Goodbye Südafrika
Südafrika ist ein wunderschönes und kontrastreiches Land. Der Schwerpunkt bei unserem Sight-seeing lag definitiv in der Natur und den diversen Parks. Im Gegensatz zu Südamerika und Südostasien gibt es in Afrika praktisch keine alten Gebäude. Das Land wurde von den Europäern um 1820 kolonialisiert und die meisten Gebäude sind daher entsprechend jünger. Während zwar die Region schon seit mindestens 300’000 Jahren von Hominidae (“Menschenartigen”), sprich unseren Vorfahren oder verwandten Spezies bewohnt wurde, hatten diese scheinbar keine Gebäude errichtet die erhalten geblieben sind und keine Hochkulturen mit monumentalen Gebäude gebildet, wie man es von den Inkas oder den Khmer kennt.
Was uns speziell aufgefallen ist:
- Während in anderen Ländern wie zum Beispiel Vietnam teilweise chaotische Zustände auf den Strassen herrschen war es meist recht angenehm sich dort im Verkehr zu bewegen. Es wurde relativ viel Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer genommen. In Südafrika hält man sich zwar eher an die Regeln, so würden nie drei Kolonnen von Autos auf zwei Spuren fahren, dafür werden auf der Autobahn bei 120 km/h riskante Überholmanöver auf der Gegenfahrbahn versucht, in der Nacht und ohne Licht.
- Es ist spannend zu sehen wie sich die Kultur der Holländer, Engländer und den verschiedenen südafrikanischen Stämmen vermischt hat. Jede Provinz ist anders und wenn man sich die Geschichte der einzelnen Regionen genauer anschaut, kann man erahnen wieso die Region und der lokale Kulturmix entsprechend ausgefallen ist. Die Kolonialmächte hatten je nach Region ganz andere Beziehungen zu den Einheimischen und das geschichtliche Verständnis hilft beim Versuch die Kultur zu verstehen.
- Das Essen ist scharf. Wirklich scharf! Es sind alle riesen Chili-Fans und ohne Peri-Peri-Sauce is(s)t es nicht richtig. Peri-Peri kommt eigentlich aus Mozambique, also eigentlich aus Portugal, und heisst “Scharf-Scharf” auf portugiesisch. Es ist eine Chili-Sauce aus sogenannten Peri-Peri-Chilies, mit Zitronensaft, ein bisschen Öl und Salz. Der spezielle Geschmack der Peri-Peri-Chillies gibt der Sauce ihren einzigartigen Touch.
- Das Traditionsgericht ist Biltong. Biltong ist Trockenfleisch, also eine Art Beef Jerky aus jeglicher Art von Fleisch wie Rind, aber auch Kudu, Springbok, etc. Südafrikaner lieben ihr Biltong so sehr, dass es praktisch alles mit Biltongaroma gibt: Käse, Brotaufstrich, Suppe, Gewürze, Aromat, Chips, Kartoffelstock, Mayonnaise, …
- Es gibt Aromat in Südafrika, und zwar nicht nur das “Original”, sondern mit Peri-Peri-Aroma, Käse-, BBQ- und natürlich Biltong-Aroma, etc.
- Nicht nur beim Aromat toppen uns die Südafrikaner, sondern auch beim “Brötle”. Das “Brötle” wird in Südafrika Braai genannt und wird richtig zelebriert. Meist auf Holzkohle oder richtigem Feuer, Gasgrills sind seltener, werden unmengen an Rindfleisch, Schaf und Schweinefleisch grilliert, oder gebraait, wie es die Einheimischen nennen. Eine spannende Spezialität ist die “Boerewors”, eine “Bauernwurst”, wenn man es wörtlich übersetzt. Es entspricht in etwa unserer Bauernbratwurst, hat aber jeweils offene Enden und kommt meist in grösseren Mengen, 50-100cm lang und mindestens 500g schwer. Die Wurst wird dann auf dem Grill als Spirale gebraten, etwa so wie bei uns Grillschnecken und danach unter den Gästen aufgeteilt.
- Camping! Die Südafrikaner sind absolute Campingfans. Egal ob Dachzelt, Wohnwagen, reguläres Zelt, Offroad-Wohnwagen, etc. Man findet alles und man sieht alles. Mit meist völlig übertriebener Ausrüstungen, wie beheizte Zelte, Stromgeneratoren, Kühlschränke und Satelliten-TV (im Zelt) wird das Land erkundet.
- Teil des Kontrastes im Land ist die Gesellschaft. Der Unterschied zwischen arm und reich ist beinahe unvorstellbar gross. Die Reichen können locker mit europäischen Löhnen und Lebensstandard mithalten, während die Armen teilweise mit 10-15$ Monatslohn auskommen müssen. Weiter fiel uns der Rassismus auf, der nach wie vor herrscht. Während dies nicht in allen Regionen so stark ausgeprägt ist, findet man ihn doch fast überall in irgendeiner Form.
- Alle Südafrikaner mit dene wir gesprochen haben sind stolz auf die Parks und die Natur und Tiere. Alle sind sich einig, dass etwas gegen die Wilderer getan werden muss und Sorge getragen werden sollte zu den Tieren. Trotzdem sieht man dann regelmässig Müll, selbst in den Parks rumliegen. Über die Wilderer haben wir ja auch bereits geschrieben.