dem Rasen vor einer Lodge auf und sind zufrieden mit der ersten Nacht im neuen Zelt.
Wir machen uns also auf Richtung Blyde River Canyon, besuchen die älteste Höhle der Welt und bestaunen die neue Landschaft, als wir langsam an Höhe gewinnen. Wir werden dann aber Müde vom langen Fahren und entscheiden uns eine Pause einzulegen. Unser Auge fällt auf einen kleinen Campingplatz in Pilgrim’s Rest, einer ehemaligen Goldgräbersiedlung. Pilgrim’s Rest entpuppte sich als ein wenig enttäuschend, der Zeltplatz ist verlassen und wird langsam von der Wildnis überwuchert. Ansonsten gibt es keine Hotels in unserem Budget und die Einheimischen versuchen die Touristen abzuzocken wo immer möglich. Eigentlich wäre die Stadt als Museum gedacht um Zeit und Lebensweise während des Goldrausches zu vermitteln. So eine Art Ballenberg für die Goldgräberzeit. Das Dorf wirkte aber nicht so wirklich einladend und so entschliessen wir uns ein paar Kilometer zurückzufahren und auf einem kleinen Platz zu campieren. Es stellt sich heraus, dass die meisten Campingplätze auch Lodges oder Zimmer anbieten, Zelten aber meist massiv günstiger ist. In der Regel kostet ein Zeltplatz 10-15 Franken, während ein Zimmer meist so um die 40 Franken ist.
Gauteng Province, Südafrika – 23.-29. März 2017
Nach einer langen Reise mit der Fähre von Pulau Weh nach Banda Aceh, weiter mit dem Flugzeug nach Batam, mit der Fähre nach Singapur und mit dem Flugzeug nach Sydney. In Sydney machen wir zwei Nächte Pause. Dann machen wir uns ans letzte Stück von Sydney nach Johannesburg mit 10 Stunden Zeitverschiebung. Wegen einem Gewittersturm über Jo´burg müssen wir leider in Durban landen und tanken und können erst drei Stunden später nach Johannesburg weiterfliegen.Nach fünf Tagen unterwegs brauchen wir erstmal eine gute Mütze Schlaf. Die Zeitverschiebung hat einigermassen gut geklappt mit unserer bewährten “ein langer Tag”-Strategie. Falls die Flugzeiten und die Zeitverschiebung richtig liegen, versuchen wir nicht zu schlafen, sondern während dem ganzen Flug wach zu bleiben. Dannach ist man zwar extrem müde, ist nach einmal schlafen aber bereits beinahe in der neuen Zeitzone angkommen. Für die nächsten 2-4 Tage sind wir am Nachmittag meistens ein bisschen Müde und stehen jeden morgen um 6 Uhr auf.
In Johannesburg nehmen wir uns vom Flughafen ein Uber zu unserem Guesthouse, welches wir beinahe nicht finden. Es befindet sich gleich neben der Radium Beer Hall, welche während des Apartheidregimes bekannt dafür war in einer weissen Wohngegend auch an die schwarze Bevölkerung Alkohol auszuschenken. Die Radium Beer Hall gehört seit 30 Jahren dem Besitzer unseres Guesthouses und wir bekommen einen gratis Espresso als wir ankommen. Während den folgenden Abenden findet jeweils ein Jazz- und ein Blues-Konzert statt, welche wir als Guesthouse-Besucher kostenlos besuchen dürfen. Die Blues-Band, die “Black Cat Bones”, haben es uns angetan und wir entschliessen uns eine CD zu kaufen.
Nachdem wir unser Auto vom Flughafen abgeholt haben und nun etwas mobiler sind, schauen wir uns neben der Radium Beer Hall auch die Nachbarschaft und schliesslich Johannesburg an. Als erstes setzen wir uns mit der Apartheid auseinander und besuchen das Apartheidsmuseum, sowie die bekannte Township Soweto mit dem Nelson Mandela Haus und dem “Hector Pieterson Square”, welcher als Memorial für die Opfer des Schüler- & Studentenaufstandes dient und nach einem der ersten Opfer benannt wurde.
Aufgefallen ist uns, dass überall die Gleichberechtigung enorm herausgestrichen und betont wird, dann aber in der Praxis oft schwierig umzusetzen scheint. So viel uns an allen möglichen Orten auf, dass alle Angestellten Schwarze, die Inhaber jedoch Weisse sind. Das scheint sich beinahe überall durchzuziehen. Am extremsten sieht man es in Restaurants und Cafés, wenn die vorwiegend weisse Kundschaft von schwarzen Kellner bedient wird und der weisse Inhaber seine Runde macht und alle begrüsst. Wir sind nicht ganz sicher ob dies einfach am Quartier liegt, oder an der Stadt und nehmen uns vor das weiter zu verfolgen während wir weiter reisen.
Als nächstes fahren wir nach Pretoria, das immer noch in der Gauteng Province liegt, dem ökonomischen und verwaltungstechnischen Herzstück von Südafrika. Hier besuchen wir das Institut für Veterinärmedizin der Universität von Pretoria in Onderstepoort, einer kleinen Aussensiedlung Pretorias.
Das Institut wurde ursprünglich von Sir Arnold Theiler, Raphis Urgrossonkel, gegründet, der aus der Schweiz nach Südafrika auswanderte und hier diese Farm kaufte. Das originale Gebäude steht noch immer, zusammen mit einer “Sir Arnold Theiler” – Strasse, – Statue und – Hörsaal. Das Institut hat auch ein kleines Museum das alte veterinärmedizinische Instrumente zeigt und die Geschichte der Veterinärmedizin in Südafrika. Sir Arnold Theiler gilt als der Vater der Veterinärmedizin in Südafrika, da er neben vielen anderen Entdeckungen eine Impfung gegen die Rinderpest fand und damit die afrikanische Rinderpopulation vor der kompletten Auslöschung rettete.
Wir finden ein Zimmer in einer Villa in einem kleinen Weiler ausserhalb von Pretoria mit romantischer Aussicht über gelbe Kornfelder. Die Villa liegt neben einer 7-Tage-Adventistenkirche und in der Nähe einer Methodistenkirche. Alle Gebäude sind von einer Mauer umgeben, meist mit Stacheldraht. Erhascht man einen Blick über eine der Mauern sieht man meist grosse perfekt gepflegt Gärten. Vor unserer Villa aus sieht man auch immer einen Gärtner entweder die Vorfahrt fegen oder den Rasen schneiden. In der Villa empfängt uns der Gastgeber, während Angestellte am rumwuseln und putzen sind. Wir machen uns auf den Weg um etwas zu abend zu essen, fragen den Besitzer noch kurz ob er uns einen Tipp hat. Er empfiehlt uns ein paar Restaurants in der Nähe und stellt uns noch schnell dem Nachportier vor. Als wir zurückkommen erwartet uns eine Flasche südafrikanischer Champagner als Willkommensdrink. Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum “Makro”, einem grossen Supermarkt, um uns mit Campingausrüstung einzudecken, bevor wir Richtung Blyde-River-Canyon weiterfahren.
Goodbye Indonesia, Goodbye Asia
Wir können zwar, mit Ausnahme von Dumai und dem Hostel zwischen Medan und seinem Flughafen, nur über Aceh berichten. Trotzdem scheint uns Indonesien nur wenig touristisch und vielleicht sind deshalb die Menschen extrem freundlich.Obwohl viele Menschen sehr religiös wirken, sind sie trotzdem sehr offen und tolerant zum Beispiel auch gegenüber unverschleierten Touristinnen. So wurde Ria weder aufgefordert sich ein Kopftuch anzuziehen, noch wurde sie (übermässig) seltsam angeschaut. Man muss hier vielleicht anmerken, dass wir uns allgemein versuchen “anständig” anzuziehen. Ein kleiner Kulturschock kam für uns in Sydney, wo plötzlich Hotpants und Bauchfrei wieder zu sehen waren.
Banda Aceh, Indonesien – 18.-19. März 2017
Aceh ist auch die Provinz Indonesiens, die am härtesten getrtoffen wurde von dem sehr starken Erdbeben und anschliessenden Tsunami 2004. Das Sumatra-Erdbeben, wie es in die Geschichte einging, ist eines der stärksten Erdbeben das je gemessen wurde mit einer Magnitude von über 9. Der darauffolgende Tsunami erreichte vor allem an der Westküste von Aceh eine verheerende Höhe von 15-30 Metern. In der Hauptstadt Banda Aceh selbst erreichte die Welle eine Höhe von 6-12 Metern. Da das Land an dieser Stelle ziemlich Flach ist, wurden Schiffe zum Teil bis zu zwei Kilometer landeinwerts getragen. Eines dieser Schiffe krachte auf ein Hausdach und ist nun zu einem Denkmal und einer Touristenattraktion geworden.
Aceh, Indonesien – Gedanken zur Islamischen Kultur
In diesem Blogbeitrag möchte ich etwas vom üblichen Schema abweichen. Nachdem wir nun in einigen Ländern in Südostasien in Kontakt mit der islamischen Kultur und Religion gekommen sind, hat mich das im Zusammenhang mit der momentanen politischen Diskussion in der Schweiz aber auch im Rest von Europa, speziell zum Thema Kopftuch und Burka, dazu angeregt mich vertieft mit diesem Thema zu befassen.Bereits zu Beginn unserer Südostasienreise in Singapur sind wir kurz mit der Gruppe der ethnischen Malay, die Muslime sind in Kontakt gekommen. Da wir aber nur kurz in Singapur geblieben sind und dann gleich nach Vietnam weitergereist sind, habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viele Gedanken gemacht.
Pulau Weh, Indonesien – 3.-18. März 2017
Ausser atemberaubend schönen Korallenriffen hat Pulau Weh aber auch über Wasser einiges zu bieten. Von Medan aus sind wir wiederum mit einer zweimotorigen kleinen Propellermaschine direkt nach Sabang, der einzigen grösseren Stadt auf Pulau Weh geflogen.
Bereits die Landung ist ein kleines Abenteuer. Nach drei missglückten Landeanflügen wegen zu starkem Wind fliegt der Pilot wieder aufs offene Meer hinaus und wir befürchten bereits, dass wir statt dessen auf dem Flughafen von Banda Aceh landen würden. Wir drehen jedoch ca. eine halbe Stunde lang Kreise über dem Meer und warten auf besseres Wetter. Nach einem weiteren missglückten Landeanflug können wir dann tatsächlich mit viel Gerüttel in Sabang landen. Der Flughafen von Sabang hat nur ein Rollfeld und es gibt an fünf Tagen in der Woche einen Flug pro Tag. Entsprechend winzig ist der Flughafen.
Tauchen auf Pulau Weh
Tauchen! Ein riesiger Punkt auf unserer To-Do-Liste, welchen wir abgesehen von Kolumbien ein bisschen vernachlässigt haben. Dies haben wir nun in Pulau Weh mit 16 Tauchgängen und dem “Advanced Open Water Diver”-Kurs aufgeholt. Alles selbstverständlich akribisch im Dive-Log sowie mit Marcos Unterwasserkamera bildlich festgehalten.
Zum Tauchen suchten wir uns eine Tauchschule mit guten Bewertungen und allen nötigen Zertifizierungen. Verena, welche wir in Medan kennengelernt hatten und mit uns nach Pulau Weh reiste, kam auch mit. Sie hat uns unser Hotel empfohlen und wir die Tauchschule. Wir legten Wert darauf, dass die Schule von Europäern (oder Amerikaner) geführt wird, da diese meistens die Sicherheitsstandards ein bisschen ernster nehmen als die Einheimischen. Die “Monster Divers”, geführt von drei Spaniern, war unsere erste Wahl. Der kostenlose Abholservice im Hotel war ein grosses Plus und wir wurden herzlich empfangen. Wir entschieden uns erstmal für zwei “Fun-Dives” um die Tauchschule kennenzulernen, zu schauen wie die Ausrüstung aussieht, ob die Guides zuverlässig sind und die Tauchgänge seriös durchgeführt werden. Sie verlangten, dass wir zuerst im Hausriff tauchen gehen (auf 5-15 Metern) damit sie sehen wie gut wir das Tauchen nach fast einem halben Jahr Pause noch im Griff haben. Das Briefing vor dem ersten Tauchgang war umfassend, mit speziellem Fokus auf die giftigen Fische. Da der erste Tauchgang gut verlief, entschieden wir uns am Nachmittag einen zweiten zu machen. Dieses Mal mit dem Boot, auf dem Plan standen 15 Minuten Unterwasservulkan, und ca. 45 Minuten “Limbo”, ein Tauchplatz gleich neben dem Vulkan. Der Vulkan war eindrücklich, man sah wie Luftblasen aus dem Boden aufstiegen und heisses Wasser aus dem Boden strömte. Die “Luft” enthielt ziemlich sicher Schwefeldioxid, was sich an der Oberfläche durch den Geruch von verfaulten Eiern bemerkbar machte.
Dumai und Medan, Indonesien – 1.-3. März 2017
Nach Malaysia wollten wir weiter nach Indonesien, Hauptziel Pulau Weh und schauen ob man da Tauchen kann, danach weiter in den Dschungel zu den Orang Utans oder so. Jedenfalls haben wir uns entschieden von Melaka nach Dumai die Fähre zu nehmen und dann wie wir es uns gewohnt sind mit Bus oder Zug weiter zu reisen.Wir kamen also in Dumai an und mussten feststellen, dass es wirklich nur die eine Busverbindung von Dumai nach Medan gibt, nämlich einen Nachtbus und bei der indonesischen Fahrweise war uns das dann eher unheimlich. Wir entschieden uns deshalb für einen Flug, und nach längerem Suchen entschieden wir uns via Medan zu fliegen. Zuvor genossen wir noch das “teure” Hotel (ca. 45 CHF pro Nacht), welches ein Schwimmbad, ein Dampfbad und eine Sauna hatte.
Goodbye Malaysia
Malaysia im Allgemeinen und Kuala Lumpur im Speziellen hat auf uns ein Bisschen gewirkt wie der dreckige kleine Bruder von Singapur. Obwohl das Land natürlich zumindest flächenmässig viel grösser ist und auch eines der reichsten Länder Südostasiens, so kann KL einfach nicht ganz mithalten mit Singapur. Singapur hat einfach mehr Geld, die sauberen Strassen, den besseren ÖV, die schöneren Hochhäuser und so weiter. In Malaysia in irgendwie alles ein Bisschen dreckiger und unorganisierter aber auch ein Bisschen spannender.
Malacca, Malaysia – 23.Feb.-1.März 2017
Malacca (oder auch Melaka), ist eine der drei Hafenstädte in der Strasse von Malacca, die anderen zwei sind Singapur und Georgetown. In Malacca gibt es vor allem zwei grosse Communities: Malay und Chinesen, wobei die chinesische Community “Peranaka” oder “Baba-Nyonya” genannt wird.Die meisten Baba-Nyonya sind schon seit vielen Generationen in Melaka und bezeichnen eigentlich Mischfamilien aus Chinesen und Malay. Babas sind die männlichen Nachkommen, Nyonyas die weiblichen. Die Baba-Nyonya haben ihre eigene Kultur, mit starkem chinesischem Einfluss, aber auch vielen malaysischen und indonesischen Elementen. Auffallend ist das traditionelle Chinesisch mit dem viele Häuser beschriftet sind, während man das vereinfachte Chinesisch nirgends sieht. Die Geschichte der Baba-Nyonya reicht meist mehrere Generationen zurück, die meisten Familien kamen zu einer ähnlichen Zeit an, 15.-17. Jahrhundert, wie die Niederländer mit ihren Kolonien auf Java begannen und die Briten auf der malaysischen Halbinsel. Die Baba-Nyonya waren reiche Händler, welche vom regen Handel der Kolonialmächte in der Strasse von Malacca profitierten. Einen krassen Einschnitt gab es während dem zweiten Weltkrieg, als die Region von den Japanern annektiert wurde und alle chinesischen Familien flüchten mussten oder umgebracht wurden. Die Baba-Nyonya sind auch heute noch stolz auf ihre Kultur und eines der alten Häuser in Melaka wurde in ein Museum umfunktioniert um Besuchern die Kultur und Geschichte näher zu bringen.
Kuala Lumpur, Malaysia – 16.-23. Feb. 2017
Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias, wird von den Einheimischen meist nur KL genannt. KL hat etwa 1.7 Mio Einwohner, wenn man die Agglomeration dazu zählt sind es etwa gleich viele Menschen wie in der Schweiz leben.Ähnlich wie Ipoh war auch KL früher eine Bergbausiedlung um eine Zinnmine. Ähnlich wie in Singapur gibt es auch hier ein indisches Viertel (Little India), ein chinesisches (China Town), ein arabisches Viertel, ein Business-Teil und natürlich Stadtparks, etc. Wir haben ein Hostel in der Nähe (~15 m) vom Central Market gesucht. Dort ist einiges los, man ist in Gehdistanz vom alten Bahnhof, von Chinatown und den meisten Sehenswürdigkeiten.
Ipoh, Malaysia – 12.-16. Feb. 2017
Ipoh lebt! Die alte Zinn-Bergbau-Stadt hat es geschafft. Das Flair das wir in Georgetown erwartet hatten haben wir hier gefunden. Auch hier gibt es ein paar verlassene Gebäude, denn nachdem in den 70er und 80er Jahren der Zinnabbau nicht mehr rentierte, begann die Stadt dies zu spüren. Sie konnte sich jedoch irgendwie retten und andere Wirtschaftszweige aufbauen.Aufgrund ihrer Nähe zu den Cameron Highlands, wo Tee und Früchte angebaut werden, ist Ipoh bei Reisenden ein beliebter Zwischenstopp. Es gibt diverse Läden welche Tee oder Früchte anbieten und kleine Viertel mit jeweils eigenem Charakter. Am auffälligsten und ausgeprägtesten ist wohl das Chinesische Viertel, mitunter auch weil zu Beginn des Bergbaus einige Chinesen als Arbeiter hierher kamen.
Georgetown, Malaysia – 8.-12. Feb. 2017
Wir haben irgendwo gelesen, dass es im Süden von Thailand, in der Region die zu Malaysia gehört regelmässig zu Anschlägen kommt, unter anderem auf Touristenorte sowie Zug und Bus. Deshalb haben wir den Flieger genommen um von Surat Thani nach Georgetown zu kommen. Im Nachhinein war die Angst wahrscheinlich eher unbegründet. Entsprechende Anschläge sind selten und wir hätten unsere Reiseroute sowieso nur am Rand der aufmüpfigen Gebiete vorbei gelegt. Auf jeden Fall sind wir nun also in Georgetown angekommen und lernen ein neues Land kennen.
Goodbye Thailand
Das erste was uns aufgefallen ist: Linksverkehr! Eine kurze Recherche hat gezeigt, wir werden nie mehr Rechtsverkehr sehen bis zum Ende unserer Reise. Thailand, Malaysia, Indonesien, Singapur, Australien, Südafrika und seine Nachbarländer haben alle Linksverkehr.
Weiter war uns speziell in Bangkok aufgefallen, dass alle öffentlichen bzw. Staatlichen Gebäude mit schwarzen und weissen Schleifen geschmückt waren, da seit dem Tod des Thailändischen Königs Bhumibol am 13. Oktober 2016 eine einjährige Staatstrauer gilt. Das Foto des geliebten Monarchen ist auf jedem Altar in allen Strassen zu sehen.
Surat Thani, Thailand – 6.-8. Feb. 2017
Nach Koh Tao hatten wir in Surat Thani schon fast wieder einen kleinen Kulturschock. Während man in Koh Tao fast nur sonnenhungrige Westler in knapper Bademode sah, sieht man in Surat Thani praktisch nur Thais und diese tragen auch bei 30° meist langärmelige Kleidung, oder mindestens lange Hosen.Wir blieben für zwei Nächte in Surat Thani und verbrachten die meiste Zeit mit dem Schreiben von Blogposts und dem Lesen unserer eBooks. Das Highlight von Surat Thani war aber definitiv der Nightmarket in der Nähe unseres Hotels mit exzellentem Streetfood. Der Nightmarket bestand aus einer kleinen Strasse entlang von ca 3 Häuserblocks auf welcher Essen, Kleider, Getränke, Früchte, DVDs und anderes angeboten wurde. Dies Auswahl beim Essen war riesig und man wusste kaum was man alles probieren wollte. Es gab selten Wartezeiten und trotzdem war alles frisch und es war vor allem sehr günstig. Ein richtiger Geheimtipp.
Koh Tao, Thailand – 4.-6. Feb. 2017
Nach unserem kurzen Schnorchelabenteuer in Bang Saphan wollten wir wieder einmal Tauchen gehen. Unser nächster Stop war also Koh Tao, ein Tauch- und Schnorchelpradies.Leider klappte das ganze mit dem Tauchen nicht so recht, da unser Papierkram nicht ganz vollständig war und uns die Tauchschule nicht tauchen lassen wollte. Bis wir den fehlenden Teil aus der Schweiz organisiert hätten wäre wohl eine Woche vergangen. Wir mussten und also nochmals mit Schnorcheln begnügen.
Bang Saphan, Thailand – 29. Jan.-4.Feb. 2017
Nachdem wir die Thailändische Königliche Eisenbahn schon zwischen Bangkok und Hua Hin erfolgreich getestet haben, nehmen wir auch für unsere Weiterfahrt nach Bang Saphan wieder den Zug.
Bereits direkt nach dem Aussteigen am Bahnhof fällt uns auf, dass wir hier ziemlich weit weg von jeder grösseren Stadt gelandet sein müssen. Es fehlt nämlich die übliche Traube an nervigen Taxi- und Tuktukfahrern die sich einem aufdrängt. Es stellt sich bald heraus, hier gibt es keine Taxis, Tuktuks, Uber oder Ähnliches und wir treten den Weg zu unserem 5 Kilometer entfernten Hotel zu Fuss an. Zum Glück nimmt uns eine freundliche Thailänderin in ihrem Pick-up mit und hilft uns beim Suchen unseres Hotels.
Hua Hin, Thailand – 25.-29. Jan. 2017
Nach ein paar Stunden im Zug, 2. Klasse mit Ventilatoren, ohne Klimaanlage, sind wir in Hua Hin angekommen. Nach kurzen Verhandlungen mit den Taxifahrern haben wir ein Tuktuk gefunden, welches uns für 100 Baht, statt 400 wie das Collectivo verlangt hätte, zum Hotel gefahren hat.Unser Hotel liegt nicht direkt am Strand, dafür ist es einigermassen zahlbar. Direkt neben einer Deutschen Bäckerei, neben dem “InterContinental Hotel” mit riesiger Shopping Mall und in der Nähe von einem Schweizer Restaurant, gleich neben der Thaiboxschule.
Bangkok, Thailand – 18.-25. Jan. 2017
Der Grenzübergang von Kambodscha nach Thailand war interessant.Wir hatten einen Bus gebucht von Siem Reap bis Bangkok. Man erklärte uns, dass es zuerst einen Bus gibt und wir dann auf Minivans umsteigen müssen nach der Grenze, da der Bus nicht über die Grenze darf. Man stempelte sich in Kambodscha aus, ging zu Fuss durch den zollfreien Streifen, vorbei an Zigarettenverkäufer und einem Hotel mit Casino. Da wir genau während der Mittagspause angekommen sind, mussten wir ca zwei Stunden anstehen. Es war zu beginn nämlich nur ein Einreiseschalter geöffnet. Das ganze ging dann schneller, als die andern Schalter ebenfalls geöffnet waren. Immerhin war der Warteraum klimatisiert. Auf der anderen Seite wurden wir dann von unserem Reiseleiter wieder in Empfang genommen und mit einem Pickup (mit Bänkchen und Dach auf der Ladefläche) weitergefahren. Nur ca fünf Minuten. Scheinbar hatte es unser Bus doch über die Grenze geschafft und wartete bei einem kleinen Restaurant auf uns.
Goodbye Kambodscha
Obwohl wir in Kambodscha mit der Hauptstadt Phnom Penh und Siem Reap nur zwei grosse und sehr touristische Städte besucht haben, so haben wir doch einiges über Kambodscha und seine Kultur erfahren.
- Kambodscha ist heute wesentlich kleiner als die grösste Ausdehnung des mittelalterlichen Khmerreiches. Die Bevölkerung identifiziert sich aber immer noch sehr stark mit den Khmer: die Sprache heisst Khmer, die Menschen nennen sich und ihre Kultur Khmer. Dasselbe gilt auch für Menschen die in Regionen des ehemaligen Khmerreiches wohnen welche heute Teil umliegender Länder wie Vietnam, Thailand und Laos sind.
- Die Khmerkultur hat ihren eigenen architektonischen Stil der sich vor Allem vom vietnamesischen stark unterscheidet. Da das Khmerreich zu seiner Blütezeit regen Austausch mit Thailand aber auch Indien hatte, hat die Architektur Ähnlichkeit zu diesen Ländern.
- Auch die Khmerküche ist durch Indien beeinflusst worden, hat aber immer noch starke Ähnlichkeit mit der Vietnamesischen Küche.
- Die französische Kolonialherrschaft hat auch in Kambodscha ihre Spuren hinterlassen. So ist die Khmerküche, gleich wie die vietnamesische, beeinflusst worden durch französische Küche. Da Frankreich in Kambodscha aber weniger verankert war, gibt es wesentlich weniger kolonialzeitliche Bauten im französischen Stil. Im Gegensatz zu Vietnam sprechen etwas weniger Leute Englisch, dafür können (oder wollen?) erstaunlich viele Französisch sprechen.
Siem Reap und Angkor, Kambodscha – 13.-18. Jan. 2017
Siem Reap ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordosten Kambodschas und ist das Haupttouristenmagnet des Landes. Denn von Siem Reap aus kann die imposante Hauptstadt des Khmer-reiches, Angkor, mit dem wohl bekanntesten Tempel, Angkor Wat, in einem Tagesausflug besucht werden.
In Siem Reap haben wir ein gemütliches Gasthaus gefunden, das sogar einen Pool hat. Von dieser Basis aus und bewaffnet mit einem Dreitagespass machen wir uns auf den Angkor Archäologiepark zu erkunden. Voller Elan schwingen wir uns aufs Velo und starten den circa 15 Kilometer langen “kleinen” Rundkurs. Wir haben natürlich die tropische Mittagssonne und die über 30° die hier auch im Januar herrschen vergessen und kommen deshalb völlig verschwitzt beim ersten und sicher bekanntesten Highlight an: Angkor Wat.
Phnom Penh, Kambodscha – 9.-13. Jan. 2017
Von der Grenzstadt Chau Doc aus nutzen wir den Mekong als Transportmittel um über die Grenze und ins Landesinnere von Kambodscha zu gelangen. Unser Ziel ist die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, wo wir uns mit der Kultur der Khmer auseinander setzen.
Die Khmer sind die grösste Ethnie in Kambodscha und sind auch in den umliegenden Ländern Vietnam, Laos und Thailand zu finden. Sie sprechen eine gemeinsame Sprache Khmer. Das Reich der Khmer erstreckte sich ab 800 bis im 12. Jahrhundert über ganz Südostasien und hatte sein Kultzentrum in Angkor. Im 15. Jahrhundert wurde Kambodscha dann zu einem Vasallenstaat Thailands und verlor zunehmend Land an seine Nachbarn. Als das Land im 18. Jahrhundert zum französischen Protektorat wurde, kooperierte der kambodschanische Könige weil er sich Hilfe gegen die invasiven Nachbarn erhoffte.
Goodbye Vietnam
Vietnam ist ein spannendes Land. Man spürt wie das Land zwiegespalten ist, in mehrerer Hinsicht. Wir nutzen nun diesen Beitrag um den einen oder anderen Gedanken festzuhalten.
- Der Norden unterscheidet sich deutlich vom Süden. Der Norden wirkt ärmer als der Süden. Hanoi wirkt, trotz all den Bemühungen, nicht wie eine Hauptstadt, im Gegensatz zu Saigon. Im Norden wird der Kommunismus stärker zelebriert und Onkel Ho wird verehrt. Im Süden lässt dies nach und verschwindet teilweise völlig. Kritische Stimmen hört man wenn, dann nur im Süden und auch da nur vorsichtig. Wobei die meisten Vietnamesen im Süden diesbezüglich teilweise sehr offen sind.
- Während zwar westliche Produkte “cool” sind und gekauft werden, bleibt die vietnamesische Identität bestehen. Im Norden und im Süden sind die Leute stolz darauf Vietnamesen zu sein und identifizieren sich stark mit ihrer Kultur. Speziell interessant war die eine Fastfood kette, welche “Banh Mi” anbietet. Man bekommt Baguettes und bestellt sich dann einen Teller mit gekochtem Fleisch, Ei, Paté, etc und füllt sich sein Brötchen selber. Typisch vietnamesisches Essen, aber mit Hipster-flair gemischt mit Fastfood.
Oder die “Cong Ca Phe”-Kette. So ähnlich wie Starbucks, aber halt komplett vietnamesisch, mit Vietnamesischem Kaffee und Mungobohnenfrappé, etc. Sie haben ihre eigene T-Shirt linie, welche sie neben Kaffeebohnen und “Viet Cong”-Jacken (mit ihrem Logo bedruckt) verkaufen. Zugegeben, die Kette hat im Norden mehr Fans als im Süden, aber auch in Saigon sieht man vor allem Vietnamesische Gäste in den Kaffees. - Die Leute in Vietnam sind erstaunlich stark geprägt durch ihre Religionen. Während der grösste Teil Buddhistisch ist, gibt es auch einen Anteil an Christen und anderen Religionen. Es wäre aber niemals möglich dass ein Buddhist eine Christin heiratet, da es einen ausgeprägten Ahnenkult gibt. Man muss für seine Eltern und Grosseltern beten, was bei gemischten Religionen irgendwie nicht mehr geht. Auch sonst gibt es eine spezielle Beziehung zur Religion. Junge Menschen besuchen Tempel, beten, machen ein Selfie oder zwei und gehen weiter. Religion ist allgegenwärtig und selbstverständlich.
Chau Doc, Vietnam – 6.-9. Jan. 2017
Chau Doc, unser letzter Halt in Vietnam, ist eine Grenzstadt an der Kambodschanischen Grenze. Wir mieten im Hotel einen Roller um die Gegend zu erkunden und wickeln so in zwei Tagen beinahe 150 Kilometer ab. Unser Trip führt uns über eine Fähre aufs andere Ufer, wo wir das Nachbardorf erkunden. Die Strassen befinden sich dort jeweils auf einem Damm. Die Häuser stehen auf Pfählen neben dem Damm, teilweise direkt mit dem Damm verbunden teilweise über eine Brücke erreichbar. Unter und hinter den Häuser hat es meist Reisfelder. Am Strassenrand hat es immer wieder Auslagen von Chili, Reishülsen und anderem welche am trocknen sind. Es scheinen sich nicht so viele Touristen in diese Gegend zu verirren und so sind wir dann oftmals eine Attraktion wenn wir unterwegs sind. Wir bemerken bald, dass die Hupe unseres Rollers defekt ist, was teilweise ein bisschen unangenehm ist im Verkehr. Es hat sich irgendwie eingebürgert, dass man beim Überholen hupt, man hupt, wenn man das Gefühl hat der andere sieht einen nicht, wenn der andere abbiegen will während man Überholen will, etc. Die meisten Fahrer scheinen nur nach vorne zu schauen, wer von hinten kommt hupt. Am Nachmittag werden wir von einem kurzen Regengutsch überrascht und suchen Zuflucht unter dem Dach eines Suppenverkäufers, wo wir eine “Spicy Pho” essen, bevor wir etwas später noch zum Sam Mountain fahren und die Aussichtsplattform (Militärischer Stützpunkt/Bunker/Funkanlage) und Tempel besichtigen. Sam Mountain ist ein kleiner Hügel, man kann sich das so ähnlich wie den Üetliberg vorstellen. Die Aussicht ist atemberaubend!
Can Tho, Vietnam – 3.-6. Jan. 2017
Wir machen uns langsam auf den Weg Richtung Kambodscha und befinden uns nun in Can Tho. Can Tho ist bekannt für seinen schwimmenden Markt, auf welchem die Marktleute grössere Mengen von Obst und Gemüse erwerben. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen und lassen uns von einem jungen Chemiestudenten den Markt zeigen. Wir tuckern mit einem kleinen Böötchen auf dem Fluss rum, zwischen den Marktbooten, den Touristenbooten hindurch, schauen zu wie sie feilschen und plaudern. Mitten auf dem Fluss hat es einen Suppenhändler welcher uns eine Portion Pho verkauft. Zwei Minuten später kommt auch schon eine Getränkehändlerin und verkauft uns einen Becher Kaffee.
Saigon – Stadt und Kultur
Saigon, wie Ho Chi Minh Stadt von praktisch allen Vietnamesen immer noch genannt wird, ist zwar nicht mehr die Hauptstadt von Vietnam, aber die bevölkerungsreichste Stadt. Saigon hat über 8 Millionen Einwohner also etwa so viel wie die Schweiz und ist das kulturelle und ökonomische Zentrum des südlichen Vietnams und des Mekong-Deltas.
Die Stadt ist ein hervorragender Ort um einerseits etwas über die ältere und neuere Geschichte Vietnams zu erfahren. So haben wir zum Beispiel das historische Museum besucht aber auch den Unabhängigkeitspalast mit dem bekannten Tor. Von hier aus starteten die letzten amerikanischen Helikopter bei ihrem Rückzug aus Südvietnam während ein Vietkong-Panzer im Tor stand.
Saigon – "Nicht die Stadt"
Nachdem wir die Stadt, die Märkte und den Mekong angeschaut haben, war das nächste Ziel “Nicht die Stadt”. Wir haben einen unserer Uber-Fahrer angerufen und gefragt ob er uns für einen Tag durch die Landschaft karrt, was dieser für ca 50 CHF dankend getan hat. Wir haben uns auf den Weg zum Ho Tri An Stausee gemacht, welchen wir auf unserer Busfahrt von Dalat bereits beim durchfahren kurz gesehen hatten.
Saigon – Märkte
In diesem Beitrag werden die Märkte von Saigon vorgestellt. Es gibt diverse kleinere und grössere Märkte, einzelne sind gemischt andere bieten jeweils nur eine einzelne Art von Ware an. Teilweise handelt es sich nichtmal um einen Markt im klassischen Sinne, sondern einfach um mehrere Strassen mit Läden, welche dasselbe verkaufen. Wir beschränken uns auf jeweils eine kleine Beschreibung und lassen die Bilder für sich selber sprechen.
Der erste Markt, Thai Binh, war ein gemischter Markt mit Obst, Gemüse und ein bisschen Fisch und Fleisch. Wir haben hier ein paar Früchte gekauft und einen Degustationssnack daraus gemacht. Es gab Mangos, Rambutan, eine Durian, eine Jackfruit, Mamanzillos und Guaven. Abgesehen von der Durian kam eigentlich alles gut an, wobei die Guave nicht besonders Reif und ein bisschen zu gross war.
Saigon – Mangrovenwald-Speedboat-Tour
Um den Mekong zu erkunden haben wir uns eine Speedboat-Tour gebucht. Mit einem kleinen aber schnellen Boot sind wir also den Mekong hinunter gefahren. Unterwegs haben wir einen lokalen Markt besucht und allerhand Eindrücke gesammelt. Es war ein gemischter Markt und so sah man Schaufeln und und andere Landwirtschaftswerkzeuge neben frischem Gemüse, Plastikkörben und Fleisch sowie Fischen und Reis.
Unsere Tourleiterin erklärte uns die unterschiedlichen Dinge die man sehen konnte. So gibts es zum Beispiel nicht einfach nur Reis, sondern Weissen, Grünen, Vollkorn, Langkorn und Sticky-Reis. Wobei Vollkornreis in Vietnam nicht als besonders gesund angesehen wird, sondern als Tierfutter. Deshalb stehen die entsprechenden Reissäcke jeweils am Boden und nicht erhöht wie die verschiedenen weissen Reissorten.
Neben dem Reis gab es natürlich auch Eier und selbstverständlich nicht nur Hühnereier, sondern auch Wachteleier, Enteneier und ähnliches. Eine spezielle Delikatesse bei den Eier sind ungeschlüpfte Kücken. Hierbei werden befruchtete Eier solange ausgebrütet bis sich das Kücken entwickelt. Danach werden den Hühner die Eier weggenommen und das Kücken erfriert im Ei und stirbt. Das Ei wird dann meist gekocht und das Kücken ausgelöffelt.
Spannend war auch die Seafood-Abteilung, wobei “Seafood” nicht ganz korrekt ist, denn der Markt befindet sich an der Stelle vom Mekong wo das Wasser zwischen Süss und Salzwasser wechselt. Flussaufwärts werden also Süsswasserfische gefischt, Fluss abwärts gibt es Brackwasser und ein paar Kilometer weiter kommt das Meer. Man bekommt also die gesamte Bandbreite von Süss- bis Salzwasserfischen und alles dazwischen.
Bis Anhin wurden die Fische und Tiere meist erst zu Tode geknüppelt und dann ausgenommen. Speziell die Frösche die wir zum Beispiel in Dalat gesehen haben, bekamen eins mit dem Knüppel, dann wurde mit der Schere der Kopf abgeschnitten und dann wurden sie gehäutet und ausgenommen. An diesem Markt wurde der Frosch direkt gehäutet und hüpfte danach im Kübel weiter rum.
Um den Schock zu verdauen probierte Raphael die “alte Zahnpasta” aus, ein Betelblatt mit einer Arecanuss und ein bisschen rotem Sandsteinpulver sollen einem ein schönes Lächeln garantieren. Man muss an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass die Betelblätter eine leicht berauschende Wirkung haben, welche durch die Arecanuss verstärkt wird und dass das rote Sandsteinpulver die Zähne rot bis schwarz verfärbt. Rote Zähne waren früher das vietnamesische Schönheitsideal. Bei einmaliger Anwendung soll jedoch nichts von der roten Farbe sichtbar bleiben.
Saigon / Ho Chi Minh Stadt, Vietnam - 20. Dezember 2016 - 3. Januar 2017
Nach einer kurzen Überlandfahrt mit dem Bus sind wir in Saigon (oder Ho Chi Minh Stadt, wie es heute heisst) angekommen. In Saigon verweilen wir nun für ca. zwei Wochen und treffen Rias Familie. Die ersten zwei Nächte verbringen wir in einem kleinen Hotel in der Nähe der Backpackerstrasse und erkunden bereits den ersten Markt. Wir haben Glück und finden einen kleinen Markt, ein paar Minuten vom Hotel entfernt. Frisches Gemüse, frische, teils noch lebende Fische, Kröten und anderes Meeresgetier gibt es und natürlich auch Fleisch. Draussen kann man sich mit einer Suppe, einem Fruchtsaft oder Fleisch vom Grill stärken. Wir beschränken uns auf Früchte. Am zweiten Tag stösst Marco zu uns, welcher es kaum erwarten konnte und schon einen Tag früher nach Saigon flog.
Eine Tour mit den Dalat Backpackers Easy Ridern
Wie schon in unserem vorherigen Post erwähnt, können wir mit unserer freundlichen Gastfamilie in Dalat auch eine Easy-Rider Tagestour in der Umgebung machen. Wir haben viel Glück mit dem Wetter und so verlassen wir Dalat früh morgens, gepackt auf die Rücksitze der Bikes von Nobi und seinem Onkel Khoi an unserem einzigen regenfreien Tag.
Unser erster Stopp legen wir an einem schönen Aussichtspunkt ein. Von hier aus kann man gut die vielen Felder, Pflanzungen und Gewächshäuser beobachten. Durch die höhere Lage von 1500 m.ü.M und das durchgehend etwas kühlere Klima von 15-20°C ist Dalat gut geeignet zum Anbau von Früchten und Gemüse, aber auch Kaffe, Tee, Seide und Blumen. Es kann mehrmals pro Jahr gepflanzt und geerntet werden, zum Teil bis zu vier Mal im Jahr. Häufig werden Produkte im Fruchtwechsel angepflanzt um den Boden nicht zu stark zu belasten.
2016
Đà Lạt, Vietnam – 15.-19. Dez. 2016
Vor dem Dauerregen in Nha Trang flüchten wir nach Dalat. Dalat ist eine kleine (200’000 Einwohner) Stadt in den Bergen und bekannt für sein französisches Flair und seine landwirtschaftlichen Produkte.
Schon bei der Ankunft in Dalat, das auf 1500 m.ü.M. liegt, fällt uns auf, dass die ganze Landschaft um die Stadt herum stark landwirtschaftlich genutzt wird. Die hügelige Landschaft ist terrassiert und zu einem erstaunlich grossen Anteil mit Gewächshäusern überzogen. Die ganzjährig kühlen Temperaturen von konstant 15-18°C im Tagesdurchschnitt machen Dalat zum idealen Ort für den Anbau von Gemüse, Früchten, Blumen und Kaffee. Es kann das ganze Jahr über gepflanzt werden und eine Ernte ist bis zu vier mal im Jahr möglich.
Nha Trang, Vietnam – 12.-15. Dez. 2016
“Nächster Halt Nha Trang”, oder so ähnlich hätte man wohl gehört im Zug wenn man Vietnamesisch verstehen würde.Der Kondukteur wusste zum Glück wo wir raus wollten und kam rechtzeitig um uns mitzuteilen, dass wir aussteigen müssen und sagte sowas wie “Nadal, nadal”. Dank unserer Smartphones und GPS wussten wir bereits, dass wir irgendwo hier in der Nähe aussteigen mussten, aber es hätte wohl auch ohne geklappt. Zug fahren in Vietnam ist jedenfalls lustig. Wir empfehlen “Soft seats” und am Tag zu fahren, damit man was von der Landschaft hat. In der Nacht bieten sich die Plätze mit Bett an. Vermeiden sollte man für eine 8-Stündige fahrt vielleicht die “Hard seats” denn diese verdienen zu Recht den Namen “Holzklasse”. Es handelt sich hierbei um ungepolsterte Holzbänke.
Hội An, Vietnam – 8.-12. Dez. 2016
Nach dem wir genug vom Regen in Hue hatten, beschlossen wir weiter zu ziehen, weil Hue angeblich immer sehr viel Regen hat. Es war natürlich nicht nur das Gebirge Schuld, sondern in erster Linie die Regenzeit, deren Ende wir im Süden noch knapp mitbekommen. Hoi An ist die Stadt der Schneider und der Laternen.
Irgendwann zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert gegründet von den “Cham” wurde Hoi An zu einer blühenden Handelsstadt. Im 16. Jahrhundert (evtl. schon vorher?) gab es eine Japanische Siedlung in Hoi An, auf der anderen Seite der “Japanischen Brücke”. Die Brücke ist bis heute erhalten geblieben, beherbergt einen Buddhistischen Tempel und hat ein reich verziertes Dach. Heute ist die Stadt vor allem durch ihre hübschen Laternen und die Schneider bekannt. Während es vor ein paar Jahren nur mehrere Dutzend, später einige Hundert waren, gibt es heute über tausend Schneider. Es ist also der perfekte Ort um sich einen Massgeschneiderten Anzug bzw. ein Kleid schneidern zu lassen. Dies taten wir natürlich, 59$ für ein Kleid, respektive 115$ für einen Anzug, wer kann da schon nein sagen? Wir haben uns einen Schneider empfehlen lassen, uns dann aber dafür entschieden einfach einen auf der Strasse zu suchen. Wir liessen Raphis Anzug von “Mr. Luu” schneidern und Rias Kleid von “NIT”. Bei beiden waren wir sehr zufrieden mit der Arbeit, wobei bei Mr. Luu alles noch ein Mü professioneller war, bzw. Mr. Luu (wenn er denn wirklich so heisst) Wert auf Perfektion legt. So bestand er nach dem ersten Anpassen darauf, dass die Hose nochmals um 4mm eingenommen wird, und an der einen Stelle noch ein bisschen an der Kontur gefeilt wird. Wir waren jedenfalls zufrieden mit dem Ergebnis.
Huế, Vietnam – 5.-8. Dez. 2016
Von Cat Ba aus kehren wir wieder per Boot-Fähre-Boot nach Hanoi zurück. Von da aus setzten wir unsere Reise mit einer abenteuerlichen Zugfahrt in Richtung der Stadt Hue am Parfümfluss fort. Hue ist die ehemalige Kaiserstadt Vietnams und es gibt entsprechend viel zu sehen.
Hue war Sitzt der Vietnamesischen Kaiser von 1802 an, seit die Nguyễn-Dynastie den Kaiserhof von Hanoi nach Hue verschoben hatte und bis 1945 als der letzte Kaiser, Bao Dai, zur Abdankung gezwungen wurde. In dieser Zeit wurde eine gigantische Zitadelle mit der verbotenen Stadt, dem Wohnsitz des Kaisers, im Zentrum gebaut. Noch innerhalb der Zitadelle, rund um die verbotene Stadt herum, gibt es aber auch Wohnhäuser für die Prinzen, die Ehefrau, die Mutter und die Konkubinen (je nach Kaiser über 500) des Kaisers, sowie für Handwerker. Grosse Teile der Zitadelle wurden leider während des Krieges mit den Franzosen und während dem Vietnamkrieg zerstört und sind bis heute nur teilweise wieder aufgebaut.
Cát Bà, Vietnam – 29. Nov.-4. Dez. 2016
Von Hanoi aus reisen wir weiter zur Halong Bay, die bekannt ist für ihre Tausenden von kleinen Karst-Inselchen. Zur grössten dieser Inseln, Cát Bà, gibt es eine Fährverbindung und auf der Insel eine Stadt mit demselben Namen.
Cat Ba Town auf Cat Ba ist leider nicht gerade eine Schönheit, da in sehr kurzer Zeit viele Betonklötze hingestellt wurden. Aber sobald man die Stadt verlässt, ist die 260 km² grosse Insel Natur pur und besteht nur aus tropischem Regenwald und Karstfelsen. Ein grosser Teil der Insel und umliegenden Gewässer steht auch unter Naturschutz.
Hanoi, Vietnam – 24.-29. Nov. 2016
Wir sind nun also wirklich in Südostasien angekommen. Nachdem wir in Santiago nicht viel Zeit hatten, in Sydney auch nicht und auch in Singapur nur kurz verweilt waren, nahmen wir es wieder einmal ein bisschen lockerer.
Der Übergang von Südamerika, via Sydney nach Singapur war beeindruckend und faszinierend. Die Reise von Singapur nach Vietnam war kurz und trotzdem merkt man, dass es ein anderes Land ist. Singapur gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf Asien, aber alles in einem aufgeräumten blitzblank polierten Umfeld. In Hanoi gibts nun so richtiges Chaos, wie man es sich vorstellt. Überfüllte Strassen mit tausenden von Motorradfahrern, welche mit Autos und kleinen Lastwagen um die Strassen kämpfen. Ja wirklich kämpfen, denn Verkehrsregeln gibt es eigentlich keine. Wer zuerst kommt fährt zuerst, und die anderen hupen. Die Strasse überquert man an beliebigen Stellen, sofern keine Ampel in Sicht ist. Man läuft gemächlich mit möglichst gleich bleibendem Tempo über die 6-spurige Strasse und kommt, trotz dichtem Verkehr, in einem Stück auf der anderen Seite an. Das Ganze ist lustig bis beeindruckend. Die anderen Verkehrsteilnehmer nehmen eigentlich enorm viel Rücksicht auf Fussgänger, auch wenn einen dies nicht unbedingt so vorkommt.
Singapur – 20.-24. Nov. 2016
Nach einem weiteren Langstreckenflug erreichen wir Asien und damit den zweiten Teil unserer Reise. Hier werden wir voraussichtlich 4 Monate verbringen. Unser Ankunftsort ist Singapur, ein Stadtstaat an der Spitze der Halbinsel Malaysias. Obwohl wir uns (knapp) wieder auf der Nordhalbkugel befinden und damit Winter haben, herrschen hier gute 30°C und bis zu 95% Luftfeuchtigkeit.Singapur liegt vollständig auf einer Insel und hat eine Fläche von 700 km² und über 5.6 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: die Schweiz hat eine Fläche von 41’000 km² und 8.4 Mio. Einwohnern. Um die gleiche Bevölkerungsdichte zu erreichen wie Singapur, müsste sich die ganze schweizer Bevölkerung mit der Fläche des Kanton Uri begnügen. Trotz seiner kleinen Fläche ist Singapur aber ein sehr vielfältiges Land. So gibt es vier offizielle Landessprachen: Englisch, Mandarin (mehrheitlich in China), Malay (mehrheitlich in Malaysia) und Tamil (mehrheitlich in Indien und Sri Lanka). Die meisten Beschriftungen im öffentlichen Raum sind dann auch viersprachig. Die Bevölkerung ist stark gemischt und besteht vor allem aus Einwanderern der Nachbarländern, wie China, Malaysia, Indien. Aber am auffälligsten ist das friedliche Miteinander der vielen verschiedenen Religionen.
Sydney, Australien – 16.-20. Nov. 2016
Nach einem 14-stündigen Flug, der sich Dank 10 Stunden Zeitverschiebung, Datumsgrenze und Wartezeiten auf fast zwei Tage ausdehnt, erreichen wir ziemlich geschafft vom Jetlag endlich unser Ziel, Sydney. Neben Sight-seeing ist in Sydney das erste Mal auch Arbeit an der Tagesordnung. So gibt Ria einen Vortrag am Department of Earth and Planetary Sciences der MacQuarie Universität und besucht auch die School of Biological, Earth and Environmental Sciences an der University of New South Wales (UNSW).
Adiós Chile, adiós Sudamérica
Rückblick auf Chile, speziell in Bezug auf den Rest von Südamerika:
- The southern cone: Chile, Argentinien und Brasilien bilden den sogenannten “Cone” oder “Southern cone”. Die Länder im Cone haben eine stärkere Wirtschaft als der Norden, meist basierend auf Ressourcen wie Kupferminen (Chile), Salpeter (in der Vergangenheit) oder Erdöl (Brasilien). Dies führt zu einem höheren Lebensstandard, mehr Einkommen und als Folge natürlich auch höheren Hotelpreisen, dafür aber auch bessere Hotels.
- Nicht mehr Anden: Während Chile noch immer sehr Hügelig ist, befinden wir uns nicht mehr auf dem Altiplano, sondern in der Atacama-Wüste beziehungsweise in der Pampa. Auch hier gibt es ein Hochplateau, dieses ist jedoch nur 1000, bzw. 2000 Meter hoch. Es gibt aber auch hier, speziell in der Grenzregion zu Bolivien Vulkane, welche über 4000 Meter hoch sind.
- Der Norden von Chile kennt relativ wenig Tourismus. Während die Atacama-Wüste rund um San Pedro häufiger auch von ausländischen Touristen besucht wird, trifft man an der Küste eher Einheimische an. Die gesamte Region im Norden lebt in erster Linie vom Kupferabbau, sowie vom Gütertransport. So ist Arica einer der grössten Häfen Chiles, welcher auch Bolivien versorgt.
- Das Zentrum von Chile, in welchem sich auch die Hauptstadt Santiago befindet, ist da schon wesentlich freundlicher. Statt Wüste herrscht hier eher Mittelmeerklima. Es werden entsprechend Früchte angebaut und natürlich Wein. Praktisch überall in Südamerika wo wir Wein angetroffen hatten, kam er aus Chile. Valparaíso ist der grösste Hafen dieser Region und zieht entsprechend viele Touristen an, welche Kreuzfahrten machen.
- Wie die meisten Länder in Südamerika hat Chile eine spannende, teils turbulente politische Entwicklung hinter sich. Im Gegensatz zu den anderen Länder wo diese eher ignoriert, oder verschwiegen bis versteckt wird, ist man in Chile dabei diese aufzuarbeiten. So gibt es in Santiago ein Menschenrechtsmuseum, welches die Geschichte von der Absetzung von Allende und die Machtübernahme durch Pinochet thematisiert. Auffallend an dieser Stelle ist die leichte heroisierung von Allende.
Südamerika:
Santiago, Chile – 11.-15. Nov. 2016
Nachdem wir uns vom künstlerischen Flair von Valparaíso verabschiedet haben, fahren wir zwei Stunden ins Landesinnere und erreichen so die Hauptstadt von Chile. Hier in Santiago haben wir wieder mal richtig Glück mit der Wahl unserer Unterkunft. Das “El Gallo con Tacos” ist ein kleines, charmantes Boutique-Hotel, das sich anfühlt wie zu Hause. Aber das Highlight ist klar das Frühstück. Frisch gekocht vom Besitzer höchstpersönlich, gibt es jeden Morgen ein anderes mehrgängiges Frühstück mit frisch gepresstem Fruchtsaft, Früchten und frischem Kaffee.
Valparaíso, Chile – 8.-11. Nov. 2016
Valparaíso liegt an der Küste von Chile, nur ein Steinwurf von Santiago entfernt. Es ist eine Stadt die eigentlich gar keine hätte werden sollen. Ursprünglich war es lediglich ein Hafen, aber nachdem im Hafen dann eine Kirche gebaut wurde, siedelten sich mehr und mehr Leute an. Die Stadt wucherte also vor sich hin. Der Salpeterabbau spülte Geld in die Stadt und Villen wurden gebaut. Dass Valparaíso der südlichste Hafen Chiles war und somit für alle Schiffe, welche vom Pazifik in den Atlantik fahren wollten ein notwendiger Stopp war, tat sein übriges. Die Stadt blühte. Das Habor-Bosch-Verfahren, welches den Salpeterabbau unrentabel machte, und der Bau des Panamakanals waren, sagen wir jetzt mal, unvorteilhaft für die Stadt. Es kamen keine Schiffe mehr, kein Geld, etc. Für den Kupferabbau wurde im Norden ein neuer Hafen gebaut, für die Schifffahrt wurde Valparaíso also uninteressant. Die Stadt überstand die Krise jedoch und verstand es zunehmend den Tourismus für sich zu nutzen. Heute besuchen in der Hochsaison täglich tausende Touristen die Stadt, vorwiegend über Kreuzfahrtschiffe, welche der Küste entlang fahren. Ausserdem gibt es neuerdings vermehrt grössere Frachtschiffe, welche den Panamakanal aufgrund ihrer Grösse nicht passieren können. Valparaíso lebt also weiter.
Caldera, Chile – 3.-7. Nov. 2016
Tai Chi am Strand, rumliegen, Bücher lesen, Blogposts schreiben, Fotos sortieren. Ferien vom Reisen wenn man so will. Wir haben uns natürlich auch ausgiebig das kleine Dorf angeschaut, aber es gibt halt schon nicht so wahnsinnig viel her. Es hat diverse kleine Restaurants, welche teilweise sehr kreative und leckere Sachen auf der Karte haben, aber alles in allem ist das Dorf halt schon ziemlich verschlafen.
Calama, Chile – 1.-2. Nov. 2016
Wir haben also unser Auto wieder zurückgebracht, in einem Stück und ohne Kratzer, dafür völlig verstaubt, wie sich das nach einer Wüstentour halt gehört. Was machen wir nun also mit einem ganzen Tag in Calama? Genau! Die grösste Kupfermine der Welt anschauen.
Ob es wirklich die grösste Kupfermine und der grösste Open-Pit und das grösste von Menschen erstellte Loch der Welt ist, können wir nicht mit Sicherheit bestätigen, aber es ist auf jeden Fall beeindruckend. Die Mine heisst Chuquicamata, oder “Chuqui” wie die Leute hier sagen und teilt sich den Namen mit dem ausgestorbenen Minendorf, welches gleich unterhalb der Mine liegt. In diesem Fall wurde das Dorf natürlich nicht verlassen weil die Mine nicht rentieren würde, sondern weil man seit ein paar Jahren nicht mehr in der Schwerindustriezone siedeln darf (Ihr wisst schon… Gesundheit und so).
San Pedro de Atacama, Chile – 1. Nov. 2016
Nach einer wiederum ziemlich kalten Nacht im Auto erwachen wir zum wunderbaren Panorama des Valle de la Luna im Licht des Sonnenaufgangs. Heute werden wir zum tiefsten Punkt der Atacamawüste fahren, der Salar de Atacama, also dem Salzbecken.
Von San Pedro aus fahren wir wiederum auf einer schnurgeraden Strasse nach Süden, an mehreren kleinen Ortschaften/Oasen vorbei und sogar durch einen Wald! Nach etwa zwei Stunden fahrt erreichen wir dann die Salar de Atacama, also das Salzbecken. Das Salzbecken ist umgeben von Gebirgszügen und ist der tiefste Punkt der Atacamawüste. Zufliessendes (wenn auch seltenes) Regenwasser hat keine Abflussmöglichkeit und sammelt sich unter dem Becken. An einigen Stellen tritt das Grundwasser dann auch wieder hervor und bildet kleine Lagunen mit extrem hohem Salzgehalt, vergleichbar mit dem toten Meer (aber eher noch salziger).
San Pedro de Atacama, Chile – 31. Okt. 2016
Nach einer ziemlich kalten und unbequemen Nacht die wir in unsere Schlafsäcke eingewickelt in unserem Mietauto verbracht haben, müssen wir heute bereits um 4 Uhr aufstehen.
Der Grund weshalb wir so früh aufstehen müssen ist, dass wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang um 6 Uhr beim Geysirfeld El Tatio am kommen möchten. El Tatio ist eines der grössten Geysirfelder der Welt und liegt nördlich von San Pedro, nahe der Bolivianischen Grenze, auf über 4200 m.ü.M. Bei unserer Fahrt nach El Tatio fällt das Thermometer auf unter -13°C.
San Pedro de Atacama, Chile – 29.-30. Okt. 2016
Von Iquique geht es weiter nach Calama, einer Minenstadt mitten in der Atacamawüste. Hier mieten wir uns morgen ein Auto und fahren für drei Tage auf eigene Faust in die Wüste.
Nach einer Nacht in Calama holen wir uns am frühen Morgen unseren reservierten 4×4 Geländewagen vom Flughafen ab und fahren los in Richtung San Pedro, einem kleinen Dorf mitten in der Atacamawüste. Zuerst machen wir aber noch halt bei einem Einkaufscenter in Calama und decken uns mit Wasser und Lebensmittelvorräten für die nächsten drei Tage ein. Nach einer Stunde fahrt über das Hochplateau quer durch die Wüste und auf schnurgerader Strasse erreichen wir San Pedro de Atacama.
Iquique, Chile – 27.-29. Okt. 2016
Nach dem kleinen Städtchen Arica wollten wir ein bisschen mehr Strand und eine grössere Stadt, also entschieden wir uns für Iquique. Leider war das Wasser ein bisschen zu kalt fürs baden und da die Saison noch nicht begonnen hatte, waren auch die meisten Restaurants und Läden geschlossen. Wir erkundeten die Stadt wie gewohnt zu Fuss. Iquique hat eine wunderbare Strandpromenade, auf der südlichen Seite vor allem fürs baden ausgelegt, im Norden ein Paradies für Surfer.
Arica, Chile – 25.-27. Okt. 2016
Arica ist die nördlichste Stadt von Chile und liegt direkt am Meer. Arica ist bekannt als Stadt des ewigen Frühlings und als trockenster Ort der Welt.
Das Meer geht direkt ausserhalb der Stadt in Sandwüste über, ausser in zwei kleinen Flusstälern, in denen tropische Früchte angebaut werden. Arica ist eine kleine, verschlafene Hafenstadt. Die Hauptattraktionen sind das alte Zollgebäude und eine Kathedrale erbaut von Gustave Eiffel (ja dem Architekten des Eiffelturms in Paris). Über Stadt liegt der Cerro Morro de Arica, der Hausberg von Arica, von wo aus sich wunderbar das gemächliche Treiben im Hafen beobachten lässt.
¡Adios Bolivia! – Border crossing in a nature reserve
Bereits nach einer knappen Woche verabschieden wir uns wieder von Bolivien und damit auch vom Altiplano, dem Hochplateau der Anden, das uns von Peru bis Bolivien begleitet hat. Nachdem wir die letzten zwei Wochen fast konstant auf über 3500 m.ü.M. verbracht haben, freuen wir uns wieder auf Meer. Wir nehmen deshalb den Bus von La Paz, Bolivien in die Küstenstadt Arica, Chile.
Diese Busfahrt wird eine unserer schönsten Busfahrten bisher, denn der Grenzübergang liegt auf 4500 m.ü.M. zwischen dem Sajama Nationalpark auf Bolivianischer Seite und dem riesigen Lauca Nationalpark auf Chilenischer Seite. Die Grenze ist klar markiert durch eine beeindruckende Kette von Vulkanen. Auf der kargen Hochebene gibt es riesige Herden von Llamas und Vicuñas, und mehrere Lagunen mit pinken Flamingos. Der Grenzposten Bolivien-Chile befindet sich dann direkt am Chungará-See unter dem beeindruckenden Parinacota-Vulkan.
La Paz, Bolivien – 22.-25. Okt. 2016
Nuestra Señora de La Paz, zu Deutsch “Unsere Liebe Frau des Friedens”, wie die Stadt offiziell heisst, ist der Sitz der Regierung von Bolivien. La Paz kam uns in jeglicher Hinsicht als eine Stadt der grösstmöglichen Gegensätze vor.
Um von Copacapana nach La Paz zu gelangen, mussten wir eine See-Enge des Titicaca-See bei Tiquina mit einer abenteuerlichen Fähre passieren. Das heisst unser Bus wurde auf ein winziges Fährboot verfrachtet und wir überquerten den See mit Böötchen. Wenn man vom Titicaca-See her nach La Paz fährt, erreicht man zuerst die Satelliten-Stadt El Alto auf über 4000 m.ü.M, die auch den Flughafen von La Paz beheimatet. Die eigentliche Stadt La Paz erstreckt sich dann von El Alto bis ins tief eingeschnittene Canyon des Río Chokeyapu auf nur 3100 m.ü.M.
Copacabana, Bolivien – 19.-22. Okt. 2016
Obwohl beim Name “Copacabana” heute jedem der Strand in Rio de Janeiro in Brasilien in den Sinn kommt, ist das originale Copacabana ein kleines Städtchen in Bolivien am Ufer des Titicaca-See.
Mit Puno haben wir nun auch Peru den Rücken gekehrt und begeben uns auf eine malerische Fahrt entlang dem Ufer des Titicaca-Sees. Der Grenzübertritt per Bus verläuft problemlos (zumindest für uns als Schweizer).
Copacabana könnte aus der Aymara-Sprache entlehnt sein wo “kota kahuana”=”Sicht auf den See” bedeutet. In der Basilika von Copacabana befindet sich die Virgen de Copacabana, eine Marienfigur die auch als Schutzheilige des Titicaca-Sees verehrt wird. Da am Strand von Rio de Janeiro in Brasilien in einer Kapelle eine Kopie dieser Marienfigur steht, wurde dieser Strand ebenfalls Copacabana getauft.
¡Adiós Peru!
Nach vielen Tagen und unzähligen Inkaruinen in Peru verabschieden wir uns mit diesem Foto aus dem Niemandsland zwischen dem Peruanischen und dem Bolivianischen Grenzposten. Obwohl wir mit Puno auch Peru verlassen, können wir mit unserem nächsten Ziel, Copacabana, Bolivien, die wunderbare Aussicht über den Titicaca-See noch eine Weile geniessen. Hier noch eine Liste von Dingen, die uns in Peru speziell aufgefallen sind:
- Es hat wirklich, wirklich viele Inkaruinen. Man muss vorsichtig sein welchen Stein man umdreht…
- Es werden hauptsächlich drei verschiedene Sprachen gesprochen: Spanisch, Quechua (die Sprache der Inkas) und Aymara (die Sprache der Völker vor den Inkas).
- Peruaner identifizieren sich auch heute noch stark mit den Inkas, speziell in der Andenregion.
- Inka-Cola!
- Inka-Rail: die Eisenbahngesellschaft, die zwischen Cusco und Machu Picchu verkehrt
- Llamas überall… auf den Wiesen, auf den Ruinen, in der Stadt, auf dem Teller…
- Der letzte Inka-König Túpac Amaru wird als eine Art Nationalheld verehrt.
- Viele Peruaner sind gläubige Katholiken, verbinden ihren Glaube aber scheinbar problemlos mit Resten der Inkareligion.
- Pachamama, zu Deutsch “Mutter Erde”, ist die Erdgöttin der Inkas und spielt für viele Peruaner noch immer eine zentrale Rolle. So findet man häufig die Aufforderung: “Spare Wasser, schütze Pachamama!”.
Puno, Peru – 17.-19. Okt. 2016
Nach Cusco fahren wir zu unserer letzten Station in Peru, Puno am Titicaca-See.
Der Name “Titicaca” (ausgesprochen “Titichacha”) bedeutet in Quechua, der Sprache der Inkas die auch heute noch weit verbreitet ist, grauer (=caca) Puma (=titi). Der See liegt auf über 3800 m.ü.M. und hat eine Fläche von beinahe 8400 km².
Von Puno aus machen wir einen Tagesausflug auf den See. Am Morgen besuchen wir Uros, die bekannten schwimmenden Inseln. Die Leute von Uros bauen und erweitern ihre Inseln aus den Wurzelstöcken des Totora-Schilfes, das auf dem See wächst. Auch alle weiteren Bauten wie Häuser, Boote und auch Türme sind praktisch nur aus Schilf. Die Uru haben gelernt damit umzugehen, dass sie heute eine riesige Touristenattraktion sind. Deshalb gibt es auch einige Modernisierungen wie zum Beispiel eine Solarzelle vor jeder Schilfhütte um Abends eine Glühbirne und den Fernseher zu betreiben.
Cusco, Peru – 14.-17. Okt. 2016
Nach unserer Rückkehr von Machu Picchu wollten wir noch den Rest von Cusco anschauen.
Der “Rest” ist vielleicht nicht so ganz korrekt, denn es gäbe noch sehr viel mehr zu sehen, wir haben uns auf zwei Kirchen, den Ehemaligen Sitz des Erzbishofs und ein Historisches Museum beschränkt.
Die erste Kirche liegt am Plaza de Armas und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil wurde über den ehemaligen Friedhof gebaut. Es handelt sich hierbei um die Kirche der heiligen Familie (Maria, Joseph & Jesuskind). Der zweite Teil ist die eindrückliche Kathedrale, welche unter anderen den “Herrn der Erdbeben” beherbergt, nämlich den schwarzen Jesus, geschwärzt durch den Kerzenrauch dem er Jahrelang ausgesetzt war. “Herr der Erdbeben” deshalb, weil beim starken Beben von 1650 die Leute aus Verzweiflung, quasi als letztes Mittel die Statue aus der Kirche trugen und in einer Prozession durch die Stadt trugen und zu Gott beteten. Gott schien die Gebete erhört zu haben und das Beben endete. Noch heute wird die Jesusstatue jedes Jahr in einer Prozession zum Gedenken an das Erdbeben und zum Schutz vor weiterer Beben durch die Stadt geführt. Im dritten Teil, der Kapelle der Triumphes, befindet sich das erste Kreuz welches nach Lateinamerika gebracht wurde. Die Kirche erinnert an den Triumph der Spanier über die Inkas. Alle drei Gebäude wurden durch den Stil der Cusco-Schule gezeichnet. Die einheimischen Künstler wurden für die Skulpturen, Gemälde und andere Kunstgegenstände eingespannt und übernahmen den europäischen Stil. Dabei bildete sich ein spannender Mix, nicht nur im Stil sondern auch in den Motiven. So sieht man beim letzten Abendmahl wie ein Meerschweinchen gegessen wird.
Machu Picchu, Peru – 13.-14. Okt. 2016
Machu Picchu, DAS “must have been, must have seen” von Peru. In der Folge natürlich ein bisschen eine Touristenfalle, aber trotzdem sehenswert.
Um nach Machu Picchu zu kommen ist der schnellste Weg, via Bus oder Collectivo nach Ollantaytambo zu fahren und von dort mit einer der Eisenbahngesellschaften nach Aguas Calientes (auch bekannt als Machu Picchu Pueblo) weiter zu reisen. In Aguas Calientes nimmt man dan entweder den Bus nach Machu Picchu oder man läuft/wandert hoch. Wir haben uns für eine Übernachtung in Aguas Calientes entschieden, so dass wir einerseits die heissen Quellen genissen können, welche dem Ort den Namen geben und andererseits ein bisschen mehr Zeit zum geniessen haben.
Cusco, Peru – 10.-13.-Okt. 2016
Die Busfahrt von Meereshöhe auf 3400 Meter über Meer, fordert ihren Tribut. Wir sind schnell erschöpft, schon die zwei Etagen Treppe im Hostel reichen, dass man beinahe ausser Atem gerät. Wir nehmen es also am ersten Tag ruhig und spazieren ein bisschen durch die Altstadt. Die gesamte Altstadt besteht aus Häusern aus der Kolonialzeit, welche allerdings auf Inka-Grundmauern gebaut wurden. Die Mauern sind wirklich beeindruckend, aber bloss ein Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.
Lima, Peru – 6.-9. Okt. 2016
Unser zweiter Besuch in Lima war ein wenig angenehmer. Es ist nicht mehr Winter, sondern der Frühling zeigt sich langsam. Wir haben wieder dasselbe Quartier gewählt für unsere Unterkunft, ein bisschen näher am Meer als letztes Mal.
Lima hat eine wunderschöne Promenade am Meer, welche zum flanieren einlädt. Man sieht einen alten Leuchtturm, Surfer im Meer und Gleitschirmflieger. Selbstverständlich hat man auch eine gute Sicht auf die kleine Insel, welche vor der Bucht liegt. Wir haben uns bei diesem Besuch auf die Altstadt konzentriert und die Kirchen, Plätze und Regierungsgebäude angeschaut. Natürlich durfte auch ein Marktbesuch nicht fehlen.
Trujillo, Peru – 2.-6. Okt.
8 Stunden und über 500 km weiter südlich der Peruanischen Küste entlang, immer der Panamericana folgend, kommen wir in Trujillo an. Dieser Ort an dem heute die Stadt Trujillo steht wurde schon sehr lange und von vielen verschiedenen Völkern besiedelt.
So treffen wir etwas südlich der Stadt am Fusse des Cerro Blanco auf die Ruinen der Hauptstadt der Mochekultur. Die Moche haben von 100-800 n.Chr. entlang der Nördlichen Peruanischen Küste gelebt. Da sie in einer ariden Klimazone lebten, war für sie das Meer, Nähe zum Fluss und Ackerbau sehr wichtig. In den Ruinen der Mochestadt stechen zwei Gebäude vor allem heraus: der Sonnentempel war eine Art Regierungs- und Verwaltungsgebäude und wurde durch Plünderungen spanischer Siedler stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Mondtempel ist etwas kleiner und war das religiöse Zentrum der Moche. Der Tempel ist treppenförmig und besteht aus mehreren Ebenen. Sowohl die Aussen- als auch die Innenseite ist stark verziehrt mit stilisierten Reliefs, die in mehreren Farben bemalt sind. Die Moche haben den Tempel mehrmals erweitert. Zu diesem Zweck wurden alle Reliefs innen und aussen zugekleistert, der ganze Innenraum mit Tonziegeln aufgefüllt und eine neue Ebene oben auf gesetzt. Diese Technik ist wohl der Hauptgrund, dass viele der freigelegten Reliefts noch immer in leuchtender Farbe erstrahlen. Die Moche glaubten, dass aussergewöhnliche Wetterphänomene die Rache ihrer Götter sei. Deshalb mussten zum Beispiel bei langandauerndem Regen in einem El Niño-Jahr Kriegen geopfert werden um die Götter zum besämpftigen.
Máncora, Peru – Strandbeast special
Máncora, Peru – 27. Sept.-1.Okt. 2016
Wir haben eine Route nach Peru gesucht. Wir wollten weiter, und nicht unbedingt noch nach Guayaquil, bevor wir nach weiterziehen und so fiel unsere Wahl auf Máncora, ein kleines Dörfchen in der Nähe der Grenze zu Ecuador. Unser Hostel liegt eigentlich ausserhalb von Máncora, zwischen Organos, einem kleinen Fischerdorf, und eben Máncora, dem Touristen-/Feriendörfchen an einem wunderschönen Strand. Zur Zeit ist nicht Feriensaison und es ist entsprechend ruhig. Den Strand haben wir beinahe für uns alleine. Tägliches Tai Chi am Strand hilft beim entspannen und geniessen.
¡Adiòs Ecuador!
Wir sind in Peru und blicken auf Ecuador zurück. Folgende Punkte sind uns bezüglich Ecuador hängen geblieben:
- Die beste Schokolade der Welt. Ecuadors Bemühungen weniger Kakao zu exportieren und mehr davon selber zu verarbeiten können wir nur unterstützen.
- Nach Kolumbien, dem Land mit der zweitgrössten Artenvielfalt sind wir nun im Land mit der grössten Artenvielfalt gelandet.
- Es gibt sowohl grosse Städte auf Meereshöhe als auch auf über 2800 m.ü.M.
- Ecuador hat gute Strassen und gute Busverbindungen. Reisen ist angenehmer als in Kolumbien.
- Ecuador ist teuer (teurer als Kolumbien).
- Sie haben gemerkt, dass man mit nachhaltigem Umgang mit der Natur bei Touristen punkten kann, speziell in Mindo, aber auch Cotopaxi.
Cuenca, Ecuador – 23.-27.Sep. 2016
Cuenca ist eine grössere Stadt, etwa 330’000 Einwohner und liegt auf etwa 2500 m.ü.M., wir sind also noch immer in den Anden. Wir sind viel zu Fuss unterwegs und konzentrieren uns wieder auf die Altstadt. Cuenca hat einiges zu bieten, neben diversen grossen und sehr grossen Kirchen und Kathedralen gibt es wunderschöne alte Häuser, vier Flüsschen, diverse Häuser aus der Kolonialzeit und Museen. Wir haben uns für das Kulturhistorische Museum der Nationalbank entschieden um ein bisschen mehr über die indigene Bevölkerung Ecuadors zu erfahren. Auf dem Weg zum Museum haben wir per Zufall noch ein weiteres Museum bzw. eine Gallerie eines lokalen Künstlers entdeckt und angeschaut. Er hat sich auf Bilder und Skulpturen aus bemaltem/lackiertem Stahl spezialisiert. Speziell die Unterwasserszenen und die Iguanas haben es uns angetan. Vor dem Museum der Nationalbank war dann auch noch eine Demo der Mineure, welche für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Diese haben dem Museum wohl einen Besucherrekord beschert, den dank des eher kühlen und teilweise nassen Wetters haben einige von ihnen zwischendurch das Museum besucht. Im Museum waren (wie in Quito) die verschiedenen Währungen von Ecuador über die letzten ca. zwei Jahrhunderte zu sehen, jedoch nicht ganz im selben Umfang wie in Quito, sowie Kleidungsstücke, Rituale, Feste, Werkzeug, Webarten, etc. der indigenen Bevölkerung. Die Ausstellung war liebevoll eingerichtet, mit diversen nachgebauten Hütten. Das Museum war speziell stolz auf den eher gruseligen Teil der Ausstellung: Die Schrumpfköpfe der Schuar aus der Amazonas-Region.
Baños de Agua Santa, Ecuador – 21.-23. Sep. 2016

Nach unseren Erlebnissen in den Gipfeln der Anden wollten wir eigentlich direkt weiter nach Cuenca, haben uns dann aber entschieden in der kleinen Stadt Baños de Agua Santa (oder kurz Baños) einen Zwischenstopp einzulegen. Wie der Name schon sagt, ist Baños bekannt für seine Bäder (Bäder des Heiligen Wassers) beziehungsweise Thermalquellen. Für 2$ kann man sich den ganzen Tag im heissen, graubraunen Thermalwasser einweichen lassen, das heilend sein soll. Direkt neben dem Thermalbad gibt es einen hübschen Wasserfall, bei dem öfters die Jungfrau Maria erscheinen soll. Im eiskalten Wasser des Wasserfalls kann man sich dann nach dem Bad im Thermalwasser abkühlen.
Cotopaxi, Ecuador – 19.-21. Sep. 2016
Nachdem uns das “Secret Garden Hostel” schon in Quito sehr gut gefallen hat, haben wir kurzfristig entschieden, das Schwesterhostel “Secret Garden Cotopaxi” am Fusse des Cotopaxi zu besuchen. Der Cotopaxi ist der zweithöchste Gipfel in Ecuador und und mit 5897 m einer der höchsten aktiven Stratovulkane der Welt. Unser Hostel liegt in einem abgelegenen Hochtal auf ca. 3500 m, in das wir trotz dem genial ausgebauten Strassensystem von Ecuador nur über holprige Kopfsteinpflaster und schlussendlich Staubstrassen gelangen. Das Hostel ist eine geniale Mischung aus üblichem Hostel, gemütlicher Alphütte (gewärmt nur durch eine offene Feuerstelle!) und einem Campingplatz natürlich mit einem wunderschönen Garten (“Secret Garden” eben). Wir uns haben entschieden im Hobbit Home zu übernachten, in dem man vom Bett aus direkten Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Cotopaxi hat. Den Gipfel des Cotopaxi sieht man aber auch von der Freilufttoilette und vom Jacuzzi aus.
Quito, Ecuador – 15.-19. Aug. 2016
Nachdem wir das Tal mit dem Nebelwald hinter uns gelassen haben, schnupperten wir ein bisschen Höhenluft in Quito. Quito liegt auf ca. 2800 m.ü.M. und die Höhe ist deutlich spürbar. Der Luftdruck beträgt etwa einen Viertel weniger als auf Meereshöhe, was man beim spazieren bereits spürt. Wir haben am ersten Abend nicht mehr viel gemacht, und lediglich die wunderschöne schöne Aussicht und ein kühles Bier auf der Terrasse des Hostels genossen.
Mindo, Ecuador – 13.-15. Sep. 2016
Nach unseren “Strandferien” wollten wir uns eigentlich direkt mit dem Bus auf den Weg in die Anden und nach Quito machen. Einem Tip unserer Gastgeberin in Atacames folgend haben wir dann aber auf halber Höhe auf 1500 m einen Zwischenstopp eingelegt. Hier befindet sich das wunderschöne Tal und gleichnamige Dorf Mindo. Mindo ist bekannt für seinen tropischen Nebelwald. Grosse Teile des Tales stehen unter Naturschutz und obwohl das ganze Dorf alleine vom Tourismus lebt, ist dieser stark auf den Naturschutz ausgerichtet. Fast jedes Haus wurde von den geschäftstüchtigen Bewohnern zu einem Hostel umgestaltet, mit je einer eigenen Besonderheit.
Strandferien im Erdbebengebiet – Atacames, Ecuador – 9.-13. Sep. 2016
Nach dem wir Kolumbien den Rücken gekehrt haben, wollten wir eigentlich direkt nach Quito fliegen, haben uns dann aber kurzfristig entschieden die Strände von Esmeraldas zu besuchen. Esmeraldas ist nicht nur der Name der Provinz sonder auch der Hauptstadt und ist einer der grössten Häfen im Norden von Ecuador. Etwas ausserhalb Esmeraldas liegt auch eine sehr grosse Ölraffinerie, was man auf der Durchfahrt mit dem Bus sowohl sieht als auch riecht.
¡Adiós Colombia! – 9. Sept. 2016
Leider müssen wir uns schon wieder aus Kolumbien verabschieden. Heute haben wir das Flugzeuge bestiegen in Cali, Kolumbien Richtung Atacames, in der ecuadorianischen Provinz Esmeraldas. Darum hier eine Liste von Dingen die uns in Kolumbien besonders aufgefallen sind:
- Kolumbianer sind die vielleicht freundlichsten Menschen der Welt.
- Die sehr starke Polizei- und Militärpräsenz ist gewöhnungsbedürftig. Die Polizisten sind jedoch extrem freundlich und hilfsbereit.
- Keine Witze über Drogen, Bomben, Waffen und ähnliches machen. Wirklich nicht!
- Während der City-Tour sprach unser Guide jeweils nur vom “famous criminal” wenn er Pablo Escobar meinte. Die Bevölkerung mag Escobar überhaupt nicht, denn er steht für ein sehr dunkles Kapitel ihrer Geschichte und wenn die Touristen von Pablo Escobar sprechen scheint das für die Bevölkerung wie eine Art Verherrlichung seiner Person. Im allgemeinen sollte man auf der Strasse die Leute auch nicht auf Escobar, Drogen oder Kartelle ansprechen.
- Es gibt eine gigantische Auswahl an uns unbekannten Früchten und auch die uns bekannten schmecken um einiges besser als bei uns.
- Die beste Frucht der Welt wächst nur in Kolumbien: die Lulo
- Die Kolumbianer sind extrem stolz darauf, dass sich ihr Land in den letzten paar Jahren stabilisieren konnte und dass Besucher aus der ganzen Welt nach Kolumbien strömen.
- Nicht nur Restaurant- und Hotelbetreiber sondern alle Menschen auf der Strasse freuten sich über uns als Touristen. Touristen stehen für ein neues Kolumbien, dass sicher genug ist als Touristendestination. Als Tourist hört man immer mal wieder “Welcome to Colombia”, und sobald jemand merkt dass man Tourist ist, sagt er allen “Hey das ist ein Tourist” und alle haben eine riesige Freude (speziell in Medellin ist uns das passiert, als Ria in einem Laden eine neue Bluse anprobiert und gekauft hatte… Touristen schienen da eher selten zu sein)
- Kolumbien ist eines der Länder mit der höchsten Artenvielfalt. Kolumbien hat unzählige verschiedene Klimazonen und Anstoss an zwei verschiedene Meere, das Karibische Meer und den Pazifik. Zusammen mit dem Amazonas und den Anden bilden sich so unglaublich viele Klimazonen, welche sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken.
Cali, Colombia – 2.-9. Sept. 2016
Die Fahrt im Nachtbus war angenehm, man steigt ein, schläft, steigt wieder aus und ist in Cali. Unser (erstes) Hotel war an und für sich eigentlich auch ganz gut, bloss war es halt ein Business-Hotel und relativ günstig, aber das Quartier war, sagen wir mal, nicht optimal. Wir haben uns dann überlegt ob wir nach Popayan weiterfahren sollen, oder ein anderes Hostel/Hotel suchen wollen und haben uns dann zum Glück für letzteres entschieden. Unser neues Hostel (Casa Miraflores) war im Quartier “Miraflores” und war eines der schönsten Hostels welches wir bis jetzt bewohnt haben. Es war mit Liebe zum Detail eingerichtet, die Wände verziert mit Bilder, Wandmalereien, etc. Die Möbel rustikal, aber gemütlich, und die Leute vom Hostel lebten die kolumbianische Gastfreundschaft voll aus. Egal ob man einen Tipp für einen Salsa-Club brauchte oder eine Tour buchen wollte, etwas zu Essen suchte oder die Leute von der Airline am Telefon nicht verstand, es wurde geholfen, sie waren immer freundlich, und man hatte den Eindruck, sie freuten sich über die Touristen, welche ihre Stadt besuchten. Man konnte spüren, dass sie alle stolz waren, dass Touristen nach Cali kommen und sie wollten “ihr neues Cali” mit uns teilen.
Cali, Colombia – Street-Art-Special
As some of you might have noticed, I’m kind of a street art fan. The fact that I usually try to explore new cities on foot and my strange talent to find funky neighbourhoods, leads to me encountering huge amounts of graffities and various other forms of street art. I started to notice graffities after watching “Exit through the giftshop”, a documentary about a few guys who got more or less famous. If I find really great stuff I usually try to capture it with my camera or iPhone and sometimes share it on twitter or sneak it into the posts on this blog. The amount of street art I found in Cali was so overwhelming, that I had to make a special post for all the different kind of graffities, stickers and posters you can find here.
Guatape, Colombia – 31.Aug. 2016
Wir haben einen Tagesausflug nach Guatape gemacht. Morgens um 6 fuhr unser Bus los, ca 1.5 Stunden später waren wir in Guatape. Diesmal waren die Strassen noch ausgewaschener, und wir hatten Stellenweise leichten Regen. Um ca 8 Uhr kamen wir also an und machten uns zu Fuss auf den Weg zum “Stein” (“El Piedro” wird er auf Spanisch genannt). Ich hab kurz auf der Karte nachgeschaut und es schien mir als ob das nur 1-2 km sind, also ein kurzer Spaziergang. nach ca 10 Minuten kamen wir dann an einem Strassenschild vorbei: noch 10km bis zum Stein… wir haben dann einem Tuktuk einen Wink gegeben und durften mitfahren. Es war kein Taxi-Service, sondern ein Einheimischer der seine Freundin zu einem der Verkaufsstände hochfuhr, wo sie vermutlich arbeitete. Am Fusse des Hügels ging dann das Benzin aus (ca 20 Meter nach der Tankstelle) und es gab noch eine kurze Pause.
Alejandría, Colombia – 27.Aug.-1.Sept.
Alejandría ist ca 90 km von Medellin entfernt und eher ländlich. Die Gemeinde hat ca 4688 Einwohner (Stand 2009), wobei im Dorf selber nur etwa 400 leben, der Rest verteilt sich über die diversen Fincas und Haciendas in der Umgebung. Die Haupteinnahmequellen sind, gemäss Francesco, dem Besitzer des Hostels, Goldabbau, Fischerei (wobei er den Fisch nicht mag) und Landwirtschaft. Das Dorf ist von Medellin aus per Bus erreichbar, ca 3-4 Stunden Busfahrt auf holprigen Strassen ohne Belag (zumindest sobald man Medellin verlassen hat). Der Boden ist recht sandig und die Erosion scheint ein grosses Problem zu sein, sowohl für die Landwirtschaft, als auch für die Strassen. Stellenweise hält der Bus beinahe an um die tiefen Furchen in der Strasse zu überqueren, ohne dass er kippt.
Plaza Minorista, Medellin – 26. Aug. 2016
Nach unserem Erfolg mit der Free Walking Tour von gestern, wollen wir heute gleich nochmals eine Walking Tour machen um die Vielfalt der, zumindest für uns exotischen, Früchte Kolumbiens kennenzulernen. Diese Tour kostet 40’000 COP (kolumbianische Pesos) oder ca. 13 CHF was angesichts der Menge an Früchten die wir probieren dürfen sehr günstig ist.
Die ganze Tour findet auf dem Areal eines riesigen Früchte- und Gemüsemarktes statt – dem Plaza Minorista, der bekannt ist für seine regionale und frische Auswahl.
Eine kurze Geschichte von Kolumbien am Beispiel von Medellin – 25. Aug. 2016
An unserem zweiten Tag in Medellin haben wir dann die sehr empfehlenswerte Free Walking Tour gemacht. Bei einem Guarapo, einem eisgekühlten Drink aus Zuckerrohrsaft und Limonen, hat uns unser Guide Hernán dabei nicht nur die Sehenswürdigkeiten und Merkwürdigkeiten von Downtown Medellin, also seines Quartiers “El centro” näher gebracht, sondern uns auch einiges über die neueste Geschichte Kolumbiens, der Region Paisa (Distrikte Antioquia, Caldas, Risaralda und Quindío) und Medellins erklärt.
Medellin, Colombia – 23.-27. Aug. 2016

Wir haben für die Reise wieder unsere neue Lieblings-Busgesellschafft verwendet: “Expreso Brasilia”. Klimatisierter Bus (Pro-Tipp: Wolldecke oder Pullover mitnehmen, auch wenn draussen >30°C herrscht), WiFi, bequeme Sitze und mehr Platz als im Flugzeug. Die Fahrt dauerte ca 8 Stunden, wobei wir den grösten Teil der Strecke in etwa 2 Stunden hinter uns hatten. Die letzten ca 6 Stunden wurden dann für die Bergstrecke verwendet (irgendwie mussten wir ja die 1500 Höhenmeter noch meistern). Für die letzten paar Minuten vom Busterminal ins “Raiz Hostel” gönnten wir uns dann ein Taxi.
Montería, Colombia – 21.-23. Aug. 2016

Es sieht zwar nach 3 Tagen aus, aber eigentlich blieb uns nur einer davon übrig um die Stadt anzuschauen, die anderen beiden waren durch Busfahren (von Cartagena und dann am 3. Tag weiter nach Medellin) belegt. Doch eigentlich reicht das auch vollkommen für Montería. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören zwei Parks und ein Einkaufszentrum, sowie ein Strassenmarkt. Tourismus-mässig ist es also quasi das Schlieren- oder Spreitenbach-Gegenstück von Kolumbien. Es gibt einiges an Industrie, viel Kleingewerbe, kleine und grössere Läden, teils auch für Städte eher untypisches wie Sattelläden (wir haben 3 Stück gesehen), oder Läden die sich auf Seile spezialisiert haben. Touristen scheint man hier überhaupt nicht zu kennen, und so verwundert es denn auch nicht, dass hier praktisch überhaupt niemand Englisch redet. Zum Glück reicht unser Spanisch bereits soweit, dass wir uns einigermassen durchschlagen können und am Markt sogar um Preise feilschen können (Neue Akquisition: Gestrickte Umhängetasche um die Kamera gut verstauen zu können. Der Rucksack ist dafür zu unpraktisch).
Cartagena, Colombia – Tauchgang

Unser erster Tauchgang im Salzwasser war super. Anstatt 10-12 kg Blei nur 5-6kg und anstatt 7mm Neopren + 7mm Eisweste mit Haube und Handschuhen bloss ein Skinsuit (Ganzkörper-Badehose). Man fühlt sich im ersten Moment irgendwie nackt und leicht, obwohl man die ganze Ausrüstung an hat. Aber das ist auch ganz gut so, denn das Wasser ist 28°C (am Grund) und 29°C an der Oberfläche, die Lufttemperatur schwankt zwischen 30°C und 33°C. Im Vergleich dazu die Temperaturen beim Tauchen im See: Wassertemperaturen um die 12-16°C.
Cartagena, Colombia – 15.-21. Aug. 2016

Nach den zwar warmen aber doch eher winterlichen Temperaturen in Argentinien und Peru ist Cartagena ein echter Termperaturschock: Unglaubliche sommerliche 30° und über 50% Luftfeuchtigkeit erwarten uns auf der Nordseite des Äquators an der Karibikküste.
Die Kolumbianer sind ein sehr farbenfrohes, freundliches, lautes, lustiges und offenes Volk und genauso ist auch diese wunderbar historische Hafenstadt, Cartagena.
Bereits am ersten Abend nach unserer Ankunft wagen wir uns zum Nachtessen an eine peruanische Spezialität die wir in Lima leider verpasst haben: Ceviche. Das ist roher Fisch oder Tintenfisch in dünne Scheiben geschnitten und mariniert in Limonensauce. Auch am nächsten Tag testen wir weitere lokale Spezialitäten. Arepas sind Fladen aus Maismehl die häufig an Strassenständen verkauft werden, gerne mit Käse aber auch mit Hühnchen, Rind oder Chorizon und Maisfüllung. Epañadas sind kleine Küchlein mit wiederum Käse- oder Fleischfüllung sowie Bohnen und Kartoffeln. Arepas mit Käse werden gerne zum Frühstuck gegessen zusammen mit regionalen Früchten wie Papaya, Wassermelone oder Mango sowie Fruchtsaft und Kaffee.
Lima, Peru – 13.-15. Aug. 2016

Eigentlich war der Stopp in Lima etwas länger geplant als nur 1 Tag (2x übernachten), aber beim Buchen ging da irgendwas durcheinander. Wir sind also spät Abends (ca 01:00 nach Lima-Zeit bzw. 03:00 nach Buenos Aires-Zeit) Angekommen (mit der scheinbar üblichen Verspätung von ca 1-2 Stunden).
Gemäss unserem Reiseführer ist ja Buenos Aires schon sehr gefährlich (kam uns jetzt aber nicht irgendwie schlimmer vor als Zürich oder Luzern) aber Lima/Peru ist nochmals ein ganzes Stück schlimmer. Aber auch in Lima war es nicht gross anders als bei uns… jedenfalls hatte es genauso viele Pokémon Go Spieler in Lima wie in Buenos Aires oder in Luzern. Die Altersverteilung ähnlich wie bei uns, also ca zwischen 10 und 70 Jahren. Man musste also nicht Angst haben mit einem älteren iPhone in der Hand gleich ausgeraubt zu werden. Es hat scheinbar jeder ein Smartphone.
Buenos Aires, Argentina – 9.-13. Aug. 2016

Nach über 13 Stunden Flug sind wir in Buenos Aires angekommen. Zumindest am Flughafen. Die Reise ins Hotel dauerte dann nochmals ca 3-4 Stunden, wobei die erste Hälfte beim Flughafenbus draufging. Der Bus fährt mitten ins Zentrum von Buenos Aires hält aber gefühlte 1000 mal an.
Buenos Aires ist eine schöne Stadt, unser Reiseführer bezeichnet sie als “gritty and awesome”, wobei für Schweizer wohl jede Stadt ausserhalb der Schweiz “gritty” erscheint. Unser Hotel war mitten im Hipster-Quartier “Palermo” mit diversen kleinen Läden (zb. Custom-Velos) und Retaurants (Hamburguesas mit Bio-Zutaten, Vegane/vegetarische Restaurants, etc). Halt so wie man es von Zürich Wiedikon kennt (aber halt eine richtige Grosstadt) oder wie an der Langstrasse (aber weniger gritty und weniger Rotlicht-Milieu als die Langstrasse).
Good bye

Unsere Wohnung wurde eingepackt, alle Kisten in unsere neue “Basis” verschoben und (teilweise) wieder ausgepackt. Unsere Abreise rückt näher und wir haben noch einiges zu tun.
Von Zürich haben wir uns bereits verabschiedet. Und den ersten Teil unseres Hausrates bereits verschenkt und ausgeliehen.