Lowvelds, Südafrika – 1.-10. April 2017
Nach dem wir von Graskop auf 1500 Höhenmeter über die Randstufe herunter fahren in Richtung Hazyview finden wir uns auf über 1000 Höhenmeter tiefer nach einer kurzen Autofahrt von nur einer halben Stunde. In einem gemütlichen Hostel in Hazyview gibt es auch Platz um unser Zelt aufzustellen und wir entspannen den Rest des Tages.
Am anderen Morgen stehen wir noch vor Tagesanbruch um halb fünf auf. Unser kleines Zelt ist schnell eingepackt und wir machens uns auf den Weg in Richtung einer der Eingänge zum Kruger Nationalpark, dass nur wenige Minuten entfernt liegt. Wir verbringen drei ganze Tage im Park – länger als geplant. Mehr zum Park und vor allem Bilder findet ihr im vorherigen Blogbeitrag. Wir verlassen den Park über die Crocodile-Bridge in der Nähe von Komatiport und fahren noch am selben Abend zurück nach Nelspruit.
In Nelspruit finden wir gleich neben unserer letzten Unterkunft das Almar View Guest House. Hier bleiben wir für drei Tage und geniessen den rustikalen Luxus dieser Farm auf der es sich anfühlt als wäre man ins England des 18. Jahrhunderts zurück gekehrt.
Nach dem wir nun bereits einige Nächte im Zelt übernachtet haben, entscheiden wir, dass uns das Zeltlen gefällt. Leider ist unser Zelt zwar für zwei Personen angeschrieben aber nicht mal Ria kann darin liegen ohne mit Kopf und Füssen die Plane zu berühren. Es muss also ein grösseres Zelt her. Und für mehr Komfort auch noch Campingstühle und ein Gaskocher und diverse weitere Dinge die man beim Camping halt so braucht.
Frisch ausgerüstet fahren wir weiter nach Barberton, der Hauptstadt der Provinz Mpumalanga. Barberton ist eine richtige Goldgräberstadt und hat einen riesigen Boom erlebt um die letzte Jahrhundertwende als in der Region Gold gefunden wurde. Nachdem wir unser neues grosses Zelt auf dem Campingplatz aufgestellt haben der auch der Stadtpark ist, machen wir uns auf das Städtchen zu erkunden. In einem kleinen Laden decken wir uns wieder mit verschiedenen Variationen von Biltong ein, eine Art Beef Jerky – also getrocknetes Fleisch. Davon gibt es aber nicht nur Varianten mit Rind sondern auch mit Wild, also Kudu, Antilope, Zebra, etc. und alles gewürzt mit Chillis, Chutney oder Knoblauch. Das eignet sich dann wunderbar zum Picknick.
Am nächsten Tag machen wir eine geführte Off-Road Tour über die Berge rund um Barberton. Dabei fahren wir durch mehrere kleine private Naturschutzreservate und erhaschen auch einen Blick ins “Tal der tausend Hügel” in Richtung Swaziland. Gegen Ende unsere Tour erreichen wir die verlassene Minenstadt Eureka, die auf einem Hügel gebaut wurde zum Schutz vor Malaria. Obwohl Eureka zur Zeit des Goldrausches einmal über 700 Einwohner hatte, sieht man heute fast nichts mehr von der Stadt ausser den Fundamenten und ein paar wenigen Grundmauern.
Unterhalb der Stadt befindet sich die berühmte “Golden Quarry”. Diese Goldmine wurde von Edwin Bray, einem zuerst glücklosen Goldsucher, alleine per Zufall entdeckt. Die Golden Quarry stellte sich dann als extrem reich in Gold heraus – angeblich so reich, dass der Stein zum Teil mehr Gold als Stein enthielt. Innerhalb von drei Jahren wurde die ganze Miene alleine mit Hilfe von Hammer und Meissel ausgeräumt. Zurück bleibt eine riesige unterirdische Kaverne, eine Art Kathedrale, die nicht dunkel ist wie die meisten Mienen, sondern in die Licht scheint aus mehreren Eingängen in der Decke. Die Decke ist gestützt durch eine einzelne Säule. Diese Säule enthält noch immer stark goldhaltiges Gestein, stützt aber die ganze Decke. Man kann sich die Konflikte der Mineure ausmalen.
Wir können auch noch eine zweite Miene besuchen, die “Fairview Miene”. Diese Miene sieht mehr wie eine typische Miene aus mit einem pechschwarzen finsteren Labyrinth aus engen Tunnels. Hier lernen wir, dass die Mineure den Adern aus schwarzem und weissem Quarz im Stein folgen, denn das gesuchte Gold ist vor allem im Quarz angereichert. Wir lernen auch wie man Pyrit, “Fool´s Gold”, von echtem Gold unterscheiden kann. Wenn man Pyrit im Stein findet sieht es tatsächlich täuschend echt nach Gold aus. Aber Pyrit glitzert viel stärker und hat eine heller, schon fast silberne Färbung. Echtes Gold, das zum Teil gleich daneben vorkommt, glitzert nicht sondern leuchtet und hat eine dunklere, gelblich bis orange Farbe. Leider finden wir kein grosses Goldnugget, unsere Reise geht also wie geplant weiter.