Nachtrag: Wilderer im Hluhluwe-iMfolozi Park

Ein kleiner Nachtrag zum Hluhluwe Naturschutzreservat. Eine bis zwei Wochen nachdem wir die Nashörner besucht hatten war Vollmond. Es war nicht nur Vollmond, sondern Mondauf- und Untergang lagen genau so, dass es die ganze Nacht über halbwegs hell war.

Mehr Details dazu gibt es beim Zululand Observer und bei News24.

Für Wilderer sind dies die bestmöglichen Konditionen um die Nashörner zu schiessen. In den paar Tagen um den Vollmond wurden so alleine im Hluhluwe-Naturschutzreservat 9 Tiere erlegt. Üblicherweise werden beide Hörner abgehakt, wobei beim kleinen vor allem das Sekret innerhalb des Horns beliebt ist. Trotz Kontrollen gelingt es den Wilderer unbemerkt in den Park zu gelangen. Da sie bloss das Horn mitnehmen, können sie sich zu Fuss bewegen, sind relativ leise und unauffällig und für die Ranger entsprechend schwierig aufzuspüren.

Wilderer kommen oftmals aus den Nachbarländern, speziell aus Mozambique, welche teilweise mit anderen Problemen (wie Bürgerkrieg oder Hungersnot) Kämpfen und nicht die Ressourcen haben sich auch noch um die Wilderer zu kümmern.
Die Wilderer exportieren das Horn meist nach Asien, wo eine Nachfrage nach dem angeblich aphrodisierenden Horn besteht. Trotz diversen Kampagnen sowohl in Afrika als auch in Asien bleibt die Nachfrage hoch und die Wilderer interessieren sich nur für das schnelle Geld, nicht für die langfristige Erhaltung einer bedrohten Tierart.

Die Wilderer arbeiten teilweise in grösseren Gruppen und mit Einheimischen zusammen. So werden Angestellte der Parks gezielt bestochen oder bedroht, damit sie die Wachpläne und Routen der Patrouillen rausrücken.
Um das Problem ein für alle mal zu lösen müsste also die Nachfrage eingedämmt werden, eventuell mit Gesetzen in den entsprechenden Ländern und empfindlichen Strafen für den Besitz, Handel, etc von Horn. Weiter müssten diese Gesetze auch tatsächlich durchgesetzt werden. Die Wilderer müssten nicht nur in Südafrika sondern auch in ihren Heimatländern gnadenlos verfolgt werden. Die Parks müssten flächendeckende Überwachung der Parks, speziell in der Nacht, hinbekommen.
Es ist leider nicht wirklich absehbar, dass solche Massnahmen ergriffen werden können. Die Nachbarländer haben, wie gesagt, mit dringenderen Problemen zu kämpfen. Die Käufer glauben fest an die Wirkung des Horns und sind nach wie vor bereit Unsummen dafür auszugeben. Und es ist nicht so, dass es sich Südafrika, die einzelnen Parks oder irgendjemand sonst wirklich leisten könnten die nötige Überwachung aufzuziehen und am Laufen zu halten.

In diesem Blogpost von Nikela, einer kleinen NGO zur Erhaltung der Afrikanischen Wildtiere, wird detailliert erklärt was alles für Möglichkeiten bestehen um gegen die Wilderei von Nashörnern vorzugehen.


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