Guatape, Colombia – 31.Aug. 2016

View of the lakeWir haben einen Tagesausflug nach Guatape gemacht. Morgens um 6 fuhr unser Bus los, ca 1.5 Stunden später waren wir in Guatape. Diesmal waren die Strassen noch ausgewaschener, und wir hatten Stellenweise leichten Regen. Um ca 8 Uhr kamen wir also an und machten uns zu Fuss auf den Weg zum “Stein” (“El Piedro” wird er auf Spanisch genannt). Ich hab kurz auf der Karte nachgeschaut und es schien mir als ob das nur 1-2 km sind, also ein kurzer Spaziergang. nach ca 10 Minuten kamen wir dann an einem Strassenschild vorbei: noch 10km bis zum Stein… wir haben dann einem Tuktuk einen Wink gegeben und durften mitfahren. Es war kein Taxi-Service, sondern ein Einheimischer der seine Freundin zu einem der Verkaufsstände hochfuhr, wo sie vermutlich arbeitete. Am Fusse des Hügels ging dann das Benzin aus (ca 20 Meter nach der Tankstelle) und es gab noch eine kurze Pause.

Wir waren die ersten Touristen am Stein, und sogar noch vor den ersten Lastenträger oben am Stein. Er ist ca 200 meter hoch und es waren ca 675 Treppenstufen bis oben (die Tritte waren in regelmässigen abständen nummeriert). Wer das jetzt nachrechnet kommt auf eine durchschnittliche Tritthöhe von ca 30 cm… wir gehen davon aus, dass mit 200 metern die gesamthöhe gemeint ist, und wir schon relativ weit oben mit dem Aufstieg begonnen haben.

“El Piedro” macht einen Wahnsinnig harten Eindruck, Ria hat meine erste Einschätzung es sehe ein bisschen aus wie Granit gelich korrigiert: Es ist (wahrscheinlich) Granodiorit. Dies könnte eventuell auch das “Rätsel” lösen wie der Stein entstanden ist. Aufsteigendes Magma welches auf dem Weg nach oben erkaltet und erstarrt ist, bevor es die Oberfläche erreicht hat. Das umgebende Gestein war wahrscheinlich weicher als die Intrusion und wurde erodiert, übrig blieb “El Piedro”.

Der “Gipfel” ist mit 3 oder 4 Restaurants bebaut,welche morgens um 8 noch geschlossen waren. Die Aussicht ist grandios, Guatape ist von einem (Stau-?)See umgeben, welcher sich wie ein Fraktal durch die Hügelchen windet. Auf dem Abstieg kam uns dann eben der oben erwähnte Lastenträger entgegen, klitschnass vor lauter Schweiss, und als wir unten waren überholte er uns nochmals und packte gleich die nächste Ladung auf seine Schultern und stieg wieder hoch.

Unten angekommen haben wir uns wieder auf den Weg ins Städtchen gemacht, diesmal mit einem Taxi. Die Fahrt dauerte ein bisschen länger, da wir zuerst noch die Velorennfahrer passieren lassen mussten. Guatape ist definitiv mehr auf Touristen ausgelegt als Alejandría, diverse Restaurants, Kaffees, Stände, Hotels und Hostels buhlen um die Aufmerksamkeit und Pesos der Besucher. Überall werden Touren und Sonderangebote angepriesen und Souvenirs verkauft. Die Häuser sind allesamt liebevoll verziert und das Städtchen scheint vom Tourismus gut leben zu können.

Der stetige Wind (angeblich während 365 Tagen im Jahr) eignet sich hervorragend fürs Segeln und Kite-Surfen. Diverse Bootstouren sind verfügbar und lassen das Herz eines jeden Touristen höher schlagen. Das Wetter war eher kühl und es drohte jeden Moment einen Regenguss zu geben, also haben wir dankend verzichtet und sind im Dörfchen geblieben (herumlaufen, Kaffee trinken, Leute beobachten, Abendessen, frischen Fruchtsaft trinken, …).

Guatape ist definitiv sehenswert und als Tagesausflug perfekt.



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