Cusco, Peru – 10.-13.-Okt. 2016

DSC_4550Die Busfahrt von Meereshöhe auf 3400 Meter über Meer, fordert ihren Tribut. Wir sind schnell erschöpft, schon die zwei Etagen Treppe im Hostel reichen, dass man beinahe ausser Atem gerät. Wir nehmen es also am ersten Tag ruhig und spazieren ein bisschen durch die Altstadt. Die gesamte Altstadt besteht aus Häusern aus der Kolonialzeit, welche allerdings auf Inka-Grundmauern gebaut wurden. Die Mauern sind wirklich beeindruckend, aber bloss ein Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.

Nach dem Spaziergang durch die Stadt wollten wir uns einen Überblick über die Stadt verschaffen und haben auf unserer Karte nach Aussichtspunkten gesucht und sind losmarschiert. Wir haben natürlich die dünne Luft vergessen und es wurde anstrengender als erwartet. Wir endeten am oberen Ende der Strasse an der sich unser Hostel befindet, weit weit oben. Die Aussicht war gut, aber es begann zu regnen und wir waren hungrig. Zum Glück war der nächste Choclo-Stand gleich neben dem Aussichtspunkt und bot Schutz vor Regen und Wind. Choclo ist eine Maisart mit riesigen Maiskörnern (ca 1 cm Durchmesser, manchmal noch grösser) und wir oft in Wasser gekocht, mit Frischkäse gegessen.

Gleich oben am Aussichtspunkt befindet sich eine Ruine und zwar Sacsayhuaman, die Überreste eines Tempels mit Mauern aus mehreren Meter hohen Steinen. Uns schreckte der Eintritt von 70 bzw. 130 Soles (25 bzw. 40 Franken) ab. Was wir nicht wussten, das Ticket für 130 Soles ist 10 Tage gültig und man kann damit dann diverse Ausgrabungen und Museen besuchen. Wir machten uns also wieder auf den Weg ins Hostel und machten uns einen gemütlichen Abend.

Am nächsten Tag kümmerten wir uns um unseren Machu Picchu-Trip (mehr dazu in einem anderen Beitrag) und besuchten danach die bekannteren Ruinen in unmittelbarer Nähe von Cusco.

Tambomachay: Eine eher kleine Ruine mit Bädern und Wassersystem. Bekannt sind vor allem die beiden Brunnen, welche durch eine natürliche Quelle gespiesen werden und auch heute noch Wasser führen. Es ist nicht überliefert wozu dieser Ort benutzt wurde. Es wird vermutet, dass es sich entweder um eine Stätte für rituelle Bäder handelte oder einfach als Spa benutzt wurde.

Puca Pucara: Die rote Festung, befindet sich nur einen Steinwurf von Tambomachay entfernt auf einem kleinen Hügel und wurde als Festung benutzt. Den Namen hat die Festung wohl aufgrund der rötlichen Steinen erhalten aus welcher sie gebaut wurde. Die Mauern waren weniger schön verarbeitet als bei anderen Festungen, wahrscheinlich wurde die Festung under grossem Zeitdruck errichtet.

Sacsayhuaman: Direkt oberhalb von Cusco, eine der eindrücklisten Ruinen, welche wir gesehen haben. Hauptteil der Ruine ist eine Festung mit hohen Mauern. Einzelne Steine der Mauer sind mehrere Meter hoch und es wurden immense Ressourcen aufgewendet um die Mauer zu bauen. Jeder Stein passt genau auf die anderen. Die Steine wurden wahrscheinlich in nahegelegenen Steinbrüchen herausgebrochen und grob in die richtige Form gebracht. Es wurden Rampen angelegt um die Steine mit Seilen an ihren Bestimmungsort zu ziehen. Dazu waren für die grösseren Steine hunderte von Arbeiter notwendig. An Ort und Stelle wurden die Steine schliesslich unter Aufsicht der Inka-Architekten in die endgültige Form gebracht, so dass jeder Stein exakt passte.

Ob das wirklich alles so passiert ist, weiss man nicht so genau, denn die Inkas haben nichts schriftlich festgehalten und die Spanier waren erst nach dem Bau dort. Einer der Spanier besuchte jedoch eine andere Ruine (Ollantaytambo), bei welcher er Materialien zum Bau (wie zum Beispiel die riesigen Seile) anschauen konnte, sowie die Rampen sehen konnte, auf welchen die Steine gezogen wurden. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Gebäude so oder so ähnlich gebaut wurden. Weiter muss man noch anmerken, dass die Inkas kein Eisen und somit auch keinen Stahl zur verfügung hatten. Das Meisseln, Zerkleinern und Formen der Steine musste also entweder mit anderen Steinen oder weicheren Metallen gemacht werden.

Nach den Ruinen in Cusco freuten wir uns natürlich umso mehr auf Machu Picchu.



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