Malacca, Malaysia – 23.Feb.-1.März 2017

Malacca (oder auch Melaka), ist eine der drei Hafenstädte in der Strasse von Malacca, die anderen zwei sind Singapur und Georgetown. In Malacca gibt es vor allem zwei grosse Communities: Malay und Chinesen, wobei die chinesische Community “Peranaka” oder “Baba-Nyonya” genannt wird.Die meisten Baba-Nyonya sind schon seit vielen Generationen in Melaka und bezeichnen eigentlich Mischfamilien aus Chinesen und Malay. Babas sind die männlichen Nachkommen, Nyonyas die weiblichen. Die Baba-Nyonya haben ihre eigene Kultur, mit starkem chinesischem Einfluss, aber auch vielen malaysischen und indonesischen Elementen. Auffallend ist das traditionelle Chinesisch mit dem viele Häuser beschriftet sind, während man das vereinfachte Chinesisch nirgends sieht. Die Geschichte der Baba-Nyonya reicht meist mehrere Generationen zurück, die meisten Familien kamen zu einer ähnlichen Zeit an, 15.-17. Jahrhundert, wie die Niederländer mit ihren Kolonien auf Java begannen und die Briten auf der malaysischen Halbinsel. Die Baba-Nyonya waren reiche Händler, welche vom regen Handel der Kolonialmächte in der Strasse von Malacca profitierten. Einen krassen Einschnitt gab es während dem zweiten Weltkrieg, als die Region von den Japanern annektiert wurde und alle chinesischen Familien flüchten mussten oder umgebracht wurden. Die Baba-Nyonya sind auch heute noch stolz auf ihre Kultur und eines der alten Häuser in Melaka wurde in ein Museum umfunktioniert um Besuchern die Kultur und Geschichte näher zu bringen.

In der Altstadt von Melaka gibt es viele historische Gebäude aus der britischen und niederländischen Kolonialzeit. Die Hauptstrasse, genannt Jonker-Walk, ist gesäumt von prachtvoll verzierten Baba-Nyonya Häusern, die meist eine Doppelfunktion als Eigenheim und Krämerladen einnehmen. sowie eine portugiesische Siedlung.

Ein Highlight unseres Besuches war Lee, der Besitzer des Warisan Guesthouses in welchem wir nächtigten. Seine Grosseltern kamen aus China nach Malaysia und haben sich in der Nähe von KL niedergelassen. Lee konnte uns super Tipps geben wo man das günstigte lokale Essen bekommt, wo es die besten Dim Sums gibt und was man alles anschauen kann oder muss. Am letzten Abend hat er uns dann auch noch ein Restaurant gezeigt mit den typischen lokalen Nyonya-Spezialitäten (zum Beispiel einer Suppe aus der Pfeilgift-Frucht). Wir haben noch immer Kontakt mit ihm und schreiben regelmässig. Wenn alles klappt besuchen wir ihn, wenn er wieder einmal in England ist.

Schweren Herzens mussten wir uns dann aber doch von Melaka verabschieden und unsere Weiterreise nach Indonesien antreten. Nächster Halt: Dumai, Indonesien.



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