Adiós Chile, adiós Sudamérica
Rückblick auf Chile, speziell in Bezug auf den Rest von Südamerika:
- The southern cone: Chile, Argentinien und Brasilien bilden den sogenannten “Cone” oder “Southern cone”. Die Länder im Cone haben eine stärkere Wirtschaft als der Norden, meist basierend auf Ressourcen wie Kupferminen (Chile), Salpeter (in der Vergangenheit) oder Erdöl (Brasilien). Dies führt zu einem höheren Lebensstandard, mehr Einkommen und als Folge natürlich auch höheren Hotelpreisen, dafür aber auch bessere Hotels.
- Nicht mehr Anden: Während Chile noch immer sehr Hügelig ist, befinden wir uns nicht mehr auf dem Altiplano, sondern in der Atacama-Wüste beziehungsweise in der Pampa. Auch hier gibt es ein Hochplateau, dieses ist jedoch nur 1000, bzw. 2000 Meter hoch. Es gibt aber auch hier, speziell in der Grenzregion zu Bolivien Vulkane, welche über 4000 Meter hoch sind.
- Der Norden von Chile kennt relativ wenig Tourismus. Während die Atacama-Wüste rund um San Pedro häufiger auch von ausländischen Touristen besucht wird, trifft man an der Küste eher Einheimische an. Die gesamte Region im Norden lebt in erster Linie vom Kupferabbau, sowie vom Gütertransport. So ist Arica einer der grössten Häfen Chiles, welcher auch Bolivien versorgt.
- Das Zentrum von Chile, in welchem sich auch die Hauptstadt Santiago befindet, ist da schon wesentlich freundlicher. Statt Wüste herrscht hier eher Mittelmeerklima. Es werden entsprechend Früchte angebaut und natürlich Wein. Praktisch überall in Südamerika wo wir Wein angetroffen hatten, kam er aus Chile. Valparaíso ist der grösste Hafen dieser Region und zieht entsprechend viele Touristen an, welche Kreuzfahrten machen.
- Wie die meisten Länder in Südamerika hat Chile eine spannende, teils turbulente politische Entwicklung hinter sich. Im Gegensatz zu den anderen Länder wo diese eher ignoriert, oder verschwiegen bis versteckt wird, ist man in Chile dabei diese aufzuarbeiten. So gibt es in Santiago ein Menschenrechtsmuseum, welches die Geschichte von der Absetzung von Allende und die Machtübernahme durch Pinochet thematisiert. Auffallend an dieser Stelle ist die leichte heroisierung von Allende.
Südamerika:
- Allgemein fällt die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in Südamerika auf, speziell in Kolumbien. Man fühlt sich fast überall willkommen und abgesehen von ein paar wenigen Orten wie Machu Picchu oder San Pedro, wo der Tourismus ein bisschen überhand genommen hat und ein bisschen zu einer Massenabfertigung verkommt, sind die Länder sehr angenehm zu bereisen. Die Busverbindungen sind gut, die Busse und Strassen in gutem Zustand und alles ist zahlbar.
- Eine Stadt, welche sich eine Metro leistet (oder leisten kann) gilt als fortschrittlich und reich. Beispiele: Medellin, Santiago, Buenos Aires
- Öffentlicher Verkehr ist praktisch inexistent (ausser in den ganz grossen Städten). Überall sonst benutzt man Taxis für kurze Strecken oder Private Busunternehmen.
- Es gibt praktisch nirgendwo eine Eisenbahn, welche noch funktioniert. Wenn doch, sind es meist Linien, welche speziell für Touristen gebaut wurden, wie die Machu Picchu-Linie. Es gab allerdings früher in diversen Länder ein funktionierendes Eisenbahnnetz, welches jedoch mangels Unterhalt in einen so schlechten Zustand geriet, dass es nicht mehr benutzt werden konnte.
- Die Einheimischen Reden mit Fremden selten über Politik. Meist konnte man nur mit Einheimischen über Politik sprechen, wenn diese ein paar Jahre im Ausland lebten. Diese hatten dann allerdings meist viel zu erzählen und freuten sich dass es Ihrem Land in den letzten paar Jahren deutlich besser ging als früher.
- Die meisten Länder haben heute untereinander gute Beziehungen, trotz einiger Kriege und Scharmützel in der Vergangenheit. Los Americas scheinen halbwegs zusammenzuhalten.