Chile

2016

Adiós Chile, adiós Sudamérica

Rückblick auf Chile, speziell in Bezug auf den Rest von Südamerika:

  • The southern cone: Chile, Argentinien und Brasilien bilden den sogenannten “Cone” oder “Southern cone”. Die Länder im Cone haben eine stärkere Wirtschaft als der Norden, meist basierend auf Ressourcen wie Kupferminen (Chile), Salpeter (in der Vergangenheit) oder Erdöl (Brasilien). Dies führt zu einem höheren Lebensstandard, mehr Einkommen und als Folge natürlich auch höheren Hotelpreisen, dafür aber auch bessere Hotels.
  • Nicht mehr Anden: Während Chile noch immer sehr Hügelig ist, befinden wir uns nicht mehr auf dem Altiplano, sondern in der Atacama-Wüste beziehungsweise in der Pampa. Auch hier gibt es ein Hochplateau, dieses ist jedoch nur 1000, bzw. 2000 Meter hoch. Es gibt aber auch hier, speziell in der Grenzregion zu Bolivien Vulkane, welche über 4000 Meter hoch sind.
  • Der Norden von Chile kennt relativ wenig Tourismus. Während die Atacama-Wüste rund um San Pedro häufiger auch von ausländischen Touristen besucht wird, trifft man an der Küste eher Einheimische an. Die gesamte Region im Norden lebt in erster Linie vom Kupferabbau, sowie vom Gütertransport. So ist Arica einer der grössten Häfen Chiles, welcher auch Bolivien versorgt.
  • Das Zentrum von Chile, in welchem sich auch die Hauptstadt Santiago befindet, ist da schon wesentlich freundlicher. Statt Wüste herrscht hier eher Mittelmeerklima. Es werden entsprechend Früchte angebaut und natürlich Wein. Praktisch überall in Südamerika wo wir Wein angetroffen hatten, kam er aus Chile. Valparaíso ist der grösste Hafen dieser Region und zieht entsprechend viele Touristen an, welche Kreuzfahrten machen.
  • Wie die meisten Länder in Südamerika hat Chile eine spannende, teils turbulente politische Entwicklung hinter sich. Im Gegensatz zu den anderen Länder wo diese eher ignoriert, oder verschwiegen bis versteckt wird, ist man in Chile dabei diese aufzuarbeiten. So gibt es in Santiago ein Menschenrechtsmuseum, welches die Geschichte von der Absetzung von Allende und die Machtübernahme durch Pinochet thematisiert. Auffallend an dieser Stelle ist die leichte heroisierung von Allende.

Südamerika:

Santiago, Chile – 11.-15. Nov. 2016

Santiago street as seen from the Santa Lucía hill.Nachdem wir uns vom künstlerischen Flair von Valparaíso verabschiedet haben, fahren wir zwei Stunden ins Landesinnere und erreichen so die Hauptstadt von Chile. Hier in Santiago haben wir wieder mal richtig Glück mit der Wahl unserer Unterkunft. Das “El Gallo con Tacos” ist ein kleines, charmantes Boutique-Hotel, das sich anfühlt wie zu Hause. Aber das Highlight ist klar das Frühstück. Frisch gekocht vom Besitzer höchstpersönlich, gibt es jeden Morgen ein anderes mehrgängiges Frühstück mit frisch gepresstem Fruchtsaft, Früchten und frischem Kaffee.

Valparaíso, Chile – 8.-11. Nov. 2016

There are a lot of spots with nice restaurants and pubsValparaíso liegt an der Küste von Chile, nur ein Steinwurf von Santiago entfernt. Es ist eine Stadt die eigentlich gar keine hätte werden sollen. Ursprünglich war es lediglich ein Hafen, aber nachdem im Hafen dann eine Kirche gebaut wurde, siedelten sich mehr und mehr Leute an. Die Stadt wucherte also vor sich hin. Der Salpeterabbau spülte Geld in die Stadt und Villen wurden gebaut. Dass Valparaíso der südlichste Hafen Chiles war und somit für alle Schiffe, welche vom Pazifik in den Atlantik fahren wollten ein notwendiger Stopp war, tat sein übriges. Die Stadt blühte. Das Habor-Bosch-Verfahren, welches den Salpeterabbau unrentabel machte, und der Bau des Panamakanals waren, sagen wir jetzt mal, unvorteilhaft für die Stadt. Es kamen keine Schiffe mehr, kein Geld, etc. Für den Kupferabbau wurde im Norden ein neuer Hafen gebaut, für die Schifffahrt wurde Valparaíso also uninteressant. Die Stadt überstand die Krise jedoch und verstand es zunehmend den Tourismus für sich zu nutzen. Heute besuchen in der Hochsaison täglich tausende Touristen die Stadt, vorwiegend über Kreuzfahrtschiffe, welche der Küste entlang fahren. Ausserdem gibt es neuerdings vermehrt grössere Frachtschiffe, welche den Panamakanal aufgrund ihrer Grösse nicht passieren können. Valparaíso lebt also weiter.

Caldera, Chile – 3.-7. Nov. 2016

![photo-2016-11-04-12-58-39_3701](/images/wp-content/uploads/2016/11/Photo-2016-11-04-12-58-39_3701-300x225.jpg)
Der ausgestorbene Strand direkt or dem Fischerhafen.
Von Calama sind wir weitergereist nach Copiapó und von da am frühen Morgen weiter nach Caldera. Caldera ist ein kleines Städtchen am Meer, direkt neben Bahía Inglesa, einem bekannten Strand, und bot uns die perfekte Gelegenheit ein bisschen zu entspannen.

Tai Chi am Strand, rumliegen, Bücher lesen, Blogposts schreiben, Fotos sortieren. Ferien vom Reisen wenn man so will. Wir haben uns natürlich auch ausgiebig das kleine Dorf angeschaut, aber es gibt halt schon nicht so wahnsinnig viel her. Es hat diverse kleine Restaurants, welche teilweise sehr kreative und leckere Sachen auf der Karte haben, aber alles in allem ist das Dorf halt schon ziemlich verschlafen.

Calama, Chile – 1.-2. Nov. 2016

Each weel is 6.5 meters highWir haben also unser Auto wieder zurückgebracht, in einem Stück und ohne Kratzer, dafür völlig verstaubt, wie sich das nach einer Wüstentour halt gehört. Was machen wir nun also mit einem ganzen Tag in Calama? Genau! Die grösste Kupfermine der Welt anschauen.

Ob es wirklich die grösste Kupfermine und der grösste Open-Pit und das grösste von Menschen erstellte Loch der Welt ist, können wir nicht mit Sicherheit bestätigen, aber es ist auf jeden Fall beeindruckend. Die Mine heisst Chuquicamata, oder “Chuqui” wie die Leute hier sagen und teilt sich den Namen mit dem ausgestorbenen Minendorf, welches gleich unterhalb der Mine liegt. In diesem Fall wurde das Dorf natürlich nicht verlassen weil die Mine nicht rentieren würde, sondern weil man seit ein paar Jahren nicht mehr in der Schwerindustriezone siedeln darf (Ihr wisst schon… Gesundheit und so).

San Pedro de Atacama, Chile – 1. Nov. 2016

DSC_5708Nach einer wiederum ziemlich kalten Nacht im Auto erwachen wir zum wunderbaren Panorama des Valle de la Luna im Licht des Sonnenaufgangs. Heute werden wir zum tiefsten Punkt der Atacamawüste fahren, der Salar de Atacama, also dem Salzbecken.

Von San Pedro aus fahren wir wiederum auf einer schnurgeraden Strasse nach Süden, an mehreren kleinen Ortschaften/Oasen vorbei und sogar durch einen Wald! Nach etwa zwei Stunden fahrt erreichen wir dann die Salar de Atacama, also das Salzbecken. Das Salzbecken ist umgeben von Gebirgszügen und ist der tiefste Punkt der Atacamawüste. Zufliessendes (wenn auch seltenes) Regenwasser hat keine Abflussmöglichkeit und sammelt sich unter dem Becken. An einigen Stellen tritt das Grundwasser dann auch wieder hervor und bildet kleine Lagunen mit extrem hohem Salzgehalt, vergleichbar mit dem toten Meer (aber eher noch salziger).

San Pedro de Atacama, Chile – 31. Okt. 2016

DSC_5493Nach einer ziemlich kalten und unbequemen Nacht die wir in unsere Schlafsäcke eingewickelt in unserem Mietauto verbracht haben, müssen wir heute bereits um 4 Uhr aufstehen.

Der Grund weshalb wir so früh aufstehen müssen ist, dass wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang um 6 Uhr beim Geysirfeld El Tatio am kommen möchten. El Tatio ist eines der grössten Geysirfelder der Welt und liegt nördlich von San Pedro, nahe der Bolivianischen Grenze, auf über 4200 m.ü.M. Bei unserer Fahrt nach El Tatio fällt das Thermometer auf unter -13°C.

San Pedro de Atacama, Chile – 29.-30. Okt. 2016

dsc_5374Von Iquique geht es weiter nach Calama, einer Minenstadt mitten in der Atacamawüste. Hier mieten wir uns morgen ein Auto und fahren für drei Tage auf eigene Faust in die Wüste.

Nach einer Nacht in Calama holen wir uns am frühen Morgen unseren reservierten 4×4 Geländewagen vom Flughafen ab und fahren los in Richtung San Pedro, einem kleinen Dorf mitten in der Atacamawüste. Zuerst machen wir aber noch halt bei einem Einkaufscenter in Calama und decken uns mit Wasser und Lebensmittelvorräten für die nächsten drei Tage ein. Nach einer Stunde fahrt über das Hochplateau quer durch die Wüste und auf schnurgerader Strasse erreichen wir San Pedro de Atacama.

Iquique, Chile – 27.-29. Okt. 2016

Santa Laura: PlantNach dem kleinen Städtchen Arica wollten wir ein bisschen mehr Strand und eine grössere Stadt, also entschieden wir uns für Iquique. Leider war das Wasser ein bisschen zu kalt fürs baden und da die Saison noch nicht begonnen hatte, waren auch die meisten Restaurants und Läden geschlossen. Wir erkundeten die Stadt wie gewohnt zu Fuss. Iquique hat eine wunderbare Strandpromenade, auf der südlichen Seite vor allem fürs baden ausgelegt, im Norden ein Paradies für Surfer.

Arica, Chile – 25.-27. Okt. 2016

Overview from Cerro MorroArica ist die nördlichste Stadt von Chile und liegt direkt am Meer. Arica ist bekannt als Stadt des ewigen Frühlings und als trockenster Ort der Welt.

Das Meer geht direkt ausserhalb der Stadt in Sandwüste über, ausser in zwei kleinen Flusstälern, in denen tropische Früchte angebaut werden. Arica ist eine kleine, verschlafene Hafenstadt. Die Hauptattraktionen sind das alte Zollgebäude und eine Kathedrale erbaut von Gustave Eiffel (ja dem Architekten des Eiffelturms in Paris). Über Stadt liegt der Cerro Morro de Arica, der Hausberg von Arica, von wo aus sich wunderbar das gemächliche Treiben im Hafen beobachten lässt.