Roadtrip durch Namibia – 2.-8. Juni 2017
Nach dem wir uns den Richtersveldpark angeschaut haben machen wir uns also auf den Weg nach Namibia. Gleich neben der Rezeption befindet sich der südafrikanische Grenzposten. Nachdem wir die Grenzformalitäten mit den Südafrikanern erledigt haben, melden wir uns an der Rezeption des Parks ab, welche das Fährpersonal informiert. Wir überqueren den Grenzfluss mit einer kleinen Fähre und betreten also Namibia.
Nachdem wir die namibische Grenzkontrolle auf der anderen Seite passiert haben und die circa 20 Franken Autobahngebühren bezahlt haben, fahren wir ein grösseres Stück durch die Wüste „Namib“. Wir machen eine kurze Pause in „Aus“ um etwas zu trinken und uns die Beine zu vertreten. Die kleine Tankstelle verkauft auch SIM-Karten, welche aber mit der Schere auf iPhone-kompatible Grösse gebracht werden müssen.
Von Aus nach Lüderitz, unserem Tagesziel, sind es ca 120 Kilometer und es fühlt sich zumindest auf den letzten circa 50 Kilometer an wie Strand. Die Strasse führt zwischen den Sanddünen hindurch, meist ziemlich gerade und nur auf den letzten paar Kilometern geschlängelt, als die Dünen wirklich zu hoch werden. In Lüderitz angekommen merken wir, dass wir uns für unseren Besuch das etwa unglücklichste Wochenend ausgesucht haben. Alle Unterkünfte scheinen belegt, es findet ein grosses Motorradtreffen, der sogenannte “Diamond Run”, statt. Die ganze Stadt wimmelt von Motorradfahrern aus Namibia und Südafrika, welche an diesem Wochenende einen Roadtrip nach Lüderitz machen um gemeinsam zu Braaien. Wir finden dann doch noch eine Unterkunft, wenn auch ein bisschen luxuriöser als geplant, und erkunden Lüderitz zu Fuss. Es sieht aus wie ein typisches deutsches Städtchen. Die Läden sind oftmals auf deutsch angeschrieben, viele Einheimische sprechen deutsch. Man merkt gut, dass es sich um eine ehemalige deutsche Kolonie handelt. Wir schlendern weiter, genehmigen uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen und geniessen die ungewohnt deutsche Kulisse.
Nach Lüderitz wollen wir zum Fish River Canyon. Wir legen in Keetmanshoop für eine Nacht einen Zwischenstopp ein und entdecken “Gesserts Pension”, ein kleines Bed & Breakfast mit super Frühstück. Das Dorf selber gibt nicht wirklich viel her, aber es hat ein paar Einkaufsmöglichkeiten, eine Tankstelle und einige Restaurants.
Im Fish River Canyon schauen wir uns zuerst den oberen Teil des Canyons an, bevor wir am unteren Ende unser Zelt bei der heissen Quelle aufschlagen. Es hat bei der Quelle ein Schwimmbecken, welches am kühlen Abend genau das richtige ist um sich vor dem Schlafengehen kurz aufzuwärmen.
Wir buchen noch eine weitere Nacht und verbringen den Tag mit spazieren und relaxen. Ganz amüsant sind auch die Paviane, welche den Platz unsicher machen. Dem einen odere anderen Gast wird schonmal ein Teil des Frühstücks geklaut. Das Ganze ist dann am nächsten Morgen nicht mehr so lustig als einer der Paviane unser Toastbrot klaut und wir kein Frühstück mehr haben.
Während es in vielen Parks Vervet Monkeys oder Paviane hatte, war dies einer der Parks, welcher sich am wenigsten darum gekümmert hat. Die Abfalleimer waren alle offen und nicht gegen Affen geschützt. Dies führt dann dazu, dass die Affen jeweils kurz nach Sonnenuntergang und nach Sonnenaufgang alle Kübel plünderten. Die Angestellten des Parks räumten dann die Kübel und den Müll zwar wieder auf, aber so wirklich Nachhaltig ist das nicht. Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis die Paviane einen Besucher ernsthaft verletzen. Wir haben vor allem am ersten Tag versucht unseren Teil zu leisten und die Affen von unserem Zelt zu vertreiben. Unsere Motivation verflog dann aber am nächsten Tag ein wenig, als wir gesehen hatten wie das Park-Management damit umging. Zumindest in den Parks in Südafrika wurde jeweils versucht etwas gegen die Affen zu unternehmen. Auch wenn die meisten Abfalleimer dann trotzdem von den Affen zerstört wurden, machte man es den Affen so schwer wie nur irgendwie möglich. Wir waren jedenfalls froh, dass wir unseren Wander- und Affenvertreibestock dabei hatten.
Nach dem Fish River Canyon gings wieder zurück nach Keetmanshoop, bevor wir uns durch die Kalahari Wüste in Richtung Südafrika begeben. Unser Ursprünglicher Plan, beim Mata-Mata-Camp von Namibia her in den “Kgalagadi Transfrontier Park” zu reisen misslang, da man zwei Nächte im Park verbringen musste, aber die Zeltplätze und Lodges mehrheitlich ausgebucht waren. Wir nehmen also die südliche Route und betreten zuerst Südafrika, bevor wir uns in den Park begeben.