Wild Coast, Südafrika – 19.-27. April 2017

Wie bereits der Ortsname Hluhluwe (gesprochen ‘Schloschlowi’) verrät, befinden wir uns jetzt im Kwazulu-Natal, dem Zulu-Land. Von Hluhluwe fahren wir der Küste entlang weiter nach Richards Bay.

Nach langer Suche werden wir hier endlich Fündig und kaufen eine kleine Campinglampe die alleine durch ein Solarpanel betrieben wird. Da wir auf dem Campingplatz weder Wlan noch Natelempfang haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant mit gratis Wlan. Wir trinken viele Kaffees in mehreren grossen Fastfoodketten bis wir im Mugg & Beans fündig werden. Da bleiben wir dann für den Rest des Tages und ergänzen den Kaffee mit Salat und später Kuchen.

Von Richards Bay aus geht es weiter nach Margate wo wir uns nach 10 Tagen camping wieder einmal ein Hotelzimmer leisten. Dass Durban und das nahegelegene Margate eine grosse indische Gemeinschaft haben, wird beim Besuch im Einkaufszentrum offensichtlich. So gibt es zum Frühstück nicht das übliche Spiegelei mit Speck und Bohnen sondern indisches Curry mit Roti und Samosas wie wir es in Malaysia lieben gelernt haben.

Tags darauf lernen wir, dass dieser Küstenabschnitt das richtige Klima für Kaffee hat. Wir besuchen den “Beaver Creek Coffee Estate”, wo eine spezielle Züchtung von Arabica-Kaffee aus Zentralafrika angebaut wird. Für ein kleines Entgelt bekommen wir eine Führung durch die Plantage durch den Besitzer persönlich. Er erklärt uns dann, wie aus einer Kaffekirsche durch den Trocknungs-, Fermentierungs-, und Röstprozess schliesslich die fertige Kaffeebohne wird. Für jeden Schritt bekommen wir Böhnchen in die Hand, dürfen daran riechen, zerbröseln oder zerkauen und verstehen den ganzen Prozess nun besser. Am Ende dürfen wir die verschiedenen Hausmischungen dann auch noch testen, frisch aufgebrüht durch einen professionellen Barista. Der Barista zeigt Raphi auch noch das Geheimnis von perfekt aufgeschäumter Milch und zum Abschluss zeigt er uns seine “Signature-“Milchschaumzeichnung. Wir kaufen uns natürlich eine Packung “Beaver Creek Coffee” in sehr feiner türkischer Mahlung, da wir beim Campen Kaffee nur im türkischen Stil in der Pfanne über dem Feuer aufkochen können.

Nach drei Nächten in einem richtigen Bett fahren wir weiter und stranden in Port St. Johns. Port St. Johns liegt an der Mündung des Mzimvubu-Flusses, der sich kurz vor der Ortschaft durch einen Hügelzug gegraben hat und so beiderseits ein Steilkliff hinterlassen hat. Unser Campingplatz ist schön gelegen dem Fluss entlang. Es stellt sich heraus, dass unsere Platznachbarn die südafrikanische Armee sind, die hier ihren Helikopter über Nacht parkieren und morgens um sieben wieder zur Arbeit fliegen. Natürlich wollen wir auf das Steilkliff hoch, speziell als wir herausfinden, dass sich oben drauf ein Flugplatz befindet und eine Strasse hochgeht. Als wir dann hochfahren stellt sich heraus, dass sich obendrauf ein grosses Heerlager der südafrikanischen Armee befindet, wahrscheinlich die Basis unserer Zeltnachbarn. Wegen einer Schiessübung mit scharfer Munition können wir leider nicht bis zum Aussichtspunkt fahren.

Als wir am Tag darauf von Port St. Johns losfahren wollen, bemerkt Ria, dass sie ihr iPhone liegen gelassen hat. Mit Hilfe der “Find my iPhone”-App auf Raphis iPhone können wir das fehlende Smartphone lokalisieren. Es befand sich bis vor kurzem noch auf der Damentoilette. Nun befindet es sich aber auf dem Highway und bewegt sich hoher Geschwindigkeit von uns weg. Wir nehmen die Verfolgung auf. Nach einigen Kilometern biegt Ria’s iPhone in eine Nebenstrasse ab und bleibt stehen. Wir finden den selben Konvoi von Strassenarbeitern, die wir auf dem Campingplatz schon kennen gelernt haben. Auf Nachfrage erhalten wir das iPhone wieder zurück, die Arbeiter dachten es gehöre jemandem von ihnen.

Glücklich darüber das Smartphone zurück zu haben machen wir uns auf den Weg in Richtung East London. Als nächstes bekommen wir einen Anruf von unserer Autovermietung, dass wir unser Auto austauschen sollten. Die nächste Niederlassung liegt genau zwischen Port St. Johns und East London in Umtata und wir machen uns auf den Weg.

Der Umtausch klappt Problemlos, unser Auto ist dreckig, aber in tadellosem Zustand, wir räumen alles vom Toyota Rav4 in unseren neuen Kia Sportage und stellen erfreut fest, dass dieser sogar Allradantrieb und Tempomat besitzt und dass der Kofferraum ähnlich gross ist und somit all unser Gepäck wieder Platz hat. Beim weiterfahren stellt sich heraus dass die Federung ein bisschen härter ist, sich dies auf der Schotterpiste aber angenehmer anfühlt und weniger “dröhnt” als beim Toyota. Alles in allem waren wir jedoch mit beiden Autos bisher zufrieden. Der Toyota Rav4 fühlte sich ein bisschen Hochwertiger an, hatte aber kein Allradantrieb, was in Swaziland und im Krugerpark hilfreich gewesen wäre. Der Tempomat beim Kia Sportage ist zwar praktisch, aber auf Südafrikanischen Autobahnen nur bedingt einsetzbar.

Wir testen also unser neues Auto auf dem Weg zum “Trennery’s Estate”. Der Weg führte über Autobahn, Dorfstrassen und ca 20 km Schotterpiste. In Trennery’s Estate konnten wir leider nur eine einzelne Nacht bleiben, da über das “Lange Wochenende” (Donnerstag, 27. Mai ist Freedom day, und Montag, 1. Mai ist ebenfalls Feiertag) alles ausgebucht war. Wir sind also mit einer abenteuerlichen Fähre über den Fluss “Key” gefahren und haben die “Wild Coast” verlassen und sind so an die Eastern Coast, welche auch als “Sunshine coast” bekannt ist gelangt.



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