Phnom Penh, Kambodscha – 9.-13. Jan. 2017

Von der Grenzstadt Chau Doc aus nutzen wir den Mekong als Transportmittel um über die Grenze und ins Landesinnere von Kambodscha zu gelangen. Unser Ziel ist die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, wo wir uns mit der Kultur der Khmer auseinander setzen.

Die Khmer sind die grösste Ethnie in Kambodscha und sind auch in den umliegenden Ländern Vietnam, Laos und Thailand zu finden. Sie sprechen eine gemeinsame Sprache Khmer. Das Reich der Khmer erstreckte sich ab 800 bis im 12. Jahrhundert über ganz Südostasien und hatte sein Kultzentrum in Angkor. Im 15. Jahrhundert wurde Kambodscha dann zu einem Vasallenstaat Thailands und verlor zunehmend Land an seine Nachbarn. Als das Land im 18. Jahrhundert zum französischen Protektorat wurde, kooperierte der kambodschanische Könige weil er sich Hilfe gegen die invasiven Nachbarn erhoffte.

Kambodscha hat stark gelitten unter dem Bombardement während des Vietnamesisch-Amerikanischen Krieges. Viel schlimmer war aber das daraus folgende Terrorregime der Roten Khmer unter Pol Pot. Die Kommunisten waren der Meinung, dass es dem Land viel besser gehen würde, wenn alle auf dem Reisfeld arbeiteten. Das wurde deshalb auch so umgesetzt und die ganze Bevölkerung von Phnom Penh wurde in einem einmonatigen Marsch auf die Felder geschickt. Jeder musste eine schwarze Einheitskleidung tragen und alle die irgendwie im Verdacht standen nicht Khmer zu sein, Intellektuell zu sein oder sonst wie unpassend, wurden mit der ganzen Familie ermordet. So wurden je nach Schätzung zwischen 1-3 Millionen Menschen umgebracht, was bei einer Einwohnerzahl von 7 Millionen etwa ein Drittel der Bevölkerung entspricht!

Von all dem merkt man aber heute nichts mehr. Es gibt aber auch praktisch keine Auseinandersetzung mit dieser gräulichen Vergangenheit. Die Ausnahmen bilden hier vielleicht die etwas seltsamen touristischen Angebote, z.B. Tuktuks: ” You want to go to Killing fields? Very cheap!” Heute ist Kambodscha eine parlamentarische Wahlmonarchie unter dem König Norodom Sihamoni.

Wir haben dann auf die “killing fields” verzichtet und uns dafür den prachtvollen Königspalast und Garten angeschaut, der zumindest zur Hälfte der Öffentlichkeit zugänglich ist, wenn nicht gerade ein wichtiger staatlicher Empfang stattfindet. In der anderen Hälfte sind die privaten Gemächer des Königs untergebracht. Neben dem Königspalast befindet sich die Silberpagode, in der einige Staatsschätze ausgestellt sind.



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