Sunshine Coast, Südafrika – 27. April – 5. Mai 2017

Nach unserer abenteuerlichen Überquerung des Flusses Key, erreichen wir die Ortschaft Morgan Bay und die Sunshine Coast. Hier stellen wir unser Zelt auf dem Yellowwood Forest Campingplatz auf und befinden uns alsbald unter Hippies.

Yellowwood Forest ist ein wunderschöner Campingplatz in Morgan Bay, etwas ausserhalb der Ortschaft und etwas von der Küst entfernt. Jeder einzelne Campinplatz ist umgeben von Bäumen und Büschen, worüber wir sehr glücklich waren, da wir so vom kalten und scharfen Wind geschützt waren. Yellowwood Forest hat sich dem Recycling verschrieben und die Toilettenhäuschen sind alle selbst gebaut aus recycleten Materialien. Die einzelnen kleinen Aborte erinnern etwas Hobbithäuschen mit ihren halbhohen Flusskieselmauern und darüber Lehmwände mit eingemauerten Glasflaschen, überdacht von Stroh. Im Restaurant kann man auch Pizza aus dem Holzofen haben, aber nur vegetarisch. Die Geschichte dazu geht folgendermassen: So kamen zwei Schweden auf den Campingplatz und stellten ihr Tipi auf. Sie bauten einen Lehmofen um Pizza zu machen. Als ihr Tipi niederbrannte, zogen sie weiter. Den Ofen aber liessen sie da. Die Bedingung jedoch war, dass der Ofen kein Karma ansammelt. Es darf deshalb kein Fleisch im Ofen gebacken werden. Will jemand Fleisch auf seiner Pizza, wird das nachträglich hinzu gefügt.

Jeden Samstag findet auf dem Areal ein Bauernmarkt statt. Da kommen dann die ‘Feta Folks’ und stellen ihren neusten Kreationen von selbstgemachtem Feta vor: neben normalem Feta gibt es Feta mit Chilli- und mit Biltonggeschmack, sowie Fetarella (Feta gekreuzt mit Mozarella), geräucherter Fetarella, Fetaaufstrich, Fetabrot und -crackers. An einem anderen Stand werden hausgemachte Kuchen, frische Samosas und diverse Knoblauch- und Chillisaucen verkauft. Und natürlich darf auch der Stand mit den selbstgemachten Seifen und Cremes nicht fehlen und zwischen den Lebensmitteln gibt es auch noch zahlreiche Schmuckstände. Dank des schönen Wetters wird der Markt zu einem lokalen Volksfest mit gemütlich diskutierenden Nachbarn und glücklich spielenden Kindern.

Morgan Bay scheint uns der geeignete Ort um unseren lange gehegten Plan Fischen zu lernen in die Tat umzusetzen. Wir kaufen uns deshalb im kleinen Dorflädelchen eine Fischerrute, Hacken, Gewichte, Schwimmer und Köder. Da wir nicht fischen können, fahren wir los der Küste entlang auf der Suche nach einem Fischer. Etwas weiter bei Double Mouth werden wir fündig. Von zwei freundlichen älteren Herren die im Naturschutzpark am Fischen sind, lassen wir uns erklären, wie unsere Rute funktioniert, mit welchem Knoten man einen Haken an die Schnur bindet und wo Gewichte und Schwimmer befestigt werden müssen. Wir lernen auch, dass unsere Krabben die wir als Köder gebracht haben am Haken festgebunden werden müssen. Dann zeigen sie uns auch noch mit man sein Haken auswirft. Auf dem flachen steinigen Stand hat sich unsere Schnur leider nach kurzer Zeit bereits hoffnungslos verheddert und die guten Tips beim Befreien sind sehr willkommen. Nachdem wir nun die Grundkenntnisse gelernt haben, suchen wir uns eine ruhigere weniger steinige Bucht um weiter zu Angeln. Wir versuchen unser Glück nochmals in der Morgan Bay bei Sonnenuntergang, neben Sonnenaufgang die beste Zeit fürs Fischen. Wir lernen bald, dass es da viele Fische hat, die kräftig an unserer Rute ziehen. Jedes mal wenn wir den Haken rausziehen ist da aber kein Fisch dran, aber auch kein Köder mehr. Wir sind deshalb mehr am Fische fütter als am Fische fischen und es gibt leider kein Fisch zum Znacht.

Obwohl uns Morgan Bay und der Yellowwood Forest Campingplatz sehr gut gefällt, entscheiden wir uns nach vier Tagen weiter zu ziehen nach Port Alfred zum Greenfountain Farm Resort. Hier bekommt jeder Standplatz sein eigenes WC- und Duschhäuschen. Wir wollen es nochmals probieren mit dem Fischen und gehen diesmal nicht direkt an die Küste sondern wählen einen breiten ruhigen Kanal, der uns im Fischereifachgeschäft empfohlen wurde. Ein anderer Fischer gibt uns dann nochmals Tips zums Aufbau unserer Haken-Gewichte-Kombination. So sollten wir kleinere Haken benutzen für die kleineren Fische, die es hier zu fischen gibt und kleinere Gewichte die die Gefahr reduzieren, dass sich alles in den Felsen verheddert. Wir lernen auch, dass es wichtig ist den Köder nicht zu gross zu wählen und möglichst gut zu befestigen, weil sonst kleinere Fische den Köder vom Haken nibbeln, ohne dass wir etwas fangen. Mit diesen Tips fangen wir praktisch auf Anhieb unseren ersten Fisch! Leider bleibt uns weiteres Glück für den Rest des Tages fern und wir stehen einen Tag lang im Regen. Der freundliche Fischer zeigt uns deshalb nicht nur wie man Fische ausnimmt und entschuppt sondern schenkt uns auch noch drei weitere der kleinen Fische die er für seine Katze gefangen hat. Diesen Abend gibt es selbstgefangenen Fisch vom Grill, oder Braai wie die Südafrikaner sagen.

An unserem letzten Tag in Port Alfred besuchen wir das historische Städtchen Bathurst, das von englischen, schottischen und irischen Siedlern gegründet wurde. Bathurst beherbergt eines der ältesten Pubs Südafrikas, das ‘Pig & Whistle Inn’. Fast alle Gebäude sind immer noch im englischen Kolonialstil gebaut, speziell die Anglikanische Kirche und der zugehörige Friedhof versetzen einen um gut 150 Jahre zurück in die Vergangenheit. In der Umgebung der Stadt werden vorallem Ananas angebaut. Über die Ananas kann man im Ananasmuseum mehr lernen, das eine sehr spezielle Form hat: Das Gebäude des Museums sieht aus wie eine grosse Ananas mitten in der Landschaft.



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