Singapur – 20.-24. Nov. 2016

The tooth relic templeNach einem weiteren Langstreckenflug erreichen wir Asien und damit den zweiten Teil unserer Reise. Hier werden wir voraussichtlich 4 Monate verbringen. Unser Ankunftsort ist Singapur, ein Stadtstaat an der Spitze der Halbinsel Malaysias. Obwohl wir uns (knapp) wieder auf der Nordhalbkugel befinden und damit Winter haben, herrschen hier gute 30°C und bis zu 95% Luftfeuchtigkeit.Singapur liegt vollständig auf einer Insel und hat eine Fläche von 700 km² und über 5.6 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: die Schweiz hat eine Fläche von 41’000 km² und 8.4 Mio. Einwohnern. Um die gleiche Bevölkerungsdichte zu erreichen wie Singapur, müsste sich die ganze schweizer Bevölkerung mit der Fläche des Kanton Uri begnügen. Trotz seiner kleinen Fläche ist Singapur aber ein sehr vielfältiges Land. So gibt es vier offizielle Landessprachen: Englisch, Mandarin (mehrheitlich in China), Malay (mehrheitlich in Malaysia) und Tamil (mehrheitlich in Indien und Sri Lanka). Die meisten Beschriftungen im öffentlichen Raum sind dann auch viersprachig. Die Bevölkerung ist stark gemischt und besteht vor allem aus Einwanderern der Nachbarländern, wie China, Malaysia, Indien. Aber am auffälligsten ist das friedliche Miteinander der vielen verschiedenen Religionen.

Unser Hostel befand sich im muslimischen Quartier Bugis in dem mehrheitlich Malaysier wohnen. So haben wir an unserem ersten Tag die wunderschöne Sultan Moschee besucht. In der Nähe liegt der Fort Canning Park. Parks sind über ganz Singapur verteilt und machen das Land zu einer eigentlichen Gartenstadt. Gleich neben Bugis liegt Chinatown. Dieses Quartier ist das alte chinesische Viertel. Heutzutage besteht die Bevölkerung von Singapur jedoch zu über 70% aus Chinesen, welche über die ganze Stadt verteilt leben. Als Folge ist Chinatown heute eine Touristenattraktion, hat jedoch noch viel von seinem alten Charme erhalten. Eines von Chinatowns Highlights ist der Buddha Tooth Relic Temple, ein Buddhistischer Tempel der im 4. Stock eine Zahnreliquie des Buddha beherbergt. Gegen Abend spazierten wir dann zur Marina Bay. Die Marina Bay Promenade beherbergt die Luxushotels der Stadt und scheint auch ein beliebter Ort für Abendsport zu sein. Zum Abschluss unseres Tages nahmen wir einen Schlummertrunk im 57. Stock auf dem Dach des Marina Bay Sands Hotels.

Am nächsten Morgen wollten wir uns dann noch “kurz” die “Gardens by the Bay” anschauen, die wir am vorherigen Abend verpasst hatten. Unerwarteter Weise nahm das dann aber den ganzen Tag in Anspruch, da neben einem kunstvollen Garten gespickt mit Skulpturen auch noch ein “Supertree grove” und zwei Gewächshäuser auf uns warteten. Der Supertree Grove ist eine Ansammlung aus sehr hohen, künstlichen Bäumen, die mit Schlingpflanzen und Orchideen bepflanzt sind und Wasser und (über Solarzellen) Strom sammeln. In der Nacht sind die Bäume mit dem so gesammelten Ökostrom beleuchtet, was wir am vorherigen Abend sehr gut beobachten konnten. Die beiden Glashäuser sind auf ca. 20°C gekühlt und enthalten einen Nebelwald wie es ihn zum Beispiel in den Anden von Ecuador gibt und Mittelmeerpflanzen Europas und Kaliforniens. Nach ausgiebiger Erkundung der Gärten waren wir ziemlich hungrig und machten uns deshalb auf den Weg in Richtung “Little India”, das Quartier der Inder. Obwohl wir das Fest leider verpasst hatten, war die Hauptstrasse und auch der grosse Hindutempel immer noch bunt geschmückt für das Deepavali/Diwali Fest, das hinduistische Fest des Lichts, das bei Neumond gefeiert wird. In einer Seitenstrasse fanden wir dann einen kleinen Essenstand mit indischem Essen, das natürlich traditionell von Hand gegessen wird.

Für unseren letzte Tag in Singapur haben wir uns einen Besuch im Botanischen Garten vorgenommen. Vorher mussten wir aber noch kurz im Sim Lim City Elektronik Zentrum vorbeischauen und auch im Sim Lim Tower wo man Elektronik-Einzelteile bekommt. Der Botanische Garten von Singapur ist enorm gross und vielfältig, aber am meisten beeindruckt hat uns die Orchideensammlung.

Singapur ist ein gigantischer Mischtopf an Kulturen aller umliegender Länder. Die gute wirtschaftliche Lage führt zu einem enormen Einwanderungsdruck aus den umliegenden Ländern und in Kombinations mit der winzigen Fläche des Stadtstaates leider auch zu astronomischen Preisen für Unterkünfte, sowohl bei Wohnungsmieten als auch Hotelzimmern. Interessanterweise ist die hohe Preislage aber nicht durchgehend. Stattdessen ist Essen enorm preiswert und gut. Was uns am besten gefallen hat, sind die “hawker center”. Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Essensständen um einen gemeinsamen Sitzbereich. Die Center sind von der Regierung geführt und die Hygiene wird gut kontrolliert. Diese Massnahme hat zum kompletten Verschwinden von fahrenden Strassenständen geführt.



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