Kuala Lumpur, Malaysia – 16.-23. Feb. 2017

Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias, wird von den Einheimischen meist nur KL genannt. KL hat etwa 1.7 Mio Einwohner, wenn man die Agglomeration dazu zählt sind es etwa gleich viele Menschen wie in der Schweiz leben.Ähnlich wie Ipoh war auch KL früher eine Bergbausiedlung um eine Zinnmine. Ähnlich wie in Singapur gibt es auch hier ein indisches Viertel (Little India), ein chinesisches (China Town), ein arabisches Viertel, ein Business-Teil und natürlich Stadtparks, etc. Wir haben ein Hostel in der Nähe (~15 m) vom Central Market gesucht. Dort ist einiges los, man ist in Gehdistanz vom alten Bahnhof, von Chinatown und den meisten Sehenswürdigkeiten.

Wir haben Chinatown ausgiebig erkundet und ähnlich wie in San Francisco versucht auch mal nicht nur die Touristenstrasse zu benutzen, sondern die Nebensträsschen und Parallelen. Meist sieht man dann noch das Eine oder Andere was einem sonst verborgen bleibt. Eines unserer Highlights war der Dim-Sum-Stand in welchem wir mehrmals zu Abend gegessen hatten. Die besten Dim Sums seit langem und frische Steamed Buns, direkt aus dem Dampf-Korb. Der überdachte Markt verscherbelt vor allem Souvenirs und Marken-fakes, oft in erstaunlich guter Qualität. Vor jedem Stand, Restaurant oder Laden steht ein “Hawker” der versucht Leute zum kaufen, essen und trinken zu animieren, meist natürlich gegen Provision.

Neben Chinatown wollten wir auch Little India anschauen. Anstatt 45 Minuten zu Fuss bei über 30°C durch die Stadt zu laufen haben wir es wie die Einheimischen gemacht und ein Taxi bzw. Uber bestellt. Wenn man in Little India ankommt, scheint es als würde man in ein anderes Land kommen. Die Leute tragen andere Kleider, die Häuser sehen anders aus, es gibt überall indisches Essen und Hinduistische Tempel. Zwei Strassen weiter ist dann wieder alles Normal.

Sehenswert ist auch der alte Bahnhof. Wir haben es irgendwie geschafft auf der hinteren Seite rein zulaufen wo es eine alte, abgesperrte zerfallende Schalterhalle gibt. Gespenstisch… und gleich nebenan ist der normale (Hinter-)Eingang zum Bahnhof. Auffallend ist die Architektur des Gebäudes. Es war der selbe Architekt, welcher den Bahnhof von Ipoh und KL designt hat und auch in KL sieht man den Einfluss von arabischen bzw. orientalischen Elementen und Stilen. Gleich hinter dem Bahnhof befindet sich das Gebäude der Verwaltung des staatlichen Bahnunternehmens. Der Stil wieder ähnlich, mit Türmchen und Verzierungen.

Nach dem Besuch im Bahnhof wollten wir ins Museum für Islamische Kunst, haben aber noch einen kurzen Abstecher in die Nationale Moschee gemacht. Man sollte darauf achten, dass man nicht während den Gebetszeiten zu besuch ist, da dann der Zutritt für Touristen teilweise gesperrt ist. Es hat Infobroschüren, welche drängende Fragen zu Kopftuch, Rolle von Frauen und Männer in der Gesellschaft sowie Dschihad, etc beantworten sollen. Es hat auch einige Volunteers, welche geduldig (und meist mit Elan) Fragen beantworten. Es ist eine gute Gelegenheit um Vorurteile abzubauen (und zu bestätigen) und mehr über den Islam zu erfahren. Ich kam zum Schluss, dass es genau gleich wie beim Christentum wohl einfach auf die mehr oder weniger radikale Auslegung geht. Während die Leute in Malaysia tendenziell eher religiöser sind als in der Schweiz, sind alle dennoch sehr tolerant, was wohl auch ermöglicht, dass Kirchen, Moscheen, Buddhistische Tempel und Hinduistische Tempel beinahe nebeneinander stehen, ohne dass es zu grösseren Konflikten kommt. Es gibt allerdings auch andere Sichten, so haben Buddhisten und Christen in Malaysia scheinbar ähnliche Sorgen wie die SVP in der Schweiz und fürchten, dass die radikaleren Moslems versuchen die Sharia ins Gesetz zu integrieren und teilweise auch auf nicht Moslems anzuwenden. Die meisten Einheimischen sprechen jedoch nicht gern über solche Themen.

Item, das Museum für Islamische Kunst war faszinierend. Man sah von Architektur über Schriften (speziell einige sehr schöne Ausgaben vom Koran) bis hin zu Kleidern, Geschirr und Waffen alle möglichen Kunstformen. Einer der grössten Schätze des Museums war eine Kiswah. Die Kiswah ist ein Stück Stoff, welches reich verziert ist und benutzt wird/wurde um die Kaaba in Mekka während des Hajjs zu bedecken. Die Kaaba ist “das Haus Gottes” und gilt als eines der grössten (das Grösste?) Heiligtümer des Islams, welches während dem Hajj, eine Art Pilgerreise, besucht wird.

Natürlich durfte auch ein Spaziergang durch die Wipfel des Regenwald-Parkes nicht fehlen. Da der Park gerade renoviert wurde war der Eintritt kostenlos. Gleich neben dem Park steht der KL Tower, welcher phänomenale Aussicht bieten soll. Der Eintritt war allerdings so hoch, dass er unser Tagesbudget um mehr als das doppelte überstiegen hat, also liessen wir ihn weg.

Ein spezielles Highlight war ein kleines Café, welches von jungen, lokalen Künstler als Atelier benutzt wird. In der oberen Etage war eine Fotoausstellung über Einwanderer in Malaysia und deren Geschichten. Im Erdgeschoss wurde geprobt und geübt für ein Konzert. Das ganze war sehr spannend anzuschauen, machte aber einen leicht abgespaceten Eindruck.

Fazit von Kuala Lumpur: Eine typische Grossstadt, vergleichbar mit Singapur, aber weniger rausgeputzt und mit ähnlichen Quartieren. Einige Quartiere haben sehr viel Charme, es dürfte jeder etwas finden, das ihm oder ihr hier gefällt. Das vielfältige Essen und die netten Menschen sind für uns ein Grund die Stadt wieder zu besuchen.

Die Stadt scheint relativ sicher zu sein. Es hat einige Obdachlose, welche aber einen friedlichen Eindruck hinterlassen. Ich habe einen versuchten Raubüberfall beobachtet, als ich beim Streetfood-Stand auf mein Essen gewartet habe. Opfer und Täter waren beide Malay, das Opfer hatte eine gebrochene Nase, der Täter wurde von den Umstehenden aber festgehalten (vom Standbetreiber mit dem Nudelholz verschlagen als er weglaufen wollte). Die Einheimischen scheinen keinen Diebstahl und keine Gewalt zu dulden. Sie haben dann die Polizei gerufen.


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