Adiós Chile, adiós Sudamérica
Rückblick auf Chile, speziell in Bezug auf den Rest von Südamerika:
- The southern cone: Chile, Argentinien und Brasilien bilden den sogenannten “Cone” oder “Southern cone”. Die Länder im Cone haben eine stärkere Wirtschaft als der Norden, meist basierend auf Ressourcen wie Kupferminen (Chile), Salpeter (in der Vergangenheit) oder Erdöl (Brasilien). Dies führt zu einem höheren Lebensstandard, mehr Einkommen und als Folge natürlich auch höheren Hotelpreisen, dafür aber auch bessere Hotels.
- Nicht mehr Anden: Während Chile noch immer sehr Hügelig ist, befinden wir uns nicht mehr auf dem Altiplano, sondern in der Atacama-Wüste beziehungsweise in der Pampa. Auch hier gibt es ein Hochplateau, dieses ist jedoch nur 1000, bzw. 2000 Meter hoch. Es gibt aber auch hier, speziell in der Grenzregion zu Bolivien Vulkane, welche über 4000 Meter hoch sind.
- Der Norden von Chile kennt relativ wenig Tourismus. Während die Atacama-Wüste rund um San Pedro häufiger auch von ausländischen Touristen besucht wird, trifft man an der Küste eher Einheimische an. Die gesamte Region im Norden lebt in erster Linie vom Kupferabbau, sowie vom Gütertransport. So ist Arica einer der grössten Häfen Chiles, welcher auch Bolivien versorgt.
- Das Zentrum von Chile, in welchem sich auch die Hauptstadt Santiago befindet, ist da schon wesentlich freundlicher. Statt Wüste herrscht hier eher Mittelmeerklima. Es werden entsprechend Früchte angebaut und natürlich Wein. Praktisch überall in Südamerika wo wir Wein angetroffen hatten, kam er aus Chile. Valparaíso ist der grösste Hafen dieser Region und zieht entsprechend viele Touristen an, welche Kreuzfahrten machen.
- Wie die meisten Länder in Südamerika hat Chile eine spannende, teils turbulente politische Entwicklung hinter sich. Im Gegensatz zu den anderen Länder wo diese eher ignoriert, oder verschwiegen bis versteckt wird, ist man in Chile dabei diese aufzuarbeiten. So gibt es in Santiago ein Menschenrechtsmuseum, welches die Geschichte von der Absetzung von Allende und die Machtübernahme durch Pinochet thematisiert. Auffallend an dieser Stelle ist die leichte heroisierung von Allende.
Südamerika:
Santiago, Chile – 11.-15. Nov. 2016
Nachdem wir uns vom künstlerischen Flair von Valparaíso verabschiedet haben, fahren wir zwei Stunden ins Landesinnere und erreichen so die Hauptstadt von Chile. Hier in Santiago haben wir wieder mal richtig Glück mit der Wahl unserer Unterkunft. Das “El Gallo con Tacos” ist ein kleines, charmantes Boutique-Hotel, das sich anfühlt wie zu Hause. Aber das Highlight ist klar das Frühstück. Frisch gekocht vom Besitzer höchstpersönlich, gibt es jeden Morgen ein anderes mehrgängiges Frühstück mit frisch gepresstem Fruchtsaft, Früchten und frischem Kaffee.
Valparaíso, Chile – 8.-11. Nov. 2016
Valparaíso liegt an der Küste von Chile, nur ein Steinwurf von Santiago entfernt. Es ist eine Stadt die eigentlich gar keine hätte werden sollen. Ursprünglich war es lediglich ein Hafen, aber nachdem im Hafen dann eine Kirche gebaut wurde, siedelten sich mehr und mehr Leute an. Die Stadt wucherte also vor sich hin. Der Salpeterabbau spülte Geld in die Stadt und Villen wurden gebaut. Dass Valparaíso der südlichste Hafen Chiles war und somit für alle Schiffe, welche vom Pazifik in den Atlantik fahren wollten ein notwendiger Stopp war, tat sein übriges. Die Stadt blühte. Das Habor-Bosch-Verfahren, welches den Salpeterabbau unrentabel machte, und der Bau des Panamakanals waren, sagen wir jetzt mal, unvorteilhaft für die Stadt. Es kamen keine Schiffe mehr, kein Geld, etc. Für den Kupferabbau wurde im Norden ein neuer Hafen gebaut, für die Schifffahrt wurde Valparaíso also uninteressant. Die Stadt überstand die Krise jedoch und verstand es zunehmend den Tourismus für sich zu nutzen. Heute besuchen in der Hochsaison täglich tausende Touristen die Stadt, vorwiegend über Kreuzfahrtschiffe, welche der Küste entlang fahren. Ausserdem gibt es neuerdings vermehrt grössere Frachtschiffe, welche den Panamakanal aufgrund ihrer Grösse nicht passieren können. Valparaíso lebt also weiter.
Caldera, Chile – 3.-7. Nov. 2016
Tai Chi am Strand, rumliegen, Bücher lesen, Blogposts schreiben, Fotos sortieren. Ferien vom Reisen wenn man so will. Wir haben uns natürlich auch ausgiebig das kleine Dorf angeschaut, aber es gibt halt schon nicht so wahnsinnig viel her. Es hat diverse kleine Restaurants, welche teilweise sehr kreative und leckere Sachen auf der Karte haben, aber alles in allem ist das Dorf halt schon ziemlich verschlafen.
Calama, Chile – 1.-2. Nov. 2016
Wir haben also unser Auto wieder zurückgebracht, in einem Stück und ohne Kratzer, dafür völlig verstaubt, wie sich das nach einer Wüstentour halt gehört. Was machen wir nun also mit einem ganzen Tag in Calama? Genau! Die grösste Kupfermine der Welt anschauen.
Ob es wirklich die grösste Kupfermine und der grösste Open-Pit und das grösste von Menschen erstellte Loch der Welt ist, können wir nicht mit Sicherheit bestätigen, aber es ist auf jeden Fall beeindruckend. Die Mine heisst Chuquicamata, oder “Chuqui” wie die Leute hier sagen und teilt sich den Namen mit dem ausgestorbenen Minendorf, welches gleich unterhalb der Mine liegt. In diesem Fall wurde das Dorf natürlich nicht verlassen weil die Mine nicht rentieren würde, sondern weil man seit ein paar Jahren nicht mehr in der Schwerindustriezone siedeln darf (Ihr wisst schon… Gesundheit und so).
San Pedro de Atacama, Chile – 1. Nov. 2016
Nach einer wiederum ziemlich kalten Nacht im Auto erwachen wir zum wunderbaren Panorama des Valle de la Luna im Licht des Sonnenaufgangs. Heute werden wir zum tiefsten Punkt der Atacamawüste fahren, der Salar de Atacama, also dem Salzbecken.
Von San Pedro aus fahren wir wiederum auf einer schnurgeraden Strasse nach Süden, an mehreren kleinen Ortschaften/Oasen vorbei und sogar durch einen Wald! Nach etwa zwei Stunden fahrt erreichen wir dann die Salar de Atacama, also das Salzbecken. Das Salzbecken ist umgeben von Gebirgszügen und ist der tiefste Punkt der Atacamawüste. Zufliessendes (wenn auch seltenes) Regenwasser hat keine Abflussmöglichkeit und sammelt sich unter dem Becken. An einigen Stellen tritt das Grundwasser dann auch wieder hervor und bildet kleine Lagunen mit extrem hohem Salzgehalt, vergleichbar mit dem toten Meer (aber eher noch salziger).
San Pedro de Atacama, Chile – 31. Okt. 2016
Nach einer ziemlich kalten und unbequemen Nacht die wir in unsere Schlafsäcke eingewickelt in unserem Mietauto verbracht haben, müssen wir heute bereits um 4 Uhr aufstehen.
Der Grund weshalb wir so früh aufstehen müssen ist, dass wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang um 6 Uhr beim Geysirfeld El Tatio am kommen möchten. El Tatio ist eines der grössten Geysirfelder der Welt und liegt nördlich von San Pedro, nahe der Bolivianischen Grenze, auf über 4200 m.ü.M. Bei unserer Fahrt nach El Tatio fällt das Thermometer auf unter -13°C.
San Pedro de Atacama, Chile – 29.-30. Okt. 2016
Von Iquique geht es weiter nach Calama, einer Minenstadt mitten in der Atacamawüste. Hier mieten wir uns morgen ein Auto und fahren für drei Tage auf eigene Faust in die Wüste.
Nach einer Nacht in Calama holen wir uns am frühen Morgen unseren reservierten 4×4 Geländewagen vom Flughafen ab und fahren los in Richtung San Pedro, einem kleinen Dorf mitten in der Atacamawüste. Zuerst machen wir aber noch halt bei einem Einkaufscenter in Calama und decken uns mit Wasser und Lebensmittelvorräten für die nächsten drei Tage ein. Nach einer Stunde fahrt über das Hochplateau quer durch die Wüste und auf schnurgerader Strasse erreichen wir San Pedro de Atacama.
Iquique, Chile – 27.-29. Okt. 2016
Nach dem kleinen Städtchen Arica wollten wir ein bisschen mehr Strand und eine grössere Stadt, also entschieden wir uns für Iquique. Leider war das Wasser ein bisschen zu kalt fürs baden und da die Saison noch nicht begonnen hatte, waren auch die meisten Restaurants und Läden geschlossen. Wir erkundeten die Stadt wie gewohnt zu Fuss. Iquique hat eine wunderbare Strandpromenade, auf der südlichen Seite vor allem fürs baden ausgelegt, im Norden ein Paradies für Surfer.
Arica, Chile – 25.-27. Okt. 2016
Arica ist die nördlichste Stadt von Chile und liegt direkt am Meer. Arica ist bekannt als Stadt des ewigen Frühlings und als trockenster Ort der Welt.
Das Meer geht direkt ausserhalb der Stadt in Sandwüste über, ausser in zwei kleinen Flusstälern, in denen tropische Früchte angebaut werden. Arica ist eine kleine, verschlafene Hafenstadt. Die Hauptattraktionen sind das alte Zollgebäude und eine Kathedrale erbaut von Gustave Eiffel (ja dem Architekten des Eiffelturms in Paris). Über Stadt liegt der Cerro Morro de Arica, der Hausberg von Arica, von wo aus sich wunderbar das gemächliche Treiben im Hafen beobachten lässt.
¡Adios Bolivia! – Border crossing in a nature reserve
Bereits nach einer knappen Woche verabschieden wir uns wieder von Bolivien und damit auch vom Altiplano, dem Hochplateau der Anden, das uns von Peru bis Bolivien begleitet hat. Nachdem wir die letzten zwei Wochen fast konstant auf über 3500 m.ü.M. verbracht haben, freuen wir uns wieder auf Meer. Wir nehmen deshalb den Bus von La Paz, Bolivien in die Küstenstadt Arica, Chile.
Diese Busfahrt wird eine unserer schönsten Busfahrten bisher, denn der Grenzübergang liegt auf 4500 m.ü.M. zwischen dem Sajama Nationalpark auf Bolivianischer Seite und dem riesigen Lauca Nationalpark auf Chilenischer Seite. Die Grenze ist klar markiert durch eine beeindruckende Kette von Vulkanen. Auf der kargen Hochebene gibt es riesige Herden von Llamas und Vicuñas, und mehrere Lagunen mit pinken Flamingos. Der Grenzposten Bolivien-Chile befindet sich dann direkt am Chungará-See unter dem beeindruckenden Parinacota-Vulkan.
La Paz, Bolivien – 22.-25. Okt. 2016
Nuestra Señora de La Paz, zu Deutsch “Unsere Liebe Frau des Friedens”, wie die Stadt offiziell heisst, ist der Sitz der Regierung von Bolivien. La Paz kam uns in jeglicher Hinsicht als eine Stadt der grösstmöglichen Gegensätze vor.
Um von Copacapana nach La Paz zu gelangen, mussten wir eine See-Enge des Titicaca-See bei Tiquina mit einer abenteuerlichen Fähre passieren. Das heisst unser Bus wurde auf ein winziges Fährboot verfrachtet und wir überquerten den See mit Böötchen. Wenn man vom Titicaca-See her nach La Paz fährt, erreicht man zuerst die Satelliten-Stadt El Alto auf über 4000 m.ü.M, die auch den Flughafen von La Paz beheimatet. Die eigentliche Stadt La Paz erstreckt sich dann von El Alto bis ins tief eingeschnittene Canyon des Río Chokeyapu auf nur 3100 m.ü.M.
Copacabana, Bolivien – 19.-22. Okt. 2016
Obwohl beim Name “Copacabana” heute jedem der Strand in Rio de Janeiro in Brasilien in den Sinn kommt, ist das originale Copacabana ein kleines Städtchen in Bolivien am Ufer des Titicaca-See.
Mit Puno haben wir nun auch Peru den Rücken gekehrt und begeben uns auf eine malerische Fahrt entlang dem Ufer des Titicaca-Sees. Der Grenzübertritt per Bus verläuft problemlos (zumindest für uns als Schweizer).
Copacabana könnte aus der Aymara-Sprache entlehnt sein wo “kota kahuana”=”Sicht auf den See” bedeutet. In der Basilika von Copacabana befindet sich die Virgen de Copacabana, eine Marienfigur die auch als Schutzheilige des Titicaca-Sees verehrt wird. Da am Strand von Rio de Janeiro in Brasilien in einer Kapelle eine Kopie dieser Marienfigur steht, wurde dieser Strand ebenfalls Copacabana getauft.
¡Adiós Peru!
Nach vielen Tagen und unzähligen Inkaruinen in Peru verabschieden wir uns mit diesem Foto aus dem Niemandsland zwischen dem Peruanischen und dem Bolivianischen Grenzposten. Obwohl wir mit Puno auch Peru verlassen, können wir mit unserem nächsten Ziel, Copacabana, Bolivien, die wunderbare Aussicht über den Titicaca-See noch eine Weile geniessen. Hier noch eine Liste von Dingen, die uns in Peru speziell aufgefallen sind:
- Es hat wirklich, wirklich viele Inkaruinen. Man muss vorsichtig sein welchen Stein man umdreht…
- Es werden hauptsächlich drei verschiedene Sprachen gesprochen: Spanisch, Quechua (die Sprache der Inkas) und Aymara (die Sprache der Völker vor den Inkas).
- Peruaner identifizieren sich auch heute noch stark mit den Inkas, speziell in der Andenregion.
- Inka-Cola!
- Inka-Rail: die Eisenbahngesellschaft, die zwischen Cusco und Machu Picchu verkehrt
- Llamas überall… auf den Wiesen, auf den Ruinen, in der Stadt, auf dem Teller…
- Der letzte Inka-König Túpac Amaru wird als eine Art Nationalheld verehrt.
- Viele Peruaner sind gläubige Katholiken, verbinden ihren Glaube aber scheinbar problemlos mit Resten der Inkareligion.
- Pachamama, zu Deutsch “Mutter Erde”, ist die Erdgöttin der Inkas und spielt für viele Peruaner noch immer eine zentrale Rolle. So findet man häufig die Aufforderung: “Spare Wasser, schütze Pachamama!”.
Puno, Peru – 17.-19. Okt. 2016
Nach Cusco fahren wir zu unserer letzten Station in Peru, Puno am Titicaca-See.
Der Name “Titicaca” (ausgesprochen “Titichacha”) bedeutet in Quechua, der Sprache der Inkas die auch heute noch weit verbreitet ist, grauer (=caca) Puma (=titi). Der See liegt auf über 3800 m.ü.M. und hat eine Fläche von beinahe 8400 km².
Von Puno aus machen wir einen Tagesausflug auf den See. Am Morgen besuchen wir Uros, die bekannten schwimmenden Inseln. Die Leute von Uros bauen und erweitern ihre Inseln aus den Wurzelstöcken des Totora-Schilfes, das auf dem See wächst. Auch alle weiteren Bauten wie Häuser, Boote und auch Türme sind praktisch nur aus Schilf. Die Uru haben gelernt damit umzugehen, dass sie heute eine riesige Touristenattraktion sind. Deshalb gibt es auch einige Modernisierungen wie zum Beispiel eine Solarzelle vor jeder Schilfhütte um Abends eine Glühbirne und den Fernseher zu betreiben.
Cusco, Peru – 14.-17. Okt. 2016
Nach unserer Rückkehr von Machu Picchu wollten wir noch den Rest von Cusco anschauen.
Der “Rest” ist vielleicht nicht so ganz korrekt, denn es gäbe noch sehr viel mehr zu sehen, wir haben uns auf zwei Kirchen, den Ehemaligen Sitz des Erzbishofs und ein Historisches Museum beschränkt.
Die erste Kirche liegt am Plaza de Armas und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil wurde über den ehemaligen Friedhof gebaut. Es handelt sich hierbei um die Kirche der heiligen Familie (Maria, Joseph & Jesuskind). Der zweite Teil ist die eindrückliche Kathedrale, welche unter anderen den “Herrn der Erdbeben” beherbergt, nämlich den schwarzen Jesus, geschwärzt durch den Kerzenrauch dem er Jahrelang ausgesetzt war. “Herr der Erdbeben” deshalb, weil beim starken Beben von 1650 die Leute aus Verzweiflung, quasi als letztes Mittel die Statue aus der Kirche trugen und in einer Prozession durch die Stadt trugen und zu Gott beteten. Gott schien die Gebete erhört zu haben und das Beben endete. Noch heute wird die Jesusstatue jedes Jahr in einer Prozession zum Gedenken an das Erdbeben und zum Schutz vor weiterer Beben durch die Stadt geführt. Im dritten Teil, der Kapelle der Triumphes, befindet sich das erste Kreuz welches nach Lateinamerika gebracht wurde. Die Kirche erinnert an den Triumph der Spanier über die Inkas. Alle drei Gebäude wurden durch den Stil der Cusco-Schule gezeichnet. Die einheimischen Künstler wurden für die Skulpturen, Gemälde und andere Kunstgegenstände eingespannt und übernahmen den europäischen Stil. Dabei bildete sich ein spannender Mix, nicht nur im Stil sondern auch in den Motiven. So sieht man beim letzten Abendmahl wie ein Meerschweinchen gegessen wird.
Machu Picchu, Peru – 13.-14. Okt. 2016
Machu Picchu, DAS “must have been, must have seen” von Peru. In der Folge natürlich ein bisschen eine Touristenfalle, aber trotzdem sehenswert.
Um nach Machu Picchu zu kommen ist der schnellste Weg, via Bus oder Collectivo nach Ollantaytambo zu fahren und von dort mit einer der Eisenbahngesellschaften nach Aguas Calientes (auch bekannt als Machu Picchu Pueblo) weiter zu reisen. In Aguas Calientes nimmt man dan entweder den Bus nach Machu Picchu oder man läuft/wandert hoch. Wir haben uns für eine Übernachtung in Aguas Calientes entschieden, so dass wir einerseits die heissen Quellen genissen können, welche dem Ort den Namen geben und andererseits ein bisschen mehr Zeit zum geniessen haben.
Cusco, Peru – 10.-13.-Okt. 2016
Die Busfahrt von Meereshöhe auf 3400 Meter über Meer, fordert ihren Tribut. Wir sind schnell erschöpft, schon die zwei Etagen Treppe im Hostel reichen, dass man beinahe ausser Atem gerät. Wir nehmen es also am ersten Tag ruhig und spazieren ein bisschen durch die Altstadt. Die gesamte Altstadt besteht aus Häusern aus der Kolonialzeit, welche allerdings auf Inka-Grundmauern gebaut wurden. Die Mauern sind wirklich beeindruckend, aber bloss ein Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.
Lima, Peru – 6.-9. Okt. 2016
Unser zweiter Besuch in Lima war ein wenig angenehmer. Es ist nicht mehr Winter, sondern der Frühling zeigt sich langsam. Wir haben wieder dasselbe Quartier gewählt für unsere Unterkunft, ein bisschen näher am Meer als letztes Mal.
Lima hat eine wunderschöne Promenade am Meer, welche zum flanieren einlädt. Man sieht einen alten Leuchtturm, Surfer im Meer und Gleitschirmflieger. Selbstverständlich hat man auch eine gute Sicht auf die kleine Insel, welche vor der Bucht liegt. Wir haben uns bei diesem Besuch auf die Altstadt konzentriert und die Kirchen, Plätze und Regierungsgebäude angeschaut. Natürlich durfte auch ein Marktbesuch nicht fehlen.
Trujillo, Peru – 2.-6. Okt.
8 Stunden und über 500 km weiter südlich der Peruanischen Küste entlang, immer der Panamericana folgend, kommen wir in Trujillo an. Dieser Ort an dem heute die Stadt Trujillo steht wurde schon sehr lange und von vielen verschiedenen Völkern besiedelt.
So treffen wir etwas südlich der Stadt am Fusse des Cerro Blanco auf die Ruinen der Hauptstadt der Mochekultur. Die Moche haben von 100-800 n.Chr. entlang der Nördlichen Peruanischen Küste gelebt. Da sie in einer ariden Klimazone lebten, war für sie das Meer, Nähe zum Fluss und Ackerbau sehr wichtig. In den Ruinen der Mochestadt stechen zwei Gebäude vor allem heraus: der Sonnentempel war eine Art Regierungs- und Verwaltungsgebäude und wurde durch Plünderungen spanischer Siedler stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Mondtempel ist etwas kleiner und war das religiöse Zentrum der Moche. Der Tempel ist treppenförmig und besteht aus mehreren Ebenen. Sowohl die Aussen- als auch die Innenseite ist stark verziehrt mit stilisierten Reliefs, die in mehreren Farben bemalt sind. Die Moche haben den Tempel mehrmals erweitert. Zu diesem Zweck wurden alle Reliefs innen und aussen zugekleistert, der ganze Innenraum mit Tonziegeln aufgefüllt und eine neue Ebene oben auf gesetzt. Diese Technik ist wohl der Hauptgrund, dass viele der freigelegten Reliefts noch immer in leuchtender Farbe erstrahlen. Die Moche glaubten, dass aussergewöhnliche Wetterphänomene die Rache ihrer Götter sei. Deshalb mussten zum Beispiel bei langandauerndem Regen in einem El Niño-Jahr Kriegen geopfert werden um die Götter zum besämpftigen.
Máncora, Peru – Strandbeast special
Máncora, Peru – 27. Sept.-1.Okt. 2016
Wir haben eine Route nach Peru gesucht. Wir wollten weiter, und nicht unbedingt noch nach Guayaquil, bevor wir nach weiterziehen und so fiel unsere Wahl auf Máncora, ein kleines Dörfchen in der Nähe der Grenze zu Ecuador. Unser Hostel liegt eigentlich ausserhalb von Máncora, zwischen Organos, einem kleinen Fischerdorf, und eben Máncora, dem Touristen-/Feriendörfchen an einem wunderschönen Strand. Zur Zeit ist nicht Feriensaison und es ist entsprechend ruhig. Den Strand haben wir beinahe für uns alleine. Tägliches Tai Chi am Strand hilft beim entspannen und geniessen.
¡Adiòs Ecuador!
Wir sind in Peru und blicken auf Ecuador zurück. Folgende Punkte sind uns bezüglich Ecuador hängen geblieben:
- Die beste Schokolade der Welt. Ecuadors Bemühungen weniger Kakao zu exportieren und mehr davon selber zu verarbeiten können wir nur unterstützen.
- Nach Kolumbien, dem Land mit der zweitgrössten Artenvielfalt sind wir nun im Land mit der grössten Artenvielfalt gelandet.
- Es gibt sowohl grosse Städte auf Meereshöhe als auch auf über 2800 m.ü.M.
- Ecuador hat gute Strassen und gute Busverbindungen. Reisen ist angenehmer als in Kolumbien.
- Ecuador ist teuer (teurer als Kolumbien).
- Sie haben gemerkt, dass man mit nachhaltigem Umgang mit der Natur bei Touristen punkten kann, speziell in Mindo, aber auch Cotopaxi.
Cuenca, Ecuador – 23.-27.Sep. 2016
Cuenca ist eine grössere Stadt, etwa 330’000 Einwohner und liegt auf etwa 2500 m.ü.M., wir sind also noch immer in den Anden. Wir sind viel zu Fuss unterwegs und konzentrieren uns wieder auf die Altstadt. Cuenca hat einiges zu bieten, neben diversen grossen und sehr grossen Kirchen und Kathedralen gibt es wunderschöne alte Häuser, vier Flüsschen, diverse Häuser aus der Kolonialzeit und Museen. Wir haben uns für das Kulturhistorische Museum der Nationalbank entschieden um ein bisschen mehr über die indigene Bevölkerung Ecuadors zu erfahren. Auf dem Weg zum Museum haben wir per Zufall noch ein weiteres Museum bzw. eine Gallerie eines lokalen Künstlers entdeckt und angeschaut. Er hat sich auf Bilder und Skulpturen aus bemaltem/lackiertem Stahl spezialisiert. Speziell die Unterwasserszenen und die Iguanas haben es uns angetan. Vor dem Museum der Nationalbank war dann auch noch eine Demo der Mineure, welche für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Diese haben dem Museum wohl einen Besucherrekord beschert, den dank des eher kühlen und teilweise nassen Wetters haben einige von ihnen zwischendurch das Museum besucht. Im Museum waren (wie in Quito) die verschiedenen Währungen von Ecuador über die letzten ca. zwei Jahrhunderte zu sehen, jedoch nicht ganz im selben Umfang wie in Quito, sowie Kleidungsstücke, Rituale, Feste, Werkzeug, Webarten, etc. der indigenen Bevölkerung. Die Ausstellung war liebevoll eingerichtet, mit diversen nachgebauten Hütten. Das Museum war speziell stolz auf den eher gruseligen Teil der Ausstellung: Die Schrumpfköpfe der Schuar aus der Amazonas-Region.
Baños de Agua Santa, Ecuador – 21.-23. Sep. 2016

Nach unseren Erlebnissen in den Gipfeln der Anden wollten wir eigentlich direkt weiter nach Cuenca, haben uns dann aber entschieden in der kleinen Stadt Baños de Agua Santa (oder kurz Baños) einen Zwischenstopp einzulegen. Wie der Name schon sagt, ist Baños bekannt für seine Bäder (Bäder des Heiligen Wassers) beziehungsweise Thermalquellen. Für 2$ kann man sich den ganzen Tag im heissen, graubraunen Thermalwasser einweichen lassen, das heilend sein soll. Direkt neben dem Thermalbad gibt es einen hübschen Wasserfall, bei dem öfters die Jungfrau Maria erscheinen soll. Im eiskalten Wasser des Wasserfalls kann man sich dann nach dem Bad im Thermalwasser abkühlen.
Cotopaxi, Ecuador – 19.-21. Sep. 2016
Nachdem uns das “Secret Garden Hostel” schon in Quito sehr gut gefallen hat, haben wir kurzfristig entschieden, das Schwesterhostel “Secret Garden Cotopaxi” am Fusse des Cotopaxi zu besuchen. Der Cotopaxi ist der zweithöchste Gipfel in Ecuador und und mit 5897 m einer der höchsten aktiven Stratovulkane der Welt. Unser Hostel liegt in einem abgelegenen Hochtal auf ca. 3500 m, in das wir trotz dem genial ausgebauten Strassensystem von Ecuador nur über holprige Kopfsteinpflaster und schlussendlich Staubstrassen gelangen. Das Hostel ist eine geniale Mischung aus üblichem Hostel, gemütlicher Alphütte (gewärmt nur durch eine offene Feuerstelle!) und einem Campingplatz natürlich mit einem wunderschönen Garten (“Secret Garden” eben). Wir uns haben entschieden im Hobbit Home zu übernachten, in dem man vom Bett aus direkten Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Cotopaxi hat. Den Gipfel des Cotopaxi sieht man aber auch von der Freilufttoilette und vom Jacuzzi aus.
Quito, Ecuador – 15.-19. Aug. 2016
Nachdem wir das Tal mit dem Nebelwald hinter uns gelassen haben, schnupperten wir ein bisschen Höhenluft in Quito. Quito liegt auf ca. 2800 m.ü.M. und die Höhe ist deutlich spürbar. Der Luftdruck beträgt etwa einen Viertel weniger als auf Meereshöhe, was man beim spazieren bereits spürt. Wir haben am ersten Abend nicht mehr viel gemacht, und lediglich die wunderschöne schöne Aussicht und ein kühles Bier auf der Terrasse des Hostels genossen.
Mindo, Ecuador – 13.-15. Sep. 2016
Nach unseren “Strandferien” wollten wir uns eigentlich direkt mit dem Bus auf den Weg in die Anden und nach Quito machen. Einem Tip unserer Gastgeberin in Atacames folgend haben wir dann aber auf halber Höhe auf 1500 m einen Zwischenstopp eingelegt. Hier befindet sich das wunderschöne Tal und gleichnamige Dorf Mindo. Mindo ist bekannt für seinen tropischen Nebelwald. Grosse Teile des Tales stehen unter Naturschutz und obwohl das ganze Dorf alleine vom Tourismus lebt, ist dieser stark auf den Naturschutz ausgerichtet. Fast jedes Haus wurde von den geschäftstüchtigen Bewohnern zu einem Hostel umgestaltet, mit je einer eigenen Besonderheit.
Strandferien im Erdbebengebiet – Atacames, Ecuador – 9.-13. Sep. 2016
Nach dem wir Kolumbien den Rücken gekehrt haben, wollten wir eigentlich direkt nach Quito fliegen, haben uns dann aber kurzfristig entschieden die Strände von Esmeraldas zu besuchen. Esmeraldas ist nicht nur der Name der Provinz sonder auch der Hauptstadt und ist einer der grössten Häfen im Norden von Ecuador. Etwas ausserhalb Esmeraldas liegt auch eine sehr grosse Ölraffinerie, was man auf der Durchfahrt mit dem Bus sowohl sieht als auch riecht.
¡Adiós Colombia! – 9. Sept. 2016
Leider müssen wir uns schon wieder aus Kolumbien verabschieden. Heute haben wir das Flugzeuge bestiegen in Cali, Kolumbien Richtung Atacames, in der ecuadorianischen Provinz Esmeraldas. Darum hier eine Liste von Dingen die uns in Kolumbien besonders aufgefallen sind:
- Kolumbianer sind die vielleicht freundlichsten Menschen der Welt.
- Die sehr starke Polizei- und Militärpräsenz ist gewöhnungsbedürftig. Die Polizisten sind jedoch extrem freundlich und hilfsbereit.
- Keine Witze über Drogen, Bomben, Waffen und ähnliches machen. Wirklich nicht!
- Während der City-Tour sprach unser Guide jeweils nur vom “famous criminal” wenn er Pablo Escobar meinte. Die Bevölkerung mag Escobar überhaupt nicht, denn er steht für ein sehr dunkles Kapitel ihrer Geschichte und wenn die Touristen von Pablo Escobar sprechen scheint das für die Bevölkerung wie eine Art Verherrlichung seiner Person. Im allgemeinen sollte man auf der Strasse die Leute auch nicht auf Escobar, Drogen oder Kartelle ansprechen.
- Es gibt eine gigantische Auswahl an uns unbekannten Früchten und auch die uns bekannten schmecken um einiges besser als bei uns.
- Die beste Frucht der Welt wächst nur in Kolumbien: die Lulo
- Die Kolumbianer sind extrem stolz darauf, dass sich ihr Land in den letzten paar Jahren stabilisieren konnte und dass Besucher aus der ganzen Welt nach Kolumbien strömen.
- Nicht nur Restaurant- und Hotelbetreiber sondern alle Menschen auf der Strasse freuten sich über uns als Touristen. Touristen stehen für ein neues Kolumbien, dass sicher genug ist als Touristendestination. Als Tourist hört man immer mal wieder “Welcome to Colombia”, und sobald jemand merkt dass man Tourist ist, sagt er allen “Hey das ist ein Tourist” und alle haben eine riesige Freude (speziell in Medellin ist uns das passiert, als Ria in einem Laden eine neue Bluse anprobiert und gekauft hatte… Touristen schienen da eher selten zu sein)
- Kolumbien ist eines der Länder mit der höchsten Artenvielfalt. Kolumbien hat unzählige verschiedene Klimazonen und Anstoss an zwei verschiedene Meere, das Karibische Meer und den Pazifik. Zusammen mit dem Amazonas und den Anden bilden sich so unglaublich viele Klimazonen, welche sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken.
Cali, Colombia – 2.-9. Sept. 2016
Die Fahrt im Nachtbus war angenehm, man steigt ein, schläft, steigt wieder aus und ist in Cali. Unser (erstes) Hotel war an und für sich eigentlich auch ganz gut, bloss war es halt ein Business-Hotel und relativ günstig, aber das Quartier war, sagen wir mal, nicht optimal. Wir haben uns dann überlegt ob wir nach Popayan weiterfahren sollen, oder ein anderes Hostel/Hotel suchen wollen und haben uns dann zum Glück für letzteres entschieden. Unser neues Hostel (Casa Miraflores) war im Quartier “Miraflores” und war eines der schönsten Hostels welches wir bis jetzt bewohnt haben. Es war mit Liebe zum Detail eingerichtet, die Wände verziert mit Bilder, Wandmalereien, etc. Die Möbel rustikal, aber gemütlich, und die Leute vom Hostel lebten die kolumbianische Gastfreundschaft voll aus. Egal ob man einen Tipp für einen Salsa-Club brauchte oder eine Tour buchen wollte, etwas zu Essen suchte oder die Leute von der Airline am Telefon nicht verstand, es wurde geholfen, sie waren immer freundlich, und man hatte den Eindruck, sie freuten sich über die Touristen, welche ihre Stadt besuchten. Man konnte spüren, dass sie alle stolz waren, dass Touristen nach Cali kommen und sie wollten “ihr neues Cali” mit uns teilen.
Cali, Colombia – Street-Art-Special
As some of you might have noticed, I’m kind of a street art fan. The fact that I usually try to explore new cities on foot and my strange talent to find funky neighbourhoods, leads to me encountering huge amounts of graffities and various other forms of street art. I started to notice graffities after watching “Exit through the giftshop”, a documentary about a few guys who got more or less famous. If I find really great stuff I usually try to capture it with my camera or iPhone and sometimes share it on twitter or sneak it into the posts on this blog. The amount of street art I found in Cali was so overwhelming, that I had to make a special post for all the different kind of graffities, stickers and posters you can find here.
Guatape, Colombia – 31.Aug. 2016
Wir haben einen Tagesausflug nach Guatape gemacht. Morgens um 6 fuhr unser Bus los, ca 1.5 Stunden später waren wir in Guatape. Diesmal waren die Strassen noch ausgewaschener, und wir hatten Stellenweise leichten Regen. Um ca 8 Uhr kamen wir also an und machten uns zu Fuss auf den Weg zum “Stein” (“El Piedro” wird er auf Spanisch genannt). Ich hab kurz auf der Karte nachgeschaut und es schien mir als ob das nur 1-2 km sind, also ein kurzer Spaziergang. nach ca 10 Minuten kamen wir dann an einem Strassenschild vorbei: noch 10km bis zum Stein… wir haben dann einem Tuktuk einen Wink gegeben und durften mitfahren. Es war kein Taxi-Service, sondern ein Einheimischer der seine Freundin zu einem der Verkaufsstände hochfuhr, wo sie vermutlich arbeitete. Am Fusse des Hügels ging dann das Benzin aus (ca 20 Meter nach der Tankstelle) und es gab noch eine kurze Pause.
Alejandría, Colombia – 27.Aug.-1.Sept.
Alejandría ist ca 90 km von Medellin entfernt und eher ländlich. Die Gemeinde hat ca 4688 Einwohner (Stand 2009), wobei im Dorf selber nur etwa 400 leben, der Rest verteilt sich über die diversen Fincas und Haciendas in der Umgebung. Die Haupteinnahmequellen sind, gemäss Francesco, dem Besitzer des Hostels, Goldabbau, Fischerei (wobei er den Fisch nicht mag) und Landwirtschaft. Das Dorf ist von Medellin aus per Bus erreichbar, ca 3-4 Stunden Busfahrt auf holprigen Strassen ohne Belag (zumindest sobald man Medellin verlassen hat). Der Boden ist recht sandig und die Erosion scheint ein grosses Problem zu sein, sowohl für die Landwirtschaft, als auch für die Strassen. Stellenweise hält der Bus beinahe an um die tiefen Furchen in der Strasse zu überqueren, ohne dass er kippt.
Plaza Minorista, Medellin – 26. Aug. 2016
Nach unserem Erfolg mit der Free Walking Tour von gestern, wollen wir heute gleich nochmals eine Walking Tour machen um die Vielfalt der, zumindest für uns exotischen, Früchte Kolumbiens kennenzulernen. Diese Tour kostet 40’000 COP (kolumbianische Pesos) oder ca. 13 CHF was angesichts der Menge an Früchten die wir probieren dürfen sehr günstig ist.
Die ganze Tour findet auf dem Areal eines riesigen Früchte- und Gemüsemarktes statt – dem Plaza Minorista, der bekannt ist für seine regionale und frische Auswahl.
Eine kurze Geschichte von Kolumbien am Beispiel von Medellin – 25. Aug. 2016
An unserem zweiten Tag in Medellin haben wir dann die sehr empfehlenswerte Free Walking Tour gemacht. Bei einem Guarapo, einem eisgekühlten Drink aus Zuckerrohrsaft und Limonen, hat uns unser Guide Hernán dabei nicht nur die Sehenswürdigkeiten und Merkwürdigkeiten von Downtown Medellin, also seines Quartiers “El centro” näher gebracht, sondern uns auch einiges über die neueste Geschichte Kolumbiens, der Region Paisa (Distrikte Antioquia, Caldas, Risaralda und Quindío) und Medellins erklärt.
Medellin, Colombia – 23.-27. Aug. 2016

Wir haben für die Reise wieder unsere neue Lieblings-Busgesellschafft verwendet: “Expreso Brasilia”. Klimatisierter Bus (Pro-Tipp: Wolldecke oder Pullover mitnehmen, auch wenn draussen >30°C herrscht), WiFi, bequeme Sitze und mehr Platz als im Flugzeug. Die Fahrt dauerte ca 8 Stunden, wobei wir den grösten Teil der Strecke in etwa 2 Stunden hinter uns hatten. Die letzten ca 6 Stunden wurden dann für die Bergstrecke verwendet (irgendwie mussten wir ja die 1500 Höhenmeter noch meistern). Für die letzten paar Minuten vom Busterminal ins “Raiz Hostel” gönnten wir uns dann ein Taxi.
Montería, Colombia – 21.-23. Aug. 2016

Es sieht zwar nach 3 Tagen aus, aber eigentlich blieb uns nur einer davon übrig um die Stadt anzuschauen, die anderen beiden waren durch Busfahren (von Cartagena und dann am 3. Tag weiter nach Medellin) belegt. Doch eigentlich reicht das auch vollkommen für Montería. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören zwei Parks und ein Einkaufszentrum, sowie ein Strassenmarkt. Tourismus-mässig ist es also quasi das Schlieren- oder Spreitenbach-Gegenstück von Kolumbien. Es gibt einiges an Industrie, viel Kleingewerbe, kleine und grössere Läden, teils auch für Städte eher untypisches wie Sattelläden (wir haben 3 Stück gesehen), oder Läden die sich auf Seile spezialisiert haben. Touristen scheint man hier überhaupt nicht zu kennen, und so verwundert es denn auch nicht, dass hier praktisch überhaupt niemand Englisch redet. Zum Glück reicht unser Spanisch bereits soweit, dass wir uns einigermassen durchschlagen können und am Markt sogar um Preise feilschen können (Neue Akquisition: Gestrickte Umhängetasche um die Kamera gut verstauen zu können. Der Rucksack ist dafür zu unpraktisch).
Cartagena, Colombia – Tauchgang

Unser erster Tauchgang im Salzwasser war super. Anstatt 10-12 kg Blei nur 5-6kg und anstatt 7mm Neopren + 7mm Eisweste mit Haube und Handschuhen bloss ein Skinsuit (Ganzkörper-Badehose). Man fühlt sich im ersten Moment irgendwie nackt und leicht, obwohl man die ganze Ausrüstung an hat. Aber das ist auch ganz gut so, denn das Wasser ist 28°C (am Grund) und 29°C an der Oberfläche, die Lufttemperatur schwankt zwischen 30°C und 33°C. Im Vergleich dazu die Temperaturen beim Tauchen im See: Wassertemperaturen um die 12-16°C.
Cartagena, Colombia – 15.-21. Aug. 2016

Nach den zwar warmen aber doch eher winterlichen Temperaturen in Argentinien und Peru ist Cartagena ein echter Termperaturschock: Unglaubliche sommerliche 30° und über 50% Luftfeuchtigkeit erwarten uns auf der Nordseite des Äquators an der Karibikküste.
Die Kolumbianer sind ein sehr farbenfrohes, freundliches, lautes, lustiges und offenes Volk und genauso ist auch diese wunderbar historische Hafenstadt, Cartagena.
Bereits am ersten Abend nach unserer Ankunft wagen wir uns zum Nachtessen an eine peruanische Spezialität die wir in Lima leider verpasst haben: Ceviche. Das ist roher Fisch oder Tintenfisch in dünne Scheiben geschnitten und mariniert in Limonensauce. Auch am nächsten Tag testen wir weitere lokale Spezialitäten. Arepas sind Fladen aus Maismehl die häufig an Strassenständen verkauft werden, gerne mit Käse aber auch mit Hühnchen, Rind oder Chorizon und Maisfüllung. Epañadas sind kleine Küchlein mit wiederum Käse- oder Fleischfüllung sowie Bohnen und Kartoffeln. Arepas mit Käse werden gerne zum Frühstuck gegessen zusammen mit regionalen Früchten wie Papaya, Wassermelone oder Mango sowie Fruchtsaft und Kaffee.
Lima, Peru – 13.-15. Aug. 2016

Eigentlich war der Stopp in Lima etwas länger geplant als nur 1 Tag (2x übernachten), aber beim Buchen ging da irgendwas durcheinander. Wir sind also spät Abends (ca 01:00 nach Lima-Zeit bzw. 03:00 nach Buenos Aires-Zeit) Angekommen (mit der scheinbar üblichen Verspätung von ca 1-2 Stunden).
Gemäss unserem Reiseführer ist ja Buenos Aires schon sehr gefährlich (kam uns jetzt aber nicht irgendwie schlimmer vor als Zürich oder Luzern) aber Lima/Peru ist nochmals ein ganzes Stück schlimmer. Aber auch in Lima war es nicht gross anders als bei uns… jedenfalls hatte es genauso viele Pokémon Go Spieler in Lima wie in Buenos Aires oder in Luzern. Die Altersverteilung ähnlich wie bei uns, also ca zwischen 10 und 70 Jahren. Man musste also nicht Angst haben mit einem älteren iPhone in der Hand gleich ausgeraubt zu werden. Es hat scheinbar jeder ein Smartphone.
Buenos Aires, Argentina – 9.-13. Aug. 2016

Nach über 13 Stunden Flug sind wir in Buenos Aires angekommen. Zumindest am Flughafen. Die Reise ins Hotel dauerte dann nochmals ca 3-4 Stunden, wobei die erste Hälfte beim Flughafenbus draufging. Der Bus fährt mitten ins Zentrum von Buenos Aires hält aber gefühlte 1000 mal an.
Buenos Aires ist eine schöne Stadt, unser Reiseführer bezeichnet sie als “gritty and awesome”, wobei für Schweizer wohl jede Stadt ausserhalb der Schweiz “gritty” erscheint. Unser Hotel war mitten im Hipster-Quartier “Palermo” mit diversen kleinen Läden (zb. Custom-Velos) und Retaurants (Hamburguesas mit Bio-Zutaten, Vegane/vegetarische Restaurants, etc). Halt so wie man es von Zürich Wiedikon kennt (aber halt eine richtige Grosstadt) oder wie an der Langstrasse (aber weniger gritty und weniger Rotlicht-Milieu als die Langstrasse).