Lima, Peru – 13.-15. Aug. 2016
Eigentlich war der Stopp in Lima etwas länger geplant als nur 1 Tag (2x übernachten), aber beim Buchen ging da irgendwas durcheinander. Wir sind also spät Abends (ca 01:00 nach Lima-Zeit bzw. 03:00 nach Buenos Aires-Zeit) Angekommen (mit der scheinbar üblichen Verspätung von ca 1-2 Stunden).
Gemäss unserem Reiseführer ist ja Buenos Aires schon sehr gefährlich (kam uns jetzt aber nicht irgendwie schlimmer vor als Zürich oder Luzern) aber Lima/Peru ist nochmals ein ganzes Stück schlimmer. Aber auch in Lima war es nicht gross anders als bei uns… jedenfalls hatte es genauso viele Pokémon Go Spieler in Lima wie in Buenos Aires oder in Luzern. Die Altersverteilung ähnlich wie bei uns, also ca zwischen 10 und 70 Jahren. Man musste also nicht Angst haben mit einem älteren iPhone in der Hand gleich ausgeraubt zu werden. Es hat scheinbar jeder ein Smartphone.
Die Pokémon bringen uns lustiger weise gleich zur einzigen Sehenswürdigkeit, welche wir in Lima angeschaut haben: Die Ausgrabungsstätte “Huaca Pucllana”. Einer der Guides ging all 5 Minuten ins Wachhäuschen um entweder sein Smartphone zu laden, den Pokestop zu leeren oder Pokemon zu fangen. Es bildete einen wunderbaren, eventuell ein kleines bisschen skuril anmutenden Kontrast, wenn der Junge Mann zwischen den 2000 Jahre alten Ruinen sein Vernetztes Augmented Reality Spiel spielt.
Die Ruinen waren eindrücklich. Es handelt sich um eine Tempelanlage welche die “Lima” erbaut hatten. Die Lima waren ein Stamm oder Volk welches in der Region um Lima gelebt hatten. Der gesamte Tempel besteht aus “Schlamm-Ziegeln” (Schlamm mit gestampften Muscheln, an der Sonne getrocknet). Nach aktuellem Wissensstand hatten die Lima keine Sklaven und bauten den Tempel gemeinsam. Schicht für Schicht wurde er aufgetragen und jede Familie musste Ziegel beisteuern. Die Lima wurden nach einiger Zeit von den “Wari” eingenommen, welche den Tempel als Begräbnisstätte nutzten. Die Gräber wurden später teilweise wieder zerstört, man vermutet durch Limas, welche gegen die Wari rebellierten.
Dann kommen etwa 700 Jahre in denen man nicht mehr so genau weiss was passiert ist (die obersten Etagen des Tempel sind vermutlich eingestürzt und das ganze sah dan wie ein Lehmhügel aus). Dannach kamen die Incas, welche in Lima siedelten, den Tempel jedoch nicht benutzten (wahrscheinlich weil er zugedeckt war). Die ganze Anlage wurde um ca 1970-1980 entdeckt, als es noch Privateigentum war. Einige Teile wurden durch Bauarbeiten zerstört bevor die Regierung eingeschritten ist. Heute ist alles geschützt und Archeologen versuchen die frühere Nutzung so gut es geht zu rekonstruieren. Teile der Tempelanlage sind nach wie vor unter Sand (zerbröselte Schlamm-Ziegel) begraben und es wird wohl noch 20 Jahre dauern, bis alles ausgegraben, konserviert, studiert und erforscht ist. Interessanter weise schafft es die Ausgrabungsstätte sich selber zu finanzieren, und dies alleine mit dem relativ günstigen Eintritt für die Besichtigung, sowie aus Events welche in der Stätte abgehalten werden. Man kann einen kleinen Platz innerhalb der Anlage für Kulturelle Anlässe mieten.
Auf Anläse mussten wir leider verzichten, da unser nächster Flug am morgen früh abhebt (abheben sollte… mit den üblichen 2 Stunden Verspätung).