San Pedro de Atacama, Chile – 1. Nov. 2016
Nach einer wiederum ziemlich kalten Nacht im Auto erwachen wir zum wunderbaren Panorama des Valle de la Luna im Licht des Sonnenaufgangs. Heute werden wir zum tiefsten Punkt der Atacamawüste fahren, der Salar de Atacama, also dem Salzbecken.
Von San Pedro aus fahren wir wiederum auf einer schnurgeraden Strasse nach Süden, an mehreren kleinen Ortschaften/Oasen vorbei und sogar durch einen Wald! Nach etwa zwei Stunden fahrt erreichen wir dann die Salar de Atacama, also das Salzbecken. Das Salzbecken ist umgeben von Gebirgszügen und ist der tiefste Punkt der Atacamawüste. Zufliessendes (wenn auch seltenes) Regenwasser hat keine Abflussmöglichkeit und sammelt sich unter dem Becken. An einigen Stellen tritt das Grundwasser dann auch wieder hervor und bildet kleine Lagunen mit extrem hohem Salzgehalt, vergleichbar mit dem toten Meer (aber eher noch salziger).
Als erstes besuchen wir die Laguna Chaxa, die ziemlich genau in der Mitte der Salzebene liegt und mitten in einem Naturschutzgebiet. Rund um die Lagune existiert nur eine gleissend weisse Fläche aus ausgefälltem Salz, welches diverse bizarre Formen angenommen hat. Mittendrin dann eine tiefblaue Fläche – Wasser! Bei diesem extremen Salzgehalt lebt allerdings nicht sehr viel hier. Es gibt vor Allem kleine Salzkrebse und pinke Flamingos die im flachen Wasser herum staksen und Krebse fressen. Je nach Art des gelösten Salzes kann das Wasser in allen Regenbogenfarben gefärbt sein.
Auf dem Rückweg machen wir kurz Halt in dem kleinen Dorf Toconao, dass bekannt ist für seinen Kirchturm. Toconao liegt am Anfang der Quebrada de Jeré, einem grünen Tal mitten in der Wüste, in dem heute Obst angebaut wird. Die Quebrada de Jeré weisst aber Spuren von sehr früher Besiedlung auf. So gibt es Ruinen einer alten Siedlung, aber auch Höhlen noch früherer Siedler die als Lebensmittelspeicher genutzt wurden. An den steilen Wände des Flusstal schlussendlich kann man Petroglyphen aus prähistorischer Zeit entdecken.
Als wir weiter fahren, taucht vor uns auf wiederum schnurgerader Strasse und mitten in der Wüste, ein grüner Streifen auf. Beim Näherkommen entpuppt sich dieser Streifen als ein kleines Wäldchen, mitten in der Wüste! Der Wald von Tambillo wird unser Picknickplatz fürs Mittagessen.
Nachdem wir am ALMA (Atacama Large Millimeter Array) Radioteleskop leider vorbeifahren müssen, da Besucher nur mit Voranmeldung zugelassen sind, besuchen wir als letztes noch die Laguna Cejar. Auch die Laguna Cejar liegt in einem Flamingo-Naturschutzreservat und besticht durch aussergewöhnliche Farben und den umgebenden Schilfwald. Direkt daneben liegt die Laguna Piedra in der man baden kann. Das ist allerdings eine sehr spezielle Erfahrung, denn der Salzgehalt des Wassers ist enorm hoch, vergleichbar mit dem toten Meer, und das Wasser eiskalt.
Damit ist unser Wüstentrip leider auch schon zu Ende und wir fahren zurück nach Calama, wo wir unser Mietauto abgeben und uns wieder ein bequemes weiches Bett erwartet.