Goodbye Indonesia, Goodbye Asia
Wir können zwar, mit Ausnahme von Dumai und dem Hostel zwischen Medan und seinem Flughafen, nur über Aceh berichten. Trotzdem scheint uns Indonesien nur wenig touristisch und vielleicht sind deshalb die Menschen extrem freundlich.Obwohl viele Menschen sehr religiös wirken, sind sie trotzdem sehr offen und tolerant zum Beispiel auch gegenüber unverschleierten Touristinnen. So wurde Ria weder aufgefordert sich ein Kopftuch anzuziehen, noch wurde sie (übermässig) seltsam angeschaut. Man muss hier vielleicht anmerken, dass wir uns allgemein versuchen “anständig” anzuziehen. Ein kleiner Kulturschock kam für uns in Sydney, wo plötzlich Hotpants und Bauchfrei wieder zu sehen waren.
Banda Aceh, Indonesien – 18.-19. März 2017
Aceh ist auch die Provinz Indonesiens, die am härtesten getrtoffen wurde von dem sehr starken Erdbeben und anschliessenden Tsunami 2004. Das Sumatra-Erdbeben, wie es in die Geschichte einging, ist eines der stärksten Erdbeben das je gemessen wurde mit einer Magnitude von über 9. Der darauffolgende Tsunami erreichte vor allem an der Westküste von Aceh eine verheerende Höhe von 15-30 Metern. In der Hauptstadt Banda Aceh selbst erreichte die Welle eine Höhe von 6-12 Metern. Da das Land an dieser Stelle ziemlich Flach ist, wurden Schiffe zum Teil bis zu zwei Kilometer landeinwerts getragen. Eines dieser Schiffe krachte auf ein Hausdach und ist nun zu einem Denkmal und einer Touristenattraktion geworden.
Aceh, Indonesien – Gedanken zur Islamischen Kultur
In diesem Blogbeitrag möchte ich etwas vom üblichen Schema abweichen. Nachdem wir nun in einigen Ländern in Südostasien in Kontakt mit der islamischen Kultur und Religion gekommen sind, hat mich das im Zusammenhang mit der momentanen politischen Diskussion in der Schweiz aber auch im Rest von Europa, speziell zum Thema Kopftuch und Burka, dazu angeregt mich vertieft mit diesem Thema zu befassen.Bereits zu Beginn unserer Südostasienreise in Singapur sind wir kurz mit der Gruppe der ethnischen Malay, die Muslime sind in Kontakt gekommen. Da wir aber nur kurz in Singapur geblieben sind und dann gleich nach Vietnam weitergereist sind, habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viele Gedanken gemacht.
Pulau Weh, Indonesien – 3.-18. März 2017
Ausser atemberaubend schönen Korallenriffen hat Pulau Weh aber auch über Wasser einiges zu bieten. Von Medan aus sind wir wiederum mit einer zweimotorigen kleinen Propellermaschine direkt nach Sabang, der einzigen grösseren Stadt auf Pulau Weh geflogen.
Bereits die Landung ist ein kleines Abenteuer. Nach drei missglückten Landeanflügen wegen zu starkem Wind fliegt der Pilot wieder aufs offene Meer hinaus und wir befürchten bereits, dass wir statt dessen auf dem Flughafen von Banda Aceh landen würden. Wir drehen jedoch ca. eine halbe Stunde lang Kreise über dem Meer und warten auf besseres Wetter. Nach einem weiteren missglückten Landeanflug können wir dann tatsächlich mit viel Gerüttel in Sabang landen. Der Flughafen von Sabang hat nur ein Rollfeld und es gibt an fünf Tagen in der Woche einen Flug pro Tag. Entsprechend winzig ist der Flughafen.
Tauchen auf Pulau Weh
Tauchen! Ein riesiger Punkt auf unserer To-Do-Liste, welchen wir abgesehen von Kolumbien ein bisschen vernachlässigt haben. Dies haben wir nun in Pulau Weh mit 16 Tauchgängen und dem “Advanced Open Water Diver”-Kurs aufgeholt. Alles selbstverständlich akribisch im Dive-Log sowie mit Marcos Unterwasserkamera bildlich festgehalten.
Zum Tauchen suchten wir uns eine Tauchschule mit guten Bewertungen und allen nötigen Zertifizierungen. Verena, welche wir in Medan kennengelernt hatten und mit uns nach Pulau Weh reiste, kam auch mit. Sie hat uns unser Hotel empfohlen und wir die Tauchschule. Wir legten Wert darauf, dass die Schule von Europäern (oder Amerikaner) geführt wird, da diese meistens die Sicherheitsstandards ein bisschen ernster nehmen als die Einheimischen. Die “Monster Divers”, geführt von drei Spaniern, war unsere erste Wahl. Der kostenlose Abholservice im Hotel war ein grosses Plus und wir wurden herzlich empfangen. Wir entschieden uns erstmal für zwei “Fun-Dives” um die Tauchschule kennenzulernen, zu schauen wie die Ausrüstung aussieht, ob die Guides zuverlässig sind und die Tauchgänge seriös durchgeführt werden. Sie verlangten, dass wir zuerst im Hausriff tauchen gehen (auf 5-15 Metern) damit sie sehen wie gut wir das Tauchen nach fast einem halben Jahr Pause noch im Griff haben. Das Briefing vor dem ersten Tauchgang war umfassend, mit speziellem Fokus auf die giftigen Fische. Da der erste Tauchgang gut verlief, entschieden wir uns am Nachmittag einen zweiten zu machen. Dieses Mal mit dem Boot, auf dem Plan standen 15 Minuten Unterwasservulkan, und ca. 45 Minuten “Limbo”, ein Tauchplatz gleich neben dem Vulkan. Der Vulkan war eindrücklich, man sah wie Luftblasen aus dem Boden aufstiegen und heisses Wasser aus dem Boden strömte. Die “Luft” enthielt ziemlich sicher Schwefeldioxid, was sich an der Oberfläche durch den Geruch von verfaulten Eiern bemerkbar machte.
Dumai und Medan, Indonesien – 1.-3. März 2017
Nach Malaysia wollten wir weiter nach Indonesien, Hauptziel Pulau Weh und schauen ob man da Tauchen kann, danach weiter in den Dschungel zu den Orang Utans oder so. Jedenfalls haben wir uns entschieden von Melaka nach Dumai die Fähre zu nehmen und dann wie wir es uns gewohnt sind mit Bus oder Zug weiter zu reisen.Wir kamen also in Dumai an und mussten feststellen, dass es wirklich nur die eine Busverbindung von Dumai nach Medan gibt, nämlich einen Nachtbus und bei der indonesischen Fahrweise war uns das dann eher unheimlich. Wir entschieden uns deshalb für einen Flug, und nach längerem Suchen entschieden wir uns via Medan zu fliegen. Zuvor genossen wir noch das “teure” Hotel (ca. 45 CHF pro Nacht), welches ein Schwimmbad, ein Dampfbad und eine Sauna hatte.
Goodbye Malaysia
Malaysia im Allgemeinen und Kuala Lumpur im Speziellen hat auf uns ein Bisschen gewirkt wie der dreckige kleine Bruder von Singapur. Obwohl das Land natürlich zumindest flächenmässig viel grösser ist und auch eines der reichsten Länder Südostasiens, so kann KL einfach nicht ganz mithalten mit Singapur. Singapur hat einfach mehr Geld, die sauberen Strassen, den besseren ÖV, die schöneren Hochhäuser und so weiter. In Malaysia in irgendwie alles ein Bisschen dreckiger und unorganisierter aber auch ein Bisschen spannender.
Malacca, Malaysia – 23.Feb.-1.März 2017
Malacca (oder auch Melaka), ist eine der drei Hafenstädte in der Strasse von Malacca, die anderen zwei sind Singapur und Georgetown. In Malacca gibt es vor allem zwei grosse Communities: Malay und Chinesen, wobei die chinesische Community “Peranaka” oder “Baba-Nyonya” genannt wird.Die meisten Baba-Nyonya sind schon seit vielen Generationen in Melaka und bezeichnen eigentlich Mischfamilien aus Chinesen und Malay. Babas sind die männlichen Nachkommen, Nyonyas die weiblichen. Die Baba-Nyonya haben ihre eigene Kultur, mit starkem chinesischem Einfluss, aber auch vielen malaysischen und indonesischen Elementen. Auffallend ist das traditionelle Chinesisch mit dem viele Häuser beschriftet sind, während man das vereinfachte Chinesisch nirgends sieht. Die Geschichte der Baba-Nyonya reicht meist mehrere Generationen zurück, die meisten Familien kamen zu einer ähnlichen Zeit an, 15.-17. Jahrhundert, wie die Niederländer mit ihren Kolonien auf Java begannen und die Briten auf der malaysischen Halbinsel. Die Baba-Nyonya waren reiche Händler, welche vom regen Handel der Kolonialmächte in der Strasse von Malacca profitierten. Einen krassen Einschnitt gab es während dem zweiten Weltkrieg, als die Region von den Japanern annektiert wurde und alle chinesischen Familien flüchten mussten oder umgebracht wurden. Die Baba-Nyonya sind auch heute noch stolz auf ihre Kultur und eines der alten Häuser in Melaka wurde in ein Museum umfunktioniert um Besuchern die Kultur und Geschichte näher zu bringen.
Kuala Lumpur, Malaysia – 16.-23. Feb. 2017
Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias, wird von den Einheimischen meist nur KL genannt. KL hat etwa 1.7 Mio Einwohner, wenn man die Agglomeration dazu zählt sind es etwa gleich viele Menschen wie in der Schweiz leben.Ähnlich wie Ipoh war auch KL früher eine Bergbausiedlung um eine Zinnmine. Ähnlich wie in Singapur gibt es auch hier ein indisches Viertel (Little India), ein chinesisches (China Town), ein arabisches Viertel, ein Business-Teil und natürlich Stadtparks, etc. Wir haben ein Hostel in der Nähe (~15 m) vom Central Market gesucht. Dort ist einiges los, man ist in Gehdistanz vom alten Bahnhof, von Chinatown und den meisten Sehenswürdigkeiten.
Ipoh, Malaysia – 12.-16. Feb. 2017
Ipoh lebt! Die alte Zinn-Bergbau-Stadt hat es geschafft. Das Flair das wir in Georgetown erwartet hatten haben wir hier gefunden. Auch hier gibt es ein paar verlassene Gebäude, denn nachdem in den 70er und 80er Jahren der Zinnabbau nicht mehr rentierte, begann die Stadt dies zu spüren. Sie konnte sich jedoch irgendwie retten und andere Wirtschaftszweige aufbauen.Aufgrund ihrer Nähe zu den Cameron Highlands, wo Tee und Früchte angebaut werden, ist Ipoh bei Reisenden ein beliebter Zwischenstopp. Es gibt diverse Läden welche Tee oder Früchte anbieten und kleine Viertel mit jeweils eigenem Charakter. Am auffälligsten und ausgeprägtesten ist wohl das Chinesische Viertel, mitunter auch weil zu Beginn des Bergbaus einige Chinesen als Arbeiter hierher kamen.
Georgetown, Malaysia – 8.-12. Feb. 2017
Wir haben irgendwo gelesen, dass es im Süden von Thailand, in der Region die zu Malaysia gehört regelmässig zu Anschlägen kommt, unter anderem auf Touristenorte sowie Zug und Bus. Deshalb haben wir den Flieger genommen um von Surat Thani nach Georgetown zu kommen. Im Nachhinein war die Angst wahrscheinlich eher unbegründet. Entsprechende Anschläge sind selten und wir hätten unsere Reiseroute sowieso nur am Rand der aufmüpfigen Gebiete vorbei gelegt. Auf jeden Fall sind wir nun also in Georgetown angekommen und lernen ein neues Land kennen.
Goodbye Thailand
Das erste was uns aufgefallen ist: Linksverkehr! Eine kurze Recherche hat gezeigt, wir werden nie mehr Rechtsverkehr sehen bis zum Ende unserer Reise. Thailand, Malaysia, Indonesien, Singapur, Australien, Südafrika und seine Nachbarländer haben alle Linksverkehr.
Weiter war uns speziell in Bangkok aufgefallen, dass alle öffentlichen bzw. Staatlichen Gebäude mit schwarzen und weissen Schleifen geschmückt waren, da seit dem Tod des Thailändischen Königs Bhumibol am 13. Oktober 2016 eine einjährige Staatstrauer gilt. Das Foto des geliebten Monarchen ist auf jedem Altar in allen Strassen zu sehen.
Surat Thani, Thailand – 6.-8. Feb. 2017
Nach Koh Tao hatten wir in Surat Thani schon fast wieder einen kleinen Kulturschock. Während man in Koh Tao fast nur sonnenhungrige Westler in knapper Bademode sah, sieht man in Surat Thani praktisch nur Thais und diese tragen auch bei 30° meist langärmelige Kleidung, oder mindestens lange Hosen.Wir blieben für zwei Nächte in Surat Thani und verbrachten die meiste Zeit mit dem Schreiben von Blogposts und dem Lesen unserer eBooks. Das Highlight von Surat Thani war aber definitiv der Nightmarket in der Nähe unseres Hotels mit exzellentem Streetfood. Der Nightmarket bestand aus einer kleinen Strasse entlang von ca 3 Häuserblocks auf welcher Essen, Kleider, Getränke, Früchte, DVDs und anderes angeboten wurde. Dies Auswahl beim Essen war riesig und man wusste kaum was man alles probieren wollte. Es gab selten Wartezeiten und trotzdem war alles frisch und es war vor allem sehr günstig. Ein richtiger Geheimtipp.
Koh Tao, Thailand – 4.-6. Feb. 2017
Nach unserem kurzen Schnorchelabenteuer in Bang Saphan wollten wir wieder einmal Tauchen gehen. Unser nächster Stop war also Koh Tao, ein Tauch- und Schnorchelpradies.Leider klappte das ganze mit dem Tauchen nicht so recht, da unser Papierkram nicht ganz vollständig war und uns die Tauchschule nicht tauchen lassen wollte. Bis wir den fehlenden Teil aus der Schweiz organisiert hätten wäre wohl eine Woche vergangen. Wir mussten und also nochmals mit Schnorcheln begnügen.
Bang Saphan, Thailand – 29. Jan.-4.Feb. 2017
Nachdem wir die Thailändische Königliche Eisenbahn schon zwischen Bangkok und Hua Hin erfolgreich getestet haben, nehmen wir auch für unsere Weiterfahrt nach Bang Saphan wieder den Zug.
Bereits direkt nach dem Aussteigen am Bahnhof fällt uns auf, dass wir hier ziemlich weit weg von jeder grösseren Stadt gelandet sein müssen. Es fehlt nämlich die übliche Traube an nervigen Taxi- und Tuktukfahrern die sich einem aufdrängt. Es stellt sich bald heraus, hier gibt es keine Taxis, Tuktuks, Uber oder Ähnliches und wir treten den Weg zu unserem 5 Kilometer entfernten Hotel zu Fuss an. Zum Glück nimmt uns eine freundliche Thailänderin in ihrem Pick-up mit und hilft uns beim Suchen unseres Hotels.
Hua Hin, Thailand – 25.-29. Jan. 2017
Nach ein paar Stunden im Zug, 2. Klasse mit Ventilatoren, ohne Klimaanlage, sind wir in Hua Hin angekommen. Nach kurzen Verhandlungen mit den Taxifahrern haben wir ein Tuktuk gefunden, welches uns für 100 Baht, statt 400 wie das Collectivo verlangt hätte, zum Hotel gefahren hat.Unser Hotel liegt nicht direkt am Strand, dafür ist es einigermassen zahlbar. Direkt neben einer Deutschen Bäckerei, neben dem “InterContinental Hotel” mit riesiger Shopping Mall und in der Nähe von einem Schweizer Restaurant, gleich neben der Thaiboxschule.
Bangkok, Thailand – 18.-25. Jan. 2017
Der Grenzübergang von Kambodscha nach Thailand war interessant.Wir hatten einen Bus gebucht von Siem Reap bis Bangkok. Man erklärte uns, dass es zuerst einen Bus gibt und wir dann auf Minivans umsteigen müssen nach der Grenze, da der Bus nicht über die Grenze darf. Man stempelte sich in Kambodscha aus, ging zu Fuss durch den zollfreien Streifen, vorbei an Zigarettenverkäufer und einem Hotel mit Casino. Da wir genau während der Mittagspause angekommen sind, mussten wir ca zwei Stunden anstehen. Es war zu beginn nämlich nur ein Einreiseschalter geöffnet. Das ganze ging dann schneller, als die andern Schalter ebenfalls geöffnet waren. Immerhin war der Warteraum klimatisiert. Auf der anderen Seite wurden wir dann von unserem Reiseleiter wieder in Empfang genommen und mit einem Pickup (mit Bänkchen und Dach auf der Ladefläche) weitergefahren. Nur ca fünf Minuten. Scheinbar hatte es unser Bus doch über die Grenze geschafft und wartete bei einem kleinen Restaurant auf uns.
Goodbye Kambodscha
Obwohl wir in Kambodscha mit der Hauptstadt Phnom Penh und Siem Reap nur zwei grosse und sehr touristische Städte besucht haben, so haben wir doch einiges über Kambodscha und seine Kultur erfahren.
- Kambodscha ist heute wesentlich kleiner als die grösste Ausdehnung des mittelalterlichen Khmerreiches. Die Bevölkerung identifiziert sich aber immer noch sehr stark mit den Khmer: die Sprache heisst Khmer, die Menschen nennen sich und ihre Kultur Khmer. Dasselbe gilt auch für Menschen die in Regionen des ehemaligen Khmerreiches wohnen welche heute Teil umliegender Länder wie Vietnam, Thailand und Laos sind.
- Die Khmerkultur hat ihren eigenen architektonischen Stil der sich vor Allem vom vietnamesischen stark unterscheidet. Da das Khmerreich zu seiner Blütezeit regen Austausch mit Thailand aber auch Indien hatte, hat die Architektur Ähnlichkeit zu diesen Ländern.
- Auch die Khmerküche ist durch Indien beeinflusst worden, hat aber immer noch starke Ähnlichkeit mit der Vietnamesischen Küche.
- Die französische Kolonialherrschaft hat auch in Kambodscha ihre Spuren hinterlassen. So ist die Khmerküche, gleich wie die vietnamesische, beeinflusst worden durch französische Küche. Da Frankreich in Kambodscha aber weniger verankert war, gibt es wesentlich weniger kolonialzeitliche Bauten im französischen Stil. Im Gegensatz zu Vietnam sprechen etwas weniger Leute Englisch, dafür können (oder wollen?) erstaunlich viele Französisch sprechen.
Siem Reap und Angkor, Kambodscha – 13.-18. Jan. 2017
Siem Reap ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordosten Kambodschas und ist das Haupttouristenmagnet des Landes. Denn von Siem Reap aus kann die imposante Hauptstadt des Khmer-reiches, Angkor, mit dem wohl bekanntesten Tempel, Angkor Wat, in einem Tagesausflug besucht werden.
In Siem Reap haben wir ein gemütliches Gasthaus gefunden, das sogar einen Pool hat. Von dieser Basis aus und bewaffnet mit einem Dreitagespass machen wir uns auf den Angkor Archäologiepark zu erkunden. Voller Elan schwingen wir uns aufs Velo und starten den circa 15 Kilometer langen “kleinen” Rundkurs. Wir haben natürlich die tropische Mittagssonne und die über 30° die hier auch im Januar herrschen vergessen und kommen deshalb völlig verschwitzt beim ersten und sicher bekanntesten Highlight an: Angkor Wat.
Phnom Penh, Kambodscha – 9.-13. Jan. 2017
Von der Grenzstadt Chau Doc aus nutzen wir den Mekong als Transportmittel um über die Grenze und ins Landesinnere von Kambodscha zu gelangen. Unser Ziel ist die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, wo wir uns mit der Kultur der Khmer auseinander setzen.
Die Khmer sind die grösste Ethnie in Kambodscha und sind auch in den umliegenden Ländern Vietnam, Laos und Thailand zu finden. Sie sprechen eine gemeinsame Sprache Khmer. Das Reich der Khmer erstreckte sich ab 800 bis im 12. Jahrhundert über ganz Südostasien und hatte sein Kultzentrum in Angkor. Im 15. Jahrhundert wurde Kambodscha dann zu einem Vasallenstaat Thailands und verlor zunehmend Land an seine Nachbarn. Als das Land im 18. Jahrhundert zum französischen Protektorat wurde, kooperierte der kambodschanische Könige weil er sich Hilfe gegen die invasiven Nachbarn erhoffte.
Goodbye Vietnam
Vietnam ist ein spannendes Land. Man spürt wie das Land zwiegespalten ist, in mehrerer Hinsicht. Wir nutzen nun diesen Beitrag um den einen oder anderen Gedanken festzuhalten.
- Der Norden unterscheidet sich deutlich vom Süden. Der Norden wirkt ärmer als der Süden. Hanoi wirkt, trotz all den Bemühungen, nicht wie eine Hauptstadt, im Gegensatz zu Saigon. Im Norden wird der Kommunismus stärker zelebriert und Onkel Ho wird verehrt. Im Süden lässt dies nach und verschwindet teilweise völlig. Kritische Stimmen hört man wenn, dann nur im Süden und auch da nur vorsichtig. Wobei die meisten Vietnamesen im Süden diesbezüglich teilweise sehr offen sind.
- Während zwar westliche Produkte “cool” sind und gekauft werden, bleibt die vietnamesische Identität bestehen. Im Norden und im Süden sind die Leute stolz darauf Vietnamesen zu sein und identifizieren sich stark mit ihrer Kultur. Speziell interessant war die eine Fastfood kette, welche “Banh Mi” anbietet. Man bekommt Baguettes und bestellt sich dann einen Teller mit gekochtem Fleisch, Ei, Paté, etc und füllt sich sein Brötchen selber. Typisch vietnamesisches Essen, aber mit Hipster-flair gemischt mit Fastfood.
Oder die “Cong Ca Phe”-Kette. So ähnlich wie Starbucks, aber halt komplett vietnamesisch, mit Vietnamesischem Kaffee und Mungobohnenfrappé, etc. Sie haben ihre eigene T-Shirt linie, welche sie neben Kaffeebohnen und “Viet Cong”-Jacken (mit ihrem Logo bedruckt) verkaufen. Zugegeben, die Kette hat im Norden mehr Fans als im Süden, aber auch in Saigon sieht man vor allem Vietnamesische Gäste in den Kaffees. - Die Leute in Vietnam sind erstaunlich stark geprägt durch ihre Religionen. Während der grösste Teil Buddhistisch ist, gibt es auch einen Anteil an Christen und anderen Religionen. Es wäre aber niemals möglich dass ein Buddhist eine Christin heiratet, da es einen ausgeprägten Ahnenkult gibt. Man muss für seine Eltern und Grosseltern beten, was bei gemischten Religionen irgendwie nicht mehr geht. Auch sonst gibt es eine spezielle Beziehung zur Religion. Junge Menschen besuchen Tempel, beten, machen ein Selfie oder zwei und gehen weiter. Religion ist allgegenwärtig und selbstverständlich.
Chau Doc, Vietnam – 6.-9. Jan. 2017
Chau Doc, unser letzter Halt in Vietnam, ist eine Grenzstadt an der Kambodschanischen Grenze. Wir mieten im Hotel einen Roller um die Gegend zu erkunden und wickeln so in zwei Tagen beinahe 150 Kilometer ab. Unser Trip führt uns über eine Fähre aufs andere Ufer, wo wir das Nachbardorf erkunden. Die Strassen befinden sich dort jeweils auf einem Damm. Die Häuser stehen auf Pfählen neben dem Damm, teilweise direkt mit dem Damm verbunden teilweise über eine Brücke erreichbar. Unter und hinter den Häuser hat es meist Reisfelder. Am Strassenrand hat es immer wieder Auslagen von Chili, Reishülsen und anderem welche am trocknen sind. Es scheinen sich nicht so viele Touristen in diese Gegend zu verirren und so sind wir dann oftmals eine Attraktion wenn wir unterwegs sind. Wir bemerken bald, dass die Hupe unseres Rollers defekt ist, was teilweise ein bisschen unangenehm ist im Verkehr. Es hat sich irgendwie eingebürgert, dass man beim Überholen hupt, man hupt, wenn man das Gefühl hat der andere sieht einen nicht, wenn der andere abbiegen will während man Überholen will, etc. Die meisten Fahrer scheinen nur nach vorne zu schauen, wer von hinten kommt hupt. Am Nachmittag werden wir von einem kurzen Regengutsch überrascht und suchen Zuflucht unter dem Dach eines Suppenverkäufers, wo wir eine “Spicy Pho” essen, bevor wir etwas später noch zum Sam Mountain fahren und die Aussichtsplattform (Militärischer Stützpunkt/Bunker/Funkanlage) und Tempel besichtigen. Sam Mountain ist ein kleiner Hügel, man kann sich das so ähnlich wie den Üetliberg vorstellen. Die Aussicht ist atemberaubend!
Can Tho, Vietnam – 3.-6. Jan. 2017
Wir machen uns langsam auf den Weg Richtung Kambodscha und befinden uns nun in Can Tho. Can Tho ist bekannt für seinen schwimmenden Markt, auf welchem die Marktleute grössere Mengen von Obst und Gemüse erwerben. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen und lassen uns von einem jungen Chemiestudenten den Markt zeigen. Wir tuckern mit einem kleinen Böötchen auf dem Fluss rum, zwischen den Marktbooten, den Touristenbooten hindurch, schauen zu wie sie feilschen und plaudern. Mitten auf dem Fluss hat es einen Suppenhändler welcher uns eine Portion Pho verkauft. Zwei Minuten später kommt auch schon eine Getränkehändlerin und verkauft uns einen Becher Kaffee.
Saigon – Stadt und Kultur
Saigon, wie Ho Chi Minh Stadt von praktisch allen Vietnamesen immer noch genannt wird, ist zwar nicht mehr die Hauptstadt von Vietnam, aber die bevölkerungsreichste Stadt. Saigon hat über 8 Millionen Einwohner also etwa so viel wie die Schweiz und ist das kulturelle und ökonomische Zentrum des südlichen Vietnams und des Mekong-Deltas.
Die Stadt ist ein hervorragender Ort um einerseits etwas über die ältere und neuere Geschichte Vietnams zu erfahren. So haben wir zum Beispiel das historische Museum besucht aber auch den Unabhängigkeitspalast mit dem bekannten Tor. Von hier aus starteten die letzten amerikanischen Helikopter bei ihrem Rückzug aus Südvietnam während ein Vietkong-Panzer im Tor stand.
Saigon – "Nicht die Stadt"
Nachdem wir die Stadt, die Märkte und den Mekong angeschaut haben, war das nächste Ziel “Nicht die Stadt”. Wir haben einen unserer Uber-Fahrer angerufen und gefragt ob er uns für einen Tag durch die Landschaft karrt, was dieser für ca 50 CHF dankend getan hat. Wir haben uns auf den Weg zum Ho Tri An Stausee gemacht, welchen wir auf unserer Busfahrt von Dalat bereits beim durchfahren kurz gesehen hatten.
Saigon – Märkte
In diesem Beitrag werden die Märkte von Saigon vorgestellt. Es gibt diverse kleinere und grössere Märkte, einzelne sind gemischt andere bieten jeweils nur eine einzelne Art von Ware an. Teilweise handelt es sich nichtmal um einen Markt im klassischen Sinne, sondern einfach um mehrere Strassen mit Läden, welche dasselbe verkaufen. Wir beschränken uns auf jeweils eine kleine Beschreibung und lassen die Bilder für sich selber sprechen.
Der erste Markt, Thai Binh, war ein gemischter Markt mit Obst, Gemüse und ein bisschen Fisch und Fleisch. Wir haben hier ein paar Früchte gekauft und einen Degustationssnack daraus gemacht. Es gab Mangos, Rambutan, eine Durian, eine Jackfruit, Mamanzillos und Guaven. Abgesehen von der Durian kam eigentlich alles gut an, wobei die Guave nicht besonders Reif und ein bisschen zu gross war.
Saigon – Mangrovenwald-Speedboat-Tour
Um den Mekong zu erkunden haben wir uns eine Speedboat-Tour gebucht. Mit einem kleinen aber schnellen Boot sind wir also den Mekong hinunter gefahren. Unterwegs haben wir einen lokalen Markt besucht und allerhand Eindrücke gesammelt. Es war ein gemischter Markt und so sah man Schaufeln und und andere Landwirtschaftswerkzeuge neben frischem Gemüse, Plastikkörben und Fleisch sowie Fischen und Reis.
Unsere Tourleiterin erklärte uns die unterschiedlichen Dinge die man sehen konnte. So gibts es zum Beispiel nicht einfach nur Reis, sondern Weissen, Grünen, Vollkorn, Langkorn und Sticky-Reis. Wobei Vollkornreis in Vietnam nicht als besonders gesund angesehen wird, sondern als Tierfutter. Deshalb stehen die entsprechenden Reissäcke jeweils am Boden und nicht erhöht wie die verschiedenen weissen Reissorten.
Neben dem Reis gab es natürlich auch Eier und selbstverständlich nicht nur Hühnereier, sondern auch Wachteleier, Enteneier und ähnliches. Eine spezielle Delikatesse bei den Eier sind ungeschlüpfte Kücken. Hierbei werden befruchtete Eier solange ausgebrütet bis sich das Kücken entwickelt. Danach werden den Hühner die Eier weggenommen und das Kücken erfriert im Ei und stirbt. Das Ei wird dann meist gekocht und das Kücken ausgelöffelt.
Spannend war auch die Seafood-Abteilung, wobei “Seafood” nicht ganz korrekt ist, denn der Markt befindet sich an der Stelle vom Mekong wo das Wasser zwischen Süss und Salzwasser wechselt. Flussaufwärts werden also Süsswasserfische gefischt, Fluss abwärts gibt es Brackwasser und ein paar Kilometer weiter kommt das Meer. Man bekommt also die gesamte Bandbreite von Süss- bis Salzwasserfischen und alles dazwischen.
Bis Anhin wurden die Fische und Tiere meist erst zu Tode geknüppelt und dann ausgenommen. Speziell die Frösche die wir zum Beispiel in Dalat gesehen haben, bekamen eins mit dem Knüppel, dann wurde mit der Schere der Kopf abgeschnitten und dann wurden sie gehäutet und ausgenommen. An diesem Markt wurde der Frosch direkt gehäutet und hüpfte danach im Kübel weiter rum.
Um den Schock zu verdauen probierte Raphael die “alte Zahnpasta” aus, ein Betelblatt mit einer Arecanuss und ein bisschen rotem Sandsteinpulver sollen einem ein schönes Lächeln garantieren. Man muss an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass die Betelblätter eine leicht berauschende Wirkung haben, welche durch die Arecanuss verstärkt wird und dass das rote Sandsteinpulver die Zähne rot bis schwarz verfärbt. Rote Zähne waren früher das vietnamesische Schönheitsideal. Bei einmaliger Anwendung soll jedoch nichts von der roten Farbe sichtbar bleiben.
Saigon / Ho Chi Minh Stadt, Vietnam - 20. Dezember 2016 - 3. Januar 2017
Nach einer kurzen Überlandfahrt mit dem Bus sind wir in Saigon (oder Ho Chi Minh Stadt, wie es heute heisst) angekommen. In Saigon verweilen wir nun für ca. zwei Wochen und treffen Rias Familie. Die ersten zwei Nächte verbringen wir in einem kleinen Hotel in der Nähe der Backpackerstrasse und erkunden bereits den ersten Markt. Wir haben Glück und finden einen kleinen Markt, ein paar Minuten vom Hotel entfernt. Frisches Gemüse, frische, teils noch lebende Fische, Kröten und anderes Meeresgetier gibt es und natürlich auch Fleisch. Draussen kann man sich mit einer Suppe, einem Fruchtsaft oder Fleisch vom Grill stärken. Wir beschränken uns auf Früchte. Am zweiten Tag stösst Marco zu uns, welcher es kaum erwarten konnte und schon einen Tag früher nach Saigon flog.
Eine Tour mit den Dalat Backpackers Easy Ridern
Wie schon in unserem vorherigen Post erwähnt, können wir mit unserer freundlichen Gastfamilie in Dalat auch eine Easy-Rider Tagestour in der Umgebung machen. Wir haben viel Glück mit dem Wetter und so verlassen wir Dalat früh morgens, gepackt auf die Rücksitze der Bikes von Nobi und seinem Onkel Khoi an unserem einzigen regenfreien Tag.
Unser erster Stopp legen wir an einem schönen Aussichtspunkt ein. Von hier aus kann man gut die vielen Felder, Pflanzungen und Gewächshäuser beobachten. Durch die höhere Lage von 1500 m.ü.M und das durchgehend etwas kühlere Klima von 15-20°C ist Dalat gut geeignet zum Anbau von Früchten und Gemüse, aber auch Kaffe, Tee, Seide und Blumen. Es kann mehrmals pro Jahr gepflanzt und geerntet werden, zum Teil bis zu vier Mal im Jahr. Häufig werden Produkte im Fruchtwechsel angepflanzt um den Boden nicht zu stark zu belasten.
2016
Đà Lạt, Vietnam – 15.-19. Dez. 2016
Vor dem Dauerregen in Nha Trang flüchten wir nach Dalat. Dalat ist eine kleine (200’000 Einwohner) Stadt in den Bergen und bekannt für sein französisches Flair und seine landwirtschaftlichen Produkte.
Schon bei der Ankunft in Dalat, das auf 1500 m.ü.M. liegt, fällt uns auf, dass die ganze Landschaft um die Stadt herum stark landwirtschaftlich genutzt wird. Die hügelige Landschaft ist terrassiert und zu einem erstaunlich grossen Anteil mit Gewächshäusern überzogen. Die ganzjährig kühlen Temperaturen von konstant 15-18°C im Tagesdurchschnitt machen Dalat zum idealen Ort für den Anbau von Gemüse, Früchten, Blumen und Kaffee. Es kann das ganze Jahr über gepflanzt werden und eine Ernte ist bis zu vier mal im Jahr möglich.
Nha Trang, Vietnam – 12.-15. Dez. 2016
“Nächster Halt Nha Trang”, oder so ähnlich hätte man wohl gehört im Zug wenn man Vietnamesisch verstehen würde.Der Kondukteur wusste zum Glück wo wir raus wollten und kam rechtzeitig um uns mitzuteilen, dass wir aussteigen müssen und sagte sowas wie “Nadal, nadal”. Dank unserer Smartphones und GPS wussten wir bereits, dass wir irgendwo hier in der Nähe aussteigen mussten, aber es hätte wohl auch ohne geklappt. Zug fahren in Vietnam ist jedenfalls lustig. Wir empfehlen “Soft seats” und am Tag zu fahren, damit man was von der Landschaft hat. In der Nacht bieten sich die Plätze mit Bett an. Vermeiden sollte man für eine 8-Stündige fahrt vielleicht die “Hard seats” denn diese verdienen zu Recht den Namen “Holzklasse”. Es handelt sich hierbei um ungepolsterte Holzbänke.
Hội An, Vietnam – 8.-12. Dez. 2016
Nach dem wir genug vom Regen in Hue hatten, beschlossen wir weiter zu ziehen, weil Hue angeblich immer sehr viel Regen hat. Es war natürlich nicht nur das Gebirge Schuld, sondern in erster Linie die Regenzeit, deren Ende wir im Süden noch knapp mitbekommen. Hoi An ist die Stadt der Schneider und der Laternen.
Irgendwann zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert gegründet von den “Cham” wurde Hoi An zu einer blühenden Handelsstadt. Im 16. Jahrhundert (evtl. schon vorher?) gab es eine Japanische Siedlung in Hoi An, auf der anderen Seite der “Japanischen Brücke”. Die Brücke ist bis heute erhalten geblieben, beherbergt einen Buddhistischen Tempel und hat ein reich verziertes Dach. Heute ist die Stadt vor allem durch ihre hübschen Laternen und die Schneider bekannt. Während es vor ein paar Jahren nur mehrere Dutzend, später einige Hundert waren, gibt es heute über tausend Schneider. Es ist also der perfekte Ort um sich einen Massgeschneiderten Anzug bzw. ein Kleid schneidern zu lassen. Dies taten wir natürlich, 59$ für ein Kleid, respektive 115$ für einen Anzug, wer kann da schon nein sagen? Wir haben uns einen Schneider empfehlen lassen, uns dann aber dafür entschieden einfach einen auf der Strasse zu suchen. Wir liessen Raphis Anzug von “Mr. Luu” schneidern und Rias Kleid von “NIT”. Bei beiden waren wir sehr zufrieden mit der Arbeit, wobei bei Mr. Luu alles noch ein Mü professioneller war, bzw. Mr. Luu (wenn er denn wirklich so heisst) Wert auf Perfektion legt. So bestand er nach dem ersten Anpassen darauf, dass die Hose nochmals um 4mm eingenommen wird, und an der einen Stelle noch ein bisschen an der Kontur gefeilt wird. Wir waren jedenfalls zufrieden mit dem Ergebnis.
Huế, Vietnam – 5.-8. Dez. 2016
Von Cat Ba aus kehren wir wieder per Boot-Fähre-Boot nach Hanoi zurück. Von da aus setzten wir unsere Reise mit einer abenteuerlichen Zugfahrt in Richtung der Stadt Hue am Parfümfluss fort. Hue ist die ehemalige Kaiserstadt Vietnams und es gibt entsprechend viel zu sehen.
Hue war Sitzt der Vietnamesischen Kaiser von 1802 an, seit die Nguyễn-Dynastie den Kaiserhof von Hanoi nach Hue verschoben hatte und bis 1945 als der letzte Kaiser, Bao Dai, zur Abdankung gezwungen wurde. In dieser Zeit wurde eine gigantische Zitadelle mit der verbotenen Stadt, dem Wohnsitz des Kaisers, im Zentrum gebaut. Noch innerhalb der Zitadelle, rund um die verbotene Stadt herum, gibt es aber auch Wohnhäuser für die Prinzen, die Ehefrau, die Mutter und die Konkubinen (je nach Kaiser über 500) des Kaisers, sowie für Handwerker. Grosse Teile der Zitadelle wurden leider während des Krieges mit den Franzosen und während dem Vietnamkrieg zerstört und sind bis heute nur teilweise wieder aufgebaut.
Cát Bà, Vietnam – 29. Nov.-4. Dez. 2016
Von Hanoi aus reisen wir weiter zur Halong Bay, die bekannt ist für ihre Tausenden von kleinen Karst-Inselchen. Zur grössten dieser Inseln, Cát Bà, gibt es eine Fährverbindung und auf der Insel eine Stadt mit demselben Namen.
Cat Ba Town auf Cat Ba ist leider nicht gerade eine Schönheit, da in sehr kurzer Zeit viele Betonklötze hingestellt wurden. Aber sobald man die Stadt verlässt, ist die 260 km² grosse Insel Natur pur und besteht nur aus tropischem Regenwald und Karstfelsen. Ein grosser Teil der Insel und umliegenden Gewässer steht auch unter Naturschutz.
Hanoi, Vietnam – 24.-29. Nov. 2016
Wir sind nun also wirklich in Südostasien angekommen. Nachdem wir in Santiago nicht viel Zeit hatten, in Sydney auch nicht und auch in Singapur nur kurz verweilt waren, nahmen wir es wieder einmal ein bisschen lockerer.
Der Übergang von Südamerika, via Sydney nach Singapur war beeindruckend und faszinierend. Die Reise von Singapur nach Vietnam war kurz und trotzdem merkt man, dass es ein anderes Land ist. Singapur gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf Asien, aber alles in einem aufgeräumten blitzblank polierten Umfeld. In Hanoi gibts nun so richtiges Chaos, wie man es sich vorstellt. Überfüllte Strassen mit tausenden von Motorradfahrern, welche mit Autos und kleinen Lastwagen um die Strassen kämpfen. Ja wirklich kämpfen, denn Verkehrsregeln gibt es eigentlich keine. Wer zuerst kommt fährt zuerst, und die anderen hupen. Die Strasse überquert man an beliebigen Stellen, sofern keine Ampel in Sicht ist. Man läuft gemächlich mit möglichst gleich bleibendem Tempo über die 6-spurige Strasse und kommt, trotz dichtem Verkehr, in einem Stück auf der anderen Seite an. Das Ganze ist lustig bis beeindruckend. Die anderen Verkehrsteilnehmer nehmen eigentlich enorm viel Rücksicht auf Fussgänger, auch wenn einen dies nicht unbedingt so vorkommt.
Singapur – 20.-24. Nov. 2016
Nach einem weiteren Langstreckenflug erreichen wir Asien und damit den zweiten Teil unserer Reise. Hier werden wir voraussichtlich 4 Monate verbringen. Unser Ankunftsort ist Singapur, ein Stadtstaat an der Spitze der Halbinsel Malaysias. Obwohl wir uns (knapp) wieder auf der Nordhalbkugel befinden und damit Winter haben, herrschen hier gute 30°C und bis zu 95% Luftfeuchtigkeit.Singapur liegt vollständig auf einer Insel und hat eine Fläche von 700 km² und über 5.6 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: die Schweiz hat eine Fläche von 41’000 km² und 8.4 Mio. Einwohnern. Um die gleiche Bevölkerungsdichte zu erreichen wie Singapur, müsste sich die ganze schweizer Bevölkerung mit der Fläche des Kanton Uri begnügen. Trotz seiner kleinen Fläche ist Singapur aber ein sehr vielfältiges Land. So gibt es vier offizielle Landessprachen: Englisch, Mandarin (mehrheitlich in China), Malay (mehrheitlich in Malaysia) und Tamil (mehrheitlich in Indien und Sri Lanka). Die meisten Beschriftungen im öffentlichen Raum sind dann auch viersprachig. Die Bevölkerung ist stark gemischt und besteht vor allem aus Einwanderern der Nachbarländern, wie China, Malaysia, Indien. Aber am auffälligsten ist das friedliche Miteinander der vielen verschiedenen Religionen.