Ho Chi Minh City

2017

Saigon – Stadt und Kultur

Saigon, wie Ho Chi Minh Stadt von praktisch allen Vietnamesen immer noch genannt wird, ist zwar nicht mehr die Hauptstadt von Vietnam, aber die bevölkerungsreichste Stadt. Saigon hat über 8 Millionen Einwohner also etwa so viel wie die Schweiz und ist das kulturelle und ökonomische Zentrum des südlichen Vietnams und des Mekong-Deltas.

Die Stadt ist ein hervorragender Ort um einerseits etwas über die ältere und neuere Geschichte Vietnams zu erfahren. So haben wir zum Beispiel das historische Museum besucht aber auch den Unabhängigkeitspalast mit dem bekannten Tor. Von hier aus starteten die letzten amerikanischen Helikopter bei ihrem Rückzug aus Südvietnam während ein Vietkong-Panzer im Tor stand.

Saigon – "Nicht die Stadt"

Nachdem wir die Stadt, die Märkte und den Mekong angeschaut haben, war das nächste Ziel “Nicht die Stadt”. Wir haben einen unserer Uber-Fahrer angerufen und gefragt ob er uns für einen Tag durch die Landschaft karrt, was dieser für ca 50 CHF dankend getan hat. Wir haben uns auf den Weg zum Ho Tri An Stausee gemacht, welchen wir auf unserer Busfahrt von Dalat bereits beim durchfahren kurz gesehen hatten.

Saigon – Märkte

In diesem Beitrag werden die Märkte von Saigon vorgestellt. Es gibt diverse kleinere und grössere Märkte, einzelne sind gemischt andere bieten jeweils nur eine einzelne Art von Ware an. Teilweise handelt es sich nichtmal um einen Markt im klassischen Sinne, sondern einfach um mehrere Strassen mit Läden, welche dasselbe verkaufen. Wir beschränken uns auf jeweils eine kleine Beschreibung und lassen die Bilder für sich selber sprechen.

Der erste Markt, Thai Binh, war ein gemischter Markt mit Obst, Gemüse und ein bisschen Fisch und Fleisch. Wir haben hier ein paar Früchte gekauft und einen Degustationssnack daraus gemacht. Es gab Mangos, Rambutan, eine Durian, eine Jackfruit, Mamanzillos und Guaven. Abgesehen von der Durian kam eigentlich alles gut an, wobei die Guave nicht besonders Reif und ein bisschen zu gross war.

Saigon – Mangrovenwald-Speedboat-Tour

Um den Mekong zu erkunden haben wir uns eine Speedboat-Tour gebucht. Mit einem kleinen aber schnellen Boot sind wir also den Mekong hinunter gefahren. Unterwegs haben wir einen lokalen Markt besucht und allerhand Eindrücke gesammelt. Es war ein gemischter Markt und so sah man Schaufeln und und andere Landwirtschaftswerkzeuge neben frischem Gemüse, Plastikkörben und Fleisch sowie Fischen und Reis.

Unsere Tourleiterin erklärte uns die unterschiedlichen Dinge die man sehen konnte. So gibts es zum Beispiel nicht einfach nur Reis, sondern Weissen, Grünen, Vollkorn, Langkorn und Sticky-Reis. Wobei Vollkornreis in Vietnam nicht als besonders gesund angesehen wird, sondern als Tierfutter. Deshalb stehen die entsprechenden Reissäcke jeweils am Boden und nicht erhöht wie die verschiedenen weissen Reissorten.
Neben dem Reis gab es natürlich auch Eier und selbstverständlich nicht nur Hühnereier, sondern auch Wachteleier, Enteneier und ähnliches. Eine spezielle Delikatesse bei den Eier sind ungeschlüpfte Kücken. Hierbei werden befruchtete Eier solange ausgebrütet bis sich das Kücken entwickelt. Danach werden den Hühner die Eier weggenommen und das Kücken erfriert im Ei und stirbt. Das Ei wird dann meist gekocht und das Kücken ausgelöffelt.
Spannend war auch die Seafood-Abteilung, wobei “Seafood” nicht ganz korrekt ist, denn der Markt befindet sich an der Stelle vom Mekong wo das Wasser zwischen Süss und Salzwasser wechselt. Flussaufwärts werden also Süsswasserfische gefischt, Fluss abwärts gibt es Brackwasser und ein paar Kilometer weiter kommt das Meer. Man bekommt also die gesamte Bandbreite von Süss- bis Salzwasserfischen und alles dazwischen.
Bis Anhin wurden die Fische und Tiere meist erst zu Tode geknüppelt und dann ausgenommen. Speziell die Frösche die wir zum Beispiel in Dalat gesehen haben, bekamen eins mit dem Knüppel, dann wurde mit der Schere der Kopf abgeschnitten und dann wurden sie gehäutet und ausgenommen. An diesem Markt wurde der Frosch direkt gehäutet und hüpfte danach im Kübel weiter rum.
Um den Schock zu verdauen probierte Raphael die “alte Zahnpasta” aus, ein Betelblatt mit einer Arecanuss und ein bisschen rotem Sandsteinpulver sollen einem ein schönes Lächeln garantieren. Man muss an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass die Betelblätter eine leicht berauschende Wirkung haben, welche durch die Arecanuss verstärkt wird und dass das rote Sandsteinpulver die Zähne rot bis schwarz verfärbt. Rote Zähne waren früher das vietnamesische Schönheitsideal. Bei einmaliger Anwendung soll jedoch nichts von der roten Farbe sichtbar bleiben.

Saigon / Ho Chi Minh Stadt, Vietnam - 20. Dezember 2016 - 3. Januar 2017

Nach einer kurzen Überlandfahrt mit dem Bus sind wir in Saigon (oder Ho Chi Minh Stadt, wie es heute heisst) angekommen. In Saigon verweilen wir nun für ca. zwei Wochen und treffen Rias Familie. Die ersten zwei Nächte verbringen wir in einem kleinen Hotel in der Nähe der Backpackerstrasse und erkunden bereits den ersten Markt. Wir haben Glück und finden einen kleinen Markt, ein paar Minuten vom Hotel entfernt. Frisches Gemüse, frische, teils noch lebende Fische, Kröten und anderes Meeresgetier gibt es und natürlich auch Fleisch. Draussen kann man sich mit einer Suppe, einem Fruchtsaft oder Fleisch vom Grill stärken. Wir beschränken uns auf Früchte. Am zweiten Tag stösst Marco zu uns, welcher es kaum erwarten konnte und schon einen Tag früher nach Saigon flog.